Mittwoch,
14. November 2018
Jesus Christus, anbetungswürdiger Gott
Mittwoch der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Bernhard Letterhaus, Märtyrer
Hl.
Alberich OSB, Bischof
Hl. Sidonius OSB, Abt
Hl. Nikolaus Tavelic OFM, Märtyrer
Angelika Knauf
Lk 17,11-19
Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa.
Als er in ein Dorf hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen
und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns! Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den
Priestern! Und während sie zu den Priestern gingen, wurden sie rein. Einer von ihnen aber kehrte um, als er
sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu zu Boden und
dankte ihm. Dieser Mann war aus Samarien. Da sagte Jesus: Es sind doch alle zehn rein geworden. Wo sind die
übrigen neun? Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden? Und er sagte zu ihm: Steh
auf und geh! Dein Glaube hat dir geholfen.
Einführendes Gebet: O Jesus, nicht deine Gaben sind es, die mich wahrhaft heil machen, sondern du selbst bist es.
Bitte: Öffne mein Herz für das Erkennen deiner vollkommenen Hingabe in der Menschwerdung!
1. Die Erbarmungswürdigkeit des Menschen. Ganz konkret und bedrückend ist die Krankheit dieser zehn Menschen: Aussatz, Lepra, unheilbar, das Urteil zum Tod in völliger Ausgeschlossenheit vom menschlichen Gemeinwesen. Aussätzige mussten sich in der damaligen Zeit strikt von anderen fernhalten, andere durch Rufen oder ein Signal vor ihrer Nähe warnen, denn zu groß war die Gefahr der Ansteckung. Diese Zehn haben niemand mehr, an den sie sich wenden können und erkennen doch den EINEN, der ihnen ALLES zu geben vermag. "Meister" rufen sie ihn, und bekennen seine Herrschaft konkret: Du, JESUS, bist der Meister! Du allein hast die Macht über unsere Krankheit. Erbarme Dich! Diese Aussätzigen sind wie ein Bild für den Zustand des Menschen, seit er mit der Sünde in Berührung kam. So sieht unsere Seele in den Augen Gottes aus, wenn wir sündigen. Doch Gott ist Herr, auch über die Sünde. Wenn wir ihn als Gott anerkennen und sein Erbarmen anrufen, gelangen wir unter seine heilende Macht!
2. Das Erbarmen Gottes. Jesus reagiert sofort! "Als er sie sah" – keine langen Plädoyers sind nötig, keine Verhandlungen, Jesus sieht und heilt. Doch er heilt mit einem Auftrag, der Glauben und Vertrauen einfordert. Den Priestern kam es zu, einen Menschen sowohl für unrein zu erklären und damit von der Gemeinschaft auszuschließen, als auch ihn wieder rein zu erklären und damit in die Gemeinschaft zurückzuholen. "Und während sie zu den Priestern gingen, wurden sie rein." – nicht vorher. Sie mussten erst im Glauben gehorchen, alles auf die Karte des Vertrauens auf Jesu Wort setzen, um geheilt zu werden. Sie mussten es mitten in den konkreten Umständen und Ordnungen tun, in denen sie lebten, nicht im Verborgenen der privaten Sphäre, sondern hinausgehend in diese Welt: "Geht, zeigt euch (…)!" Zeigt und bekennt euren Glauben!
3. Du allein bist Gott! Einer kehrt um, lobt Gott mit lauter Stimme, wirft sich vor ihm nieder und dankt ihm! Äußerlich gesund zu werden ist nicht genug! Jesus klagt über die neun, die nicht kommen und ihm nicht danken. Nicht aus Eitelkeit, sondern weil sie den wichtigsten Schritt zum Heil nicht tun: Gott anbeten! War ihr erstes Bekenntnis über Jesus als den Meister noch von Eigennutz, dem Wunsch nach Gesundung geprägt, hätten sie nun wie dieser eine ein gereinigtes Bekenntnis zu Jesus ablegen können: Zeugnis, Anbetung, Dank! Hier zeigt Jesus, dass wahre Anbetung über das hinausgeht, was irdisch und mit irdischen Sinnen erfahrbar ist. Der eine, der zurückkehrt, hat erkannt, dass nicht die körperliche Heilung allein das Entscheidende ist. Sein Glaube ist gewachsen, er erkennt in Jesus mehr als nur den, der heilte. Er fällt vor ihm nieder, dankt und so betet er an. Rein geworden sind alle zehn, aber wahrhaft heil nur dieser eine, der Gott anbetet.
Gespräch mit Christus: Jesus, wie oft suche ich allein deine Gaben, aber bin nicht bereit, dich selbst ganz anzunehmen. In deiner Menschwerdung hast du mich ganz angenommen, um mir dein Heil, deine Selbsthingabe zu schenken. Hilf mir, nicht beim Vorletzten stehen zu bleiben, sondern mich dir ganz zu öffnen und mich dir zu übergeben, meinem Herrn und Gott!
Möglicher Vorsatz: Ich will Jesus heute eine Zeit reiner Anbetung um seiner selbst willen schenken.