Dienstag,
14. Mai 2019
An den Messias glauben
Dienstag der vierten Woche der Osterzeit
Br. Valentin Schmidts LC
Joh 10,22-30
In Jerusalem fand das Tempelweihfest statt. Es war Winter, und Jesus ging im Tempel in
der Halle Salomos auf und ab. Da umringten ihn die Juden und fragten ihn: Wie lange noch willst du uns
hinhalten? Wenn du der Messias bist, sag es uns offen! Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, aber
ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters vollbringe, legen Zeugnis für mich ab; ihr aber
glaubt nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört. Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie,
und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie
meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand
meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.
Einführendes Gebet: Ich glaube an dich, mein Gott. Du bist der Schöpfer der ganzen Welt, du bist mein gütiger Vater und du hast deinen Sohn gesandt, mich zu erlösen. Was auch immer du für mich willst, ich glaube, dass es gut ist.
Bitte: Hilf meinem Unglauben, Herr, damit ich niemals von dir abfalle und dein Zeuge in der Welt sein kann.
1. "Wie lange noch willst du uns hinhalten?" Es ist durchaus verständlich, dass die Leute endgültig eine eindeutige Antwort von Jesus wollen; es geht schließlich um den Messias. Drückt ihre Frage allerdings nicht im Grunde eine ablehnende Einstellung aus? Und lässt Gott uns nicht bei aller Klarheit seiner Offenbarung immer die Möglichkeit, diese abzulehnen, weswegen am Ende stets auch unser Schritt des Glaubens nötig ist? Es liegt an mir, immer wieder diesen Schritt zu tun, oder eben nicht...
2. "Ich habe es euch gesagt, aber ihr glaubt nicht." Die Antwort Jesu auf diese Anfrage hin ist klar: Seine Worte offenbaren eindeutig seinen Anspruch, der Messias, der Sohn Gottes, zu sein. Und auch seine Werke sind ein unmissverständliches Zeichen. Kurz: Jesu Worte und Taten sind stimmig. An ihn zu glauben, ist also in keiner Weise unvernünftig. Nicht zu glauben, ist hingegen nicht zu rechtfertigen, denn dazu muss ich mich verschließen. Und mit dieser Erkenntnis steht meinem Glauben eigentlich nichts mehr im Wege. Es hängt von meiner Freiheit und Offenheit ab.
3. "Ihr aber glaubt nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört." Anscheinend kann nur wirklich an Jesus glauben, wer zu seiner Herde gehört. Jesus lädt mich hier ein, mich ihm zugehörig zu fühlen, ihn jeden Tag näher kennenlernen zu wollen, um seine Liebe tiefer zu erfahren. Nur so kann ich ein echter Jünger sein und mein ganzes Leben im Glauben auf Jesus Christus bauen. Je treuer ich Jesus nachfolge, desto eher bin ich für Glaubensprüfungen gewappnet.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, du kennst mich und weißt, wie oft mich Zweifel, Bequemlichkeit und andere Dinge davon abhalten, an dich und deine Worte zu glauben und dementsprechend zu leben. Vergib mir, und sende mir deinen Heiligen Geist. Er möge mein Herz mit dem Glauben erfüllen, den nur du geben kannst.
Vorsatz: Heute könnte ich den Katechismus aufschlagen und mir eine Lehre der Kirche vornehmen, deren Verständnis mir Schwierigkeiten bereitet. Das im Gebet vor Christus hinzutragen, wäre ein gutes Mittel zum Wachstum im Glauben.