Dienstag,
25. September 2018
Brüder Christi handeln nach Gottes Wort
Dienstag der fünfundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Nikolaus von Flüe, Einsiedler
Hl.
Wigger OPraem, Bischof
Hl. Firmius von Amiens, Märtyrer
Thomas Mayer
Lk 8,19-21
In jener Zeit kamen die Mutter Jesu und seine Brüder zu ihm; sie konnten aber wegen der
vielen Leute nicht zu ihm gelangen. Da sagte man ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und
möchten dich sehen. Er erwiderte: Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören und
danach handeln.
Einführendes Gebet: Heilige Maria, Gottesmutter und Königin des Alls, du bist nicht nur Jesu leibliche Mutter, sondern auch seine von Sünde unbefleckte geistige Mutter, die wie kein anderes Geschöpf das Wort Gottes hörte und stets danach handelte. Ich weihe mich heute dem unbefleckten Herzen meiner Mutter Maria und dem heiligsten Herzen ihres Sohnes.
Bitte: Auf die Fürsprache meiner unbefleckten Mutter schenke mir, Herr Jesus Christus, die Gnade, den Willen Gottes jederzeit in liebevollen Gedanken, Worten und Werken zu erfüllen.
1. Zeiten der Zurückgezogenheit zur Christusbegegnung notwendig. Jesu Cousins (im damaligen Sprachgebrauch den Brüdern hinzugerechnet) konnten im großen Menschenauflauf und -gedränge nicht zu Christus gelangen. Schon Augustinus (354-430) gibt uns im Hinblick auf das ständige und intensive Gebet Jesu zu seinem Vater einen wichtigen Rat: "Schwierig ist es im Menschengewühl, Christus zu schauen; eine gewisse Zurückgezogenheit ist für das Herz nötig. In dieser Art von Einsamkeit des Blickes zeigt sich Gott (A. Augustinus: Vorträge über das Johannesevangelium, 17,11)." In dieser Zurückgezogenheit ist auch für den sonst hektischen Menschen "Innere Sammlung" erreichbar, die nötig ist, um das Wort Gottes verstehend zu hören und zu bewahren.
2. Kontemplativ im Lärm der Umwelt sein. Wenn wir dem Rat Jesu folgend uns an jedem Tag einmal oder einige Male in die Stille und Einsamkeit zurückziehen, um mit dem dreieinigen Gott ungestört zu sprechen, so wird diese Gewohnheit uns helfen, unseren Alltag in der Gottesgegenwart und -kindschaft zu leben. Dann wird Innerlichkeit und die damit verbundene Gabe, "gesammelt in der Tiefe der Seele zu leben", auch mit unseren Aufgaben in der hektischen Welt vereinbar: mit der Betriebsamkeit am Arbeitsplatz, dem Trubel, der Hast und Hektik in Familie und Gesellschaft. "Wer gesammelt in der Tiefe lebt", so Edith Stein, "der sieht auch die kleinen Dinge in großen Zusammenhängen; nur er vermag ihr Gewicht – an letzten Maßstäben gemessen – in der richtigen Weise einzuschätzen und sein Verhalten entsprechend zu regeln. Nur bei ihm ist die Seele auf dem Wege zur letzten Durchformung und zur Vollendung ihres Seins" in Gott ( Endliches und ewiges Sein, Freiburg 1986, S. 404).
3. Den Willen Gottes erfüllen. Im Unterschied zu seinen Vettern, die Jesu Erlösersendung nicht verstanden haben, braucht die Gottesmutter nicht physisch zu Jesus zu gelangen; sie trägt ihn in ihrem Herzen: "Im Verlauf seiner Verkündigung nahm sie die Worte auf, in denen der Sohn das die Ansprüche und Bande von Fleisch und Blut übersteigende Reich predigte und die seligpries, die das Wort Gottes hören und bewahren, wie sie selbst es getreulich tat" (Lumen gentium, Nr. 58).
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich danke dir, dass du uns Menschen am Kreuz Maria zur Mutter gegeben hast. Hilf mir auf Ihre Fürsprache hin, dass ich als echtes Mitglied der Familie Gottes dein Wort höre und danach handle.
Möglicher Vorsatz: Ich will mir heute für das betrachtende Lesen einer Stelle aus dem NT 15 Minuten Zeit nehmen.