Donnerstag,
28. März 2019
Jesus, der starke Retter
Donnerstag der dritten Woche der Fastenzeit
Eric Briemle
Lk 11,14-23
In jener Zeit trieb Jesus einen Dämon aus, der stumm war. Als der Dämon den Stummen
verlassen hatte, konnte der Mann reden. Alle Leute staunten. Einige von ihnen aber sagten: Mit Hilfe von
Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. Andere wollten ihn auf die Probe stellen und
forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich,
das in sich gespalten ist, wird veröden, und ein Haus ums andere stürzt ein. Wenn also der Satan mit sich
selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt doch, dass ich die Dämonen mit
Hilfe von Beelzebul austreibe. Wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure
Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil. Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger
Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen. Solange ein bewaffneter starker
Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann
nimmt ihm der Stärkere all seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute. Wer
nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.
Einführendes Gebet: Herr, ich nehme mir jetzt Zeit, um wirklich von Herzen mit dir zu sprechen. Auf das, was du mir heute zu sagen hast, möchte ich hören.
Bitte: Jesus, gib mir ein Herz nach deinem Herzen.
1. Jesus ist gekommen, um zu befreien. Der Kampf gegen das Böse in meinem Leben und um mich herum ist hart. Je mehr man realisiert, dass trotz aller Bemühungen Böses ins Leben kommt, man immer wieder in alte Muster fällt und es nicht schafft, aus ihnen auszubrechen, desto mehr wächst die Erkenntnis, dass ein Retter nötig ist, ein Retter, der stärker ist als die Mächte des Bösen, "ein Stärkerer", der dem Bösen "all seine Waffen wegnimmt". Das Christentum ist keine Lebensphilosophie, kein Life-Style, sondern eine in diesem Sinn nicht zu beschönigende, brutal reale Rettung (blutig am Kreuz) von einem realen Bösen in unserem Leben, das uns gefangen hält.
2. Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden. Die Einheit ist ein sehr hohes Gut. Das gilt innerhalb einer Familie, aber auch für einen Freundeskreis und für die Kirche. Einheit zu suchen, steht im Widerspruch zu einem radikalen Individualismus. Aber echte Einheit ist auch kein Einheitsbrei. Worin besteht Einheit, die tiefer greift als nur äußerliche Ähnlichkeiten? Eine tiefere Einheit besteht im Teilen gemeinsamer Prinzipien, eines gemeinsamen Nenners im Leben, der Ausgangspunkt des Denkens und Handelns ist, aus dem Ziele und Motivation hervorgehen. Suche ich diese tiefe Einheit mit meinen Mitmenschen und mit Gott?
3. Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich. Was heißt es, MIT Jesus zu sein? Der moderne Mensch gibt sich oft damit zufrieden, nichts falsch zu machen, gemütlich dahinzuleben und nicht anzuecken. Doch Jesus stellt an dieser Stelle klar heraus, dass Passivität nicht Teil seiner Nachfolge ist, dass das "Mit-ihm-sein" immer wieder eine aktive Entscheidung fordert. MIT Jesus zu sein, bedeutet, Einheit mit ihm zu haben, insbesondere also Einheit mit seinen Prinzipien. Was sind Jesu Prinzipien? Die Liebe zu Gott und den Mitmenschen. Somit kann ich in Einheit mit Jesus leben, MIT Jesus sein, wenn ich wie er aus Liebe zu Gott und meinen Mitmenschen lebe und nicht aus Gewohnheit oder kurzsichtiger Selbstliebe.
Gespräch mit Christus: Jesus, starker Gott, meine Unzulänglichkeiten und das Böse halten mich und meine Mitmenschen oft gefangen. Komm in mein Leben und befreie mich. Ich möchte in diesem Leben mit dir gehen, möchte wie du, nur aus Liebe zum Vater und meinen Mitmenschen leben.
Möglicher Vorsatz: Ich möchte überlegen, wo es noch in meinem familiären Umfeld an Einheit mangelt und versuchen, diese Situation im Hinblick auf echte Einheit zu verbessern.