Dienstag,
1. Januar 2019
Ein stilles Geheimnis
Neujahr
Hochfest der Gottesmutter Maria
Hl. Clarus, Abt
Hl. Fulgentius, Bischof
Hl.
Wilhelm v. Dijon
Br. Peter Hemm LC
Lk 2,16-21
In jener Zeit eilten die Hirten nach Betlehem und fanden Maria und Josef und das Kind,
das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und
alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten. Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in
ihrem Herzen und dachte darüber nach. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was
sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war. Als acht Tage
vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt
hatte, noch ehe das Kind im Schoß seiner Mutter empfangen wurde.
Einführendes Gebet: Maria, dieses Gebet stelle ich unter deine Fürbitte. Ich möchte es dir anvertrauen. Nimm mich an der Hand und führe mich zu Jesus. Bereite mein Herz, damit es schön und offen ist für ihn, meinen Gott. Schenke mir die Gnade, würdig vor ihm zu stehen und diese Zeit mit ihm aus ganzem Herzen zu genießen.
Bitte: Herr, schenke mir ein demütiges und stilles Herz, das auf dich hört.
1. Im Hintergrund. Im heutigen Evangelium ist es schwer auszumachen, wer denn jetzt die Hauptperson ist. Da sind die Hirten, denen wir zu Jesus folgen, deren Worte über dieses wunderbare Kind wir hören, mit denen wir gemeinsam Gott preisen. Dann ist da natürlich Maria, unsere Mutter, die immer wieder genannt wird und ohne die all das gar nicht passiert wäre. Und dann haben wir da noch das Kind selbst: Jesus, der Sohn Gottes, der sich klein macht, unscheinbar und hilfsbedürftig. Doch niemand tritt in den Vordergrund, alle halten sich zurück und verweisen immer und immer wieder auf Gott und sein wunderbares Wirken. Nur wer fähig ist, sich selbst in den Hintergrund zu stellen und mit seiner ganzen Existenz auf Gott zu verweisen, kann die Tiefe und die Schönheit des Wirkens Gottes widerspiegeln.
2. In Stille. Es ist außerdem erstaunlich, dass in einem so frohen Evangelium wie diesem kein einziger Wortwechsel festgehalten wird. Die größten Dinge passieren in Stille. Gott ist gewöhnlich in tiefes Schweigen gehüllt und handelt auch so. Er lässt sich finden, wenn alles in uns und wir selbst zur Ruhe kommen. Das wahre Gebet, die Einheit seines Herzens mit dem unseren, entspringt dieser Stille. Nur aus ihr heraus können wir Gott mit ganzem Herzen loben, anbeten, preisen.
3. An der Hand Mariens. Voll der Gnade. – Wie wunderbar sind diese drei Worte, die wir in jedem "Gegrüßet seist du Maria" beten. Maria ist ganz erfüllt von der Gnade und dem Wirken Gottes; so sehr, dass sie auch für andere zur Quelle der Gnade, zur Mutter der Gnaden wird. Vertrauen wir uns ihr an! Wir brauchen sie so dringend, um offen, demütig und still zu werden, damit Gott in uns eintritt! Lernen wir von ihr und an ihrer Hand.
Gespräch mit Christus: Maria, ich danke dir für deine Gegenwart in diesem Gebet. Ich danke dir, dass du mir beigestanden bist in diesem Augenblick, in dem ich vor meinen Gott getreten bin. Oft bin ich nicht würdig, vor ihn zu treten, mit ihm zu sprechen oder ihn gar in mir zu empfangen. Begleite mich auf meinem Weg zu ihm, damit ich mich ihm stets mit dir an meiner Seite nähere.
Möglicher Vorsatz: Ich werde heute eine Statue der Muttergottes aufsuchen und unserer Mutter mein Herz anvertrauen.