Samstag,
26. Januar 2019
Ansehen bei Gott oder bei den Menschen
Hll. Timotheus und Titus, Apostelschüler, Bischöfe
Gedenktag
Hl. Stephan Harding Abt
Hl.
Paula von Rom, Wohltäterin
P. Bertalan Egervári LC
Mk 3,20-21
In jener Zeit ging Jesus in ein Haus, und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass
er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten. Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf
den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen.
Einführendes Gebet: Ich bitte dich, Heiliger Geist, erleuchte meinen Verstand und bewege mein Herz bei dieser Evangeliumsbetrachtung. Möge das Wort Gottes mich berühren und mir die Kraft geben, mein Leben zu ändern. Wirke du in meinem Inneren.
Bitte: Hilf mir, die Menschenfurcht zu überwinden und allein vor dir gut dastehen zu wollen!
1. Von Sinnen. Kaum zu glauben, aber Jesus wurde tatsächlich von seinen eigenen Verwandten für verrückt erklärt. Eigentlich kann man sich das nicht vorstellen. Der liebevollste, sanfteste und demütigste Mensch, der je gelebt hat, wird von der Verwandtschaft nicht akzeptiert. Er, der nicht einmal Zeit zum Essen findet, weil er sich allen Leuten hingibt, die zu ihm kommen. "Noch nie hat ein Mensch so gesprochen wie dieser" sagen die Tempelwächter über ihn und wagen es nicht, ihn festzunehmen. Das Problem ist nicht die liebenswürdige, gütige Art Jesu. Der Inhalt seiner Predigt macht den Menschen zu schaffen. Jesus spricht von Umkehr und Buße, von völliger Abkehr von jeglicher Sünde, von Anstrengung und Selbstverleugnung, von der Annahme des Kreuzes, um das ewige Leben zu gewinnen. Damit macht er sich nicht bei allen beliebt.
2. Bedingungslos treu. Wer den Willen Gottes erfüllt, wer im Dienst des Herrn steht und versucht, seinen Willen zu tun, der wird früher oder später auf Unverständnis stoßen. Liebe und Wahrheit haben es an sich, dass sie angegriffen werden. Wir dürfen nicht auf ein gemütliches christliches Leben hoffen, in dem es keine Widerstände und Hindernisse gibt. Jesus Christus selbst hat zahllose Angriffe gegen sich und seine Lehre durchmachen müssen. Keiner von ihnen hat ihn aber je entmutigt oder auch nur im Geringsten von seinem Weg abgebracht. Er hat immer weiter das Evangelium verkündet, ohne auf sich selbst zu achten. Auch wir müssen lernen, trotz aller Widerstände treu zu bleiben. Ohne Zweifel bringt uns das rein menschlich gesehen einige Unannehmlichkeiten, aber mit dem rechten Maß an Geduld wird die geistige Freude umso größer sein.
3. Gut vor Gott dastehen. In der westlichen Welt genießen wir das Privileg, unseren Glauben frei ausüben zu dürfen. Offene, gewalttätige Christenverfolgung gibt es nicht. Wer sich öffentlich zu seinem Glauben bekennt, wird jedoch schnell Gegenwind zu spüren bekommen. Die allgemeine Stimmung gegen die Kirche ist eher feindselig. Bei gewissen Themen kann man sich des aggressiven Widerspruchs sicher sein. Die "Verfolgung" hierzulande sieht so aus, dass man ausgelacht und aus dem öffentlichen Leben ausgegrenzt wird. Manchen Meinungen wird nämlich selbst in unseren Ländern keinerlei Toleranz entgegengebracht. Und doch erfährt man auch viel Respekt, wenn man die ersten Anstürme überstanden hat. Authentisches christliches Leben wirkt nach außen, mehr als wir es vielleicht ahnen. Haben wir also keine Angst davor, um Jesu willen schlecht vor anderen dazustehen. Überwinden wir unsere Menschenfurcht. Unsere einzige Sorge sollte es sein, gut vor Gott dazustehen. Das wird uns große innere Freiheit schenken.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, niemand fühlt sich wohl dabei, von anderen ausgelacht, zum Außenseiter gemacht oder für verrückt erklärt zu werden. Stärke unseren Glauben und lass uns das größere Gut erkennen, das in der Treue zu dir und deiner Botschaft liegt. Lass uns erfahren, dass wir wahre Freude finden, wenn sich deine Seligpreisung erfüllt: Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Möglicher Vorsatz: Ich werde heute einmal öffentlich zu meinem Glauben stehen.