Sonntag,
13. Januar 2019
Die Taufe Jesu
Taufe des Herrn
Fest
Hl. Hilarius, Bischof
Hl. Gottfried von Cappenberg OPraem
Hl.
Ivette (Jutta), Reklusin
P. Anton Vogelsang LC
Lk 3,15-16.21-22
In jener Zeit war das Volk voll Erwartung, und alle überlegten im Stillen, ob
Johannes nicht vielleicht selbst der Messias sei. Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch
nur mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe
aufzuschnüren. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Zusammen mit dem ganzen Volk ließ
auch Jesus sich taufen. Und während er betete, öffnete sich der Himmel, und der Heilige Geist kam sichtbar
in Gestalt einer Taube auf ihn herab, und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an
dir habe ich Gefallen gefunden.
Einführendes Gebet: Allmächtiger und ewiger Gott, du wohnst hoch im Himmel, und doch bist du mir so nah. Ich weiß, dass du mich unendlich liebst. In deiner Liebe finde ich neue Kraft und Hoffnung. Ich danke dir, dass du mich trotz meiner Sünden und meiner Schwachheiten liebst.
Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen.
1. Warum ließ Jesus sich taufen? Lukas berichtet, dass die Menschen zu Johannes strömten, um von ihm getauft zu werden. Sicher, sie als Sünder konnten in der Taufe einen Ausdruck ihrer Reue und ihres Wunsches nach Umkehr sehen. Warum aber ließ Jesus sich taufen? War er etwa ebenfalls ein reuiger Sünder? Natürlich nicht! Er ist der Heilige Gottes. Obwohl er ohne Sünde ist und deshalb nicht der Taufe bedarf, zeigt er seine volle Solidarität mit uns. Seine Solidarität macht ihn zum idealen Mittler zwischen uns und Gott. Er stellt sich nicht über uns, sondern ist einer von uns geworden und steht an unserer Seite.
2. Ein neuer Anfang. Im Alten Testament lesen wir, dass die Sünde eine Barriere zwischen uns und Gott aufrichtet. Ihretwegen wurden Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben. Und an dessen Tor stand nun der Engel mit dem lodernden Flammenschwert. In dem Augenblick aber, in dem Jesus aus dem Wasser steigt, öffnet sich der Himmel: ein Zeichen dafür, dass die Barriere beseitigt wurde. Die Tore des Himmels stehen wieder offen. Gleichzeitig kommt der Heilige Geist in Form einer Taube herab. Das erinnert uns an die Schöpfung, bei der der Geist Gottes über den Wassern schwebte (Gen 1,2). Es erinnert uns ebenfalls an die Taube, die das Ende der Sintflut ankündigte und damit einen Neuanfang signalisierte. Die Taufe bedeutet auch für uns einen Neuanfang.
3. Du bist mein geliebter Sohn. In dem Moment, in dem Jesus aus dem Wasser steigt, sagt der Vater zu ihm: "Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich mein Wohlgefallen." Jesus ist nicht der geliebte Sohn aufgrund dessen, was er tut, sondern weil er es in schlechthinniger Weise ist. Durch unsere Taufe werden wir ebenfalls Gottes geliebte Kinder. Das ist unsere Identität. Es ist Gottes freies Geschenk an uns. Wir können es uns durch nichts verdienen, wir können es durch nichts verlieren.
Gespräch mit Christus: Jesus, mein Herr, du weißt alles über mich. Hilf mir, die Dinge dieser Welt loszulassen, damit ich dich mehr liebe. Du bist meine Kraft und meine Hoffnung; ich will dich über alles lieben.
Möglicher Vorsatz: Ich will heute im Verborgenen ein Werk der Nächstenliebe tun.