Freitag,
10. Mai 2019
Die Quelle des Lebens für die Erschöpften
Freitag der dritten Woche der Osterzeit
Br. Mario Ciaston LC
Joh 6,52-59
In jener Zeit stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen
geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht
esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut
trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich
eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in
mir, und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so
wird jeder, der mich isst, durch mich leben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm
ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst,
wird leben in Ewigkeit. Diese Worte sprach Jesus, als er in der Synagoge von Kafarnaum lehrte.
Einführendes Gebet: Jesus Christus, ich komme jetzt wieder zu dir, wie die Tage zuvor, um einfach bei dir zu sein, meinem Freund. Ich will jetzt nichts anderes tun, als Zeit mit dir zu verbringen, die "Ressource", von der du mir so viel gegeben hast. Es kann nichts Besseres geben, als sie dir wieder zurückzuschenken. Lass mich den Tag bis heute Abend mit dir in meinem Herzen, in meinen Worten und in meinen Taten leben, damit ich den guten Kampf kämpfe.
Bitte: Herr, lass mich dir vorbehaltlos glauben, auch in Zeiten von Zweifel und Unverständnis.
1. Glauben an die Worte Christi. Was trennt die Juden im Evangelium vom Reich Gottes? Der Unglaube. Sie wollen ihre Vorstellungen nicht aufgeben, ihre Interpretationen nicht fallen lassen und Christi Worte annehmen. Deswegen kommen sie nicht bis zum Vater. Wie schwer fällt es mir manchmal, meine Pläne und Vorstellungen aufzugeben und dafür Christi Pläne anzunehmen und ihm zu glauben. Es bleibt ein großes Mysterium, das sehr eng mit der Freiheit, die Gott uns gibt, zusammenhängt. Ich darf mich frei entscheiden, ob ich Christus glauben will - so groß ist die Liebe Gottes. Aber ich weiß ja, dass Jesus nur das Beste für mich will. Vielleicht gestaltet es sich nicht nach meinen Vorstellungen, aber es ist sicher das, was mich am meisten aufblühen lässt, was mich zum ersehnten Ziel führt und mich und andere wirklich glücklich macht. Darauf will ich vertrauen und die Worte Christi im Glauben aufnehmen - er weiß, was mir guttut.
2. Erschöpft? – Aus der Quelle des ewigen Lebens schöpfen! Wie wichtig war es wohl Jesus, dass wir diesen Punkt richtig verstehen? So viele Tage meditieren wir über diese Texte, die uns die Kirche als liebende Mutter für diese Zeit nach Ostern vorlegt. Nach der Auferstehung sollen wir nicht einfach zu unserem alten Leben übergehen, sondern die Flamme der Liebe Christi, die wir am Kreuz erkannt haben, in unseren Herzen wirklich am Leben erhalten! Das tun wir vor allem durch die Eucharistie, die wir empfangen dürfen. Ja, Jesus will uns in unserer Erschöpfung aufrichten und mit seiner Liebe, mit seiner Stärke und mit sich selber erquicken. Kurz nach Ostern sollen wir das eingehend meditieren, diese Wahrheit in unser Herz aufnehmen und davon Gebrauch machen. "Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank". Dadurch haben wir Anteil an Christus und somit auch an seiner Auferstehung. Ja, jetzt ist das Kreuz notwendig und ich trage es im täglichen Kampf, aber ich werde später auch mit Jesus auferstehen. Und durch seinen Leib und sein Blut habe ich die Kraft und Ausdauer, um das tägliche Kreuz zu tragen und schon jetzt an der Erlösung der Menschheit mitzuwirken.
3. An Christus teilhaben. "Wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben". Dazu bin ich berufen, das ist das Ziel meines Lebens: dass ich an Christus teilhabe, Teil seines Leibes werde, hier schon auf Erden sichtbaren Anteil an Jesus habe. Was muss ich dazu tun? So wie seine Apostel handeln, die er berufen hat und die bei ihm geblieben sind. So will Jesus auch mich aussenden, mich als sein Werkzeug benutzen und die Menschen zu ihm bringen, die ihn noch nicht kennen, die diese Quelle der Erfrischung nicht haben und die oft in den Sorgen des Alltags der Welt und ihrer Probleme untergehen. Jesus will jedem das Leben geben und dies in Fülle. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Leben, das uns die Welt gibt: ein bisschen Spaß am Wochenende, ein bisschen Freude beim Einkaufen und ein bisschen mehr Ansehen in den Massenmedien; all das vergeht wieder schnell. Nein, Gott schaut nach mehr aus und er hat viel mehr vor mit mir, mit meinen Freunden und Arbeitskollegen. Bin ich bereit, diese Freude anzunehmen und sie meinen Mitmenschen weiterzugeben?
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich danke dir für all die Lichter und all die Einblicke, die du mir heute über dein Herz und die Liebe zu mir und allen Menschen gegeben hast. Du weißt, dass ich dir glauben will, auch wenn es manchmal schwer ist, deinen Willen anzunehmen. Du hast es schon vorgelebt und du gibst dich mir als Hilfe und Stärkung, als ‚Viaticum‘ (Wegzehrung) auf diesem Weg. Lass mich meinen Mitmenschen deine Liebe schenken, besonders denen, die weit weg sind von dir.
Vorsatz: Einen verborgenen Akt der Nächstenliebe für jemanden tun, der Jesus nicht kennt.