Freitag,
14. Juni 2019
Die Ehe hochschätzen
Freitag der zehnten Woche im Jahreskreis
Br. Benedikt Mohr LC
Mt 5,27-32
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist:
Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem
Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und
wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib
in die Hölle geworfen wird. Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie
weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die
Hölle kommt. Ferner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde
geben. Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem
Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.
Einführendes Gebet: Gott, oft drückst du deine Nähe mit so menschlichen Bildern aus. Du vergleichst deine Liebe zu uns mit der Liebe eines Bräutigams, der mit allem, was er hat, seine Braut umwirbt. Danke, dass du auch mich so umwirbst. Ich will mich jetzt deiner Nähe öffnen und mich von dir umwerben lassen.
Bitte: Herr, stärke unsere Ehen und Familien in der heutigen Zeit, und lass sie Keimzellen für die Glaubensweitergabe sein.
1. Die Ehe ist Abbild Gottes. Gott hat uns Menschen als Mann und Frau erschaffen. Wir brauchen und ergänzen einander. Gemeinsam sind wir Abbild Gottes. So wie Gott sich in seiner Liebe nicht verschließt, sondern sich für uns öffnet und aus sich herausgeht, so sind auch wir berufen, uns zu öffnen und Frucht zu bringen. Das ist das Kennzeichen wahrer Liebe. Sie dient, bringt Frucht, bringt Leben und schlussendlich führt sie alle zu Gott. Denn die Liebe sucht nur das Beste für die anderen.
2. Gebt euch nicht mit einem mittelmäßigen Leben zufrieden! (Hl. Papst Johannes Paul II.) Jesus will, dass wir unsere Zeit auf Erden so verbringen, dass wir am Ende unseres Lebens bereit sind, in einer ewigen Liebesgemeinschaft mit ihm im Himmel zu leben. Deshalb wollte er uns während seiner Erdenzeit den Weg noch klarer aufzeigen. Das sind die Gedanken und Gefühle, die hinter seinem "Ich aber sage euch." stehen. Sein Plan für uns paktiert nicht mit dem Mittelmaß, sondern er ist richtig groß. Dazu gehört, dass wir lernen, auch innerlich, das heißt vom Geiste her, zu leben. Ein solches kohärentes Leben, bei dem Gedanken, Worte und Werke ein harmonisches Ganzes bilden, schenkt große Freiheit.
3. Tu, was nötig ist. Oft ist es nicht einfach, der Größe des Planes Gottes gerecht zu werden. Es kann richtig schwer werden und richtig weh tun. Doch gerade hier beginnt christliches Leben. Das Christentum gibt es nicht ohne Kreuz. Denn der christliche Glaube und die Kirche entspringen dem Kreuz: aus der Seitenwunde Christi. Klares Zeichen dafür ist auch, dass Christus seinen Lieblingsjünger seiner Mutter anvertraut und seine Mutter in Johannes´ Obhut gibt. Christus hat das Kreuz angenommen und getragen, weil er seinen Wert erkannte. Dieser Wert bestand in der Erlösung der ganzen Menschheit. Auch in unserem Leben gibt es vieles, was wir hochschätzen müssen. Die Ehe, das Himmelreich, die Liebe und Gott, alle sind sie um ihrer selbst willen es wert, auf uns zu nehmen, was immer nötig ist. Oft ist es das Kreuz.
Gespräch mit Christus: Danke, Jesus, dass du mir ein Leben in Freiheit wünschst. Hilf mir, dass ich dort, wo ich bin, lieben und anderen helfen kann, wahrzunehmen, wie sehr du dich nach einer tiefen Beziehung zu ihnen sehnst. Schenk mir aber auch die Gnade, die Bindungen, die ich schon eingegangen bin, in heiliger und dienender Weise zu leben.
Vorsatz: Ich werde etwas über den Ausspruch von Antoine de Saint-Exupéry nachdenken: "Du bist ewig für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast." und den festen Vorsatz fassen, mein Leben danach zu gestalten.