Dienstag,
26. Februar 2019
Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert
Dienstag der siebenten Woche im Jahreskreis
P. Anton Vogelsang LC
Mk 9,30-37
In jener Zeit zogen Jesus und seine Jünger durch Galiläa. Jesus wollte aber nicht, dass
jemand davon erfuhr; denn er wollte seine Jünger über etwas belehren. Er sagte zu ihnen: Der Menschensohn
wird den Menschen ausgeliefert, und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach seinem Tod wird er
auferstehen. Aber sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht, scheuten sich jedoch, ihn zu fragen. Sie kamen
nach Kafarnaum. Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr unterwegs gesprochen? Sie
schwiegen, denn sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer von ihnen der Größte sei. Da setzte
er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der
Diener aller sein. Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen: Wer ein
solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich
auf, sondern den, der mich gesandt hat.
Einführendes Gebet: Jesus, ich preise dich und liebe dich. Trotz deiner Gottheit bist du so demütig, dass du dich hast ausliefern und ans Kreuz schlagen lassen. Lass mich von deinem Beispiel lernen, damit ich dir folgen kann.
Bitte: Herr, verhilf mir zu aufrichtiger Reue und echter Umkehr.
1. Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert. Jesus zieht weiter auf dem Weg von Galiläa nach Jerusalem. Hat er vorher zur Menge gesprochen, so möchte er nun mit seinen Jüngern allein sein und sie über sein Leiden und seinen Tod belehren. "Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert, und sie werden ihn töten." Das zeigt, dass Jesus nicht ein hilfloses Opfer von Mächten war, die außerhalb seiner Kontrolle lagen. Er lieferte sich selber aus - dem Plan seines Vaters liebevoll gehorsam.
2. Drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen. Obwohl Jesus über sein Leiden und seinen Tod spricht, schließt er mit einer hoffnungsfrohen Botschaft. Sein Leiden ist nur der notwendige Auftakt für seinen glorreichen Triumph. "Drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen." Die Verben "ausgeliefert werden" und "getötet werden" stehen im Passiv. Sie deuten Handlungen an, denen Jesus ausgesetzt sein wird. Aber das Verb "auferstehen" hat eine aktivische Bedeutung. Jesus lässt zu, dass er ausgeliefert und getötet wird, aber er hat die göttliche Macht, sein Leben wieder zu nehmen. Er bleibt immer der Souverän seines Schicksals.
3. Handeln wir nicht genauso? Die Reaktion der Jünger auf Jesu Leidensankündigung ist völlig unangemessen. Während Jesus davon spricht, dass er Zurückweisung und Tod willig annehmen wird, streiten sich die Apostel über Vorteile und Privilegien. Es ist leicht, deshalb auf sie herabzublicken, aber handeln wir nicht genauso? Wie oft suchen wir unseren Vorteil, auch wenn das bedeutet, dass wir dafür andere klein machen? Diese Haltung beeinträchtigt unsere Beziehung zu Gott. Wir müssen unsere Herzen ändern.
Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, wie oft handle ich genau wie die Apostel. Ich denke nur an meine Interessen. Wie anders bist du, o mein Jesus! Du denkst nicht an deine Interessen, sondern gibst dein Leben für uns hin. Hilf mir, Jesus, dich nachzuahmen.
Möglicher Vorsatz: Heute werde ich über nichts klagen und nur Positives sagen.