Freitag,
18. Januar 2019
Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!
Freitag der ersten Woche im Jahreskreis
Beginn der Weltgebetsoktav für die Einheit der
Christen
Hl. Priska, Märtyrin
Hl. Wolfried, Glaubensbote
Hl. Margarete OP
P. Anton Vogelsang LC
Mk 2,1-12
Als Jesus nach Kafarnaum zurückkam, wurde bekannt, dass er wieder zu Hause war. Und es
versammelten sich so viele Menschen, dass nicht einmal mehr vor der Tür Platz war; und er verkündete ihnen
das Wort. Da brachte man einen Gelähmten zu ihm; er wurde von vier Männern getragen. Weil sie ihn aber wegen
der vielen Leute nicht bis zu Jesus bringen konnten, deckten sie dort, wo Jesus war, das Dach ab, schlugen
die Decke durch und ließen den Gelähmten auf seiner Tragbahre durch die Öffnung hinab. Als Jesus ihren
Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Einige Schriftgelehrte
aber, die dort saßen, dachten im Stillen: Wie kann dieser Mensch so reden? Er lästert Gott. Wer kann Sünden
vergeben außer dem einen Gott? Jesus erkannte sofort, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Was für Gedanken
habt ihr im Herzen? Ist es leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu
sagen: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die
Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf,
nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! Der Mann stand sofort auf, nahm seine Tragbahre und ging vor aller
Augen weg. Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten: So etwas haben wir noch nie gesehen.
Einführendes Gebet: Jesus, danke für diese Zeit des Gebets. Wie der Gelähmte möchte ich bei dir sein, aber oft halten mich meine Arbeit oder meine Sorgen davon ab, Zeit und Ruhe dafür zu finden.
Bitte: Herr, schenke mir Vertrauen auf deinen Sieg über die Sünde und das Böse in meinem Leben und in der Welt.
1. Die Hindernisse überwinden. Jesus kehrt nach Nazaret zurück. Seine Anwesenheit lockt so viele Menschen herbei, dass es nicht genügend Platz für sie gibt. Während er predigt, bringen vier Männer einen gelähmten Freund zu ihm. In unserer Beziehung zu Gott sind wir alle wie dieser Gelähmte. Niemand kann sich Gott nähern, indem er sich auf seine eigene Stärke verlässt. Wir brauchen andere Menschen, die uns zu Jesus bringen, die uns manchmal sogar tragen müssen. Diejenigen, die Jesus suchen, stehen häufig vor vielen Hindernissen, die sie überwinden müssen. In diesem Fall hinderte das überfüllte Haus sie daran, zu Jesus zu gelangen, aber sie finden eine geniale Lösung.
2. Deine Sünden sind dir vergeben! Weder Jesus noch Petrus machen den Männern Vorwürfe, dass sie das Dach beschädigt haben. Im Gegenteil, Jesus bemerkt ihren Glauben. Es ist nicht klar, ob der Gelähmte selber Glauben hatte, aber der stellvertretende Glaube seiner Freunde reichte aus, um ihn in "stiller" Bitte vor den Herrn zu tragen. Jesus versichert ihm: "Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!" Das ist nicht das, was der Mann erwartet hatte, aber es geht an die Wurzel des Übels. Obwohl Krankheiten Gottes Absichten zuwiderlaufen, gehören sie zu den Übeln, die die Menschheit aufgrund ihrer Sünde heimsuchen. Sie können und sollen den Menschen zum Nachdenken bringen und wieder dazu veranlassen, seine Heilung bei Gott suchen. Das bedeutet aber nicht, dass man jede Krankheit direkt mit einer Sünde in Verbindung bringen kann: Die Beispiele von Hiob und Jesus zeigen, dass auch der Unschuldige leidet. In diesem Fall schaut Jesus dem Mann anscheinend direkt ins Herz und erlöst ihn von der schweren Last der Schuld, die er – vielleicht schon seit Jahren – mit sich herumschleppte.
3. Jesus ist Gott. Dieser Abschnitt zeigt wieder einmal, dass Jesus Gott ist. In Psalm 103 lesen wir: "Preise den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat! Der dir all deine Schuld vergibt und all deine Gebrechen heilt." Die Schriftgelehrten, die sich im Gesetz auskennen, verstehen diese Anspielung. Sie beschweren sich: "Er lästert Gott. Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott?" Jesus kann Sünden vergeben, weil er Gott ist!
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, hilf mir, besser zu verstehen, dass du mich in den Heilsplan der Erlösung mit einbeziehen möchtest. Du willst, dass ich andere zu dir bringe, wenn sie es nicht alleine schaffen. Du vertraust mir andere an, und du möchtest ihr Leben durch meine Gebete, Opfer und meine Arbeit segnen. Mehre meine Liebe für meine Nächsten.
Möglicher Vorsatz: Bete ein Gesätz des Rosenkranzes für deine Familie und für Freunde, die Jesus nicht kennen.