Mittwoch,
29. Mai 2019
Sorge dich nicht, lebe!
Mittwoch der sechsten Woche der Osterzeit
Renee Pomarico Gottgeweihte Frau des Regnum Christi
Joh 16,12-15
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber
ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze
Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört, und
euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und
es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein
ist, und wird es euch verkünden.
Einführendes Gebet: Herr, ich komme zu dir mit einem offenen Herzen. Sag mir alles, was du willst, und schweig über alles, was du willst. Ich glaube an dich und an deine Führung auf meinem Weg.
Bitte: Schenke mir die Gelassenheit, nichts zu kontrollieren und mich auf dich zu verlassen, in der Gewissheit, unter deinem Schutz und Schirm zu stehen.
1. Alles hat seine Zeit. Jesus hat uns noch vieles zu sagen, aber wir können es jetzt nicht tragen. Hätten wir vor 10 Jahren gewusst, was wir jetzt wissen, hätte es unsere Entscheidungen konditionieren können. Wir würden gerne die Zukunft und die Ursachen verschiedener Ereignisse kennen. Und wäre es nicht einfacher, wenn die Dinge nach einem langfristigen Plan ablaufen würden? In Wirklichkeit kennen wir aber die Zukunft nicht und können sie nicht kontrollieren. Einerseits müssen wir uns verantwortungsvoll verhalten, andererseits bleiben wir aber wie kleine Kinder immer vom himmlischen Vater abhängig. Es macht uns bescheiden, daran erinnert zu werden, dass wir wie Pilger zur himmlischen Heimat unterwegs sind.
2. Gott kleidet uns. Da wir die Zukunft nicht im Voraus kennen können, bedeutet das, dass wir zwar planen müssen, uns aber nicht sorgen sollen. "Seht euch die Lilien an: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen!" (Lk 12,27-28). Nach dem Sündenfall fühlten sich Adam und Eva so, als ob sie sich verstecken müssten. Sie bedeckten ihre Nacktheit mit Feigenblättern. Doch Gott suchte sie auf und gab ihnen Gewänder aus Fell. Gott sorgt für uns in der gleichen Weise, wenn wir ihn nur walten lassen.
3. Leben in der Gegenwart. Wer die Zukunft nicht kennt, ist eigentlich frei, im Jetzt zu leben und die Gaben der Gegenwart zu entdecken. Manchmal bedrückt uns die Last des Lebens, doch dürfen wir nicht vergessen, uns die Freizeit zu nehmen, um die Lilien zu beobachten, die Schönheit der Welt zu bewundern, unsere Herzen in Lobpreis und Danksagung zu Gott aufsteigen zu lassen. Wenn die Zukunft offen ist, erkennt man leichter die Güte Gottes. "Ich aber bin gewiss, zu schauen die Güte des Herrn im Land der Lebenden. Hoffe auf den Herrn, und sei stark! Hab festen Mut, und hoffe auf den Herrn!" (Ps 27,13-14).
Gespräch mit Christus: Guter Jesus, du weißt, was ich brauche. Schenke mir die Geduld, um vertrauensvoll und gelassen deine Zeit zu erwarten.
Vorsatz: In Demut möchte ich lernen, alles anzunehmen, was ich nicht ändern kann, zufrieden zu sein mit meinem Leben. "Ich hatte erkannt: Es gibt kein in allem Tun gründendes Glück, es sei denn, ein jeder freut sich, und so verschafft er sich Glück, während er noch lebt" (Kohelet 3,12).