Montag,
30. Juli 2018
Das Geheimnis des Samens
Montag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Petrus Chrysologus, Kirchenlehrer
Hll. Braulius
M. Corres, Friedrich Rubio u. 69 Gefährten (Spanische Märtyrer), Religiose des Hospitalordens des hl.
Johannes von Gott (OH)
P. Nikolaus Klemeyer LC
Mt 13,31-35
In jener Zeit erzählte Jesus der Menge ein weiteres Gleichnis und sagte: Mit dem
Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker säte. Es ist das kleinste von allen
Samenkörnern; sobald es aber hoch gewachsen ist, ist es größer als die anderen Gewächse und wird zu einem
Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten. Und er erzählte ihnen noch ein
Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl
mischte, bis das Ganze durchsäuert war. Dies alles sagte Jesus der Menschenmenge durch Gleichnisse; er
redete nur in Gleichnissen zu ihnen. Damit sollte sich erfüllen, was durch den Propheten gesagt worden ist:
Ich öffne meinen Mund und rede in Gleichnissen, ich verkünde, was seit der Schöpfung verborgen war.
Einführendes Gebet: Herr, jede Minute, die ich mit dir verbringe, hat Rückwirkungen auf mein Leben. Ich glaube an dein Wirken in mir. Stärke mein Vertrauen auf deine Gnade und entzünde in mir die Liebe zu deinem Leben in mir.
Bitte: Herr, hilf mir zuzulassen, dass du mein Leben beeinflusst und dadurch prächtig zu gedeihen.
1. Das Gesetz des Geringen. Es ist immer wieder lehrreich zu betrachten, wie die Natur sich entwickelt. Wie nach langen Wochen kalten Winters ein bisschen Wärme, Sonne und Wasser reichen, um in wenigen Tagen ein grünendes Paradies entstehen zu lassen. All die Fülle an Grün und Frucht entsteht aus einem kleinen, oft harten und trockenen Samen. Wie oft lehrt uns das Leben, dass gerade aus dem Geringen und Harten (harte Zeiten und Prüfungen) Leben entsteht.
2. Das Geheimnis der Wandlung. Das Geheimnis des Samens liegt in seiner Wandlungskraft. Er kann seinen scheinbar unfruchtbaren Zustand durch äußere Einflüsse wie Wärme, Wasser und Sonne überwinden und dadurch gedeihen. Eine Seele gedeiht, wenn sie sich von Gott beeinflussen lässt. Dann entwickelt sie sich und bringt Frucht.
3. Das Geheimnis der Einflussnahme. Was man über den Einfluss Gottes auf die Seele sagen kann, kann auch über den Einfluss einer mit Gott verbundenen Seele auf ihre Umwelt gesagt werden. Sie wirkt unscheinbar, aber äußerst wirksam auf Mitmenschen, eben wie der Sauerteig in der Masse des Mehls.
Gespräch mit Christus: Herr, die Natur zeigt uns immer wieder, wie kraftvoll sie sein kann. Wie viele Geheimnisse sie in sich birgt! Wo Trockenheit zu herrschen scheint, bricht auf einmal Leben hervor. So ist es auch in unserem Leben. Du lässt dort Leben entspringen, wo wir vielleicht Wüste empfinden oder vorfinden.
Möglicher Vorsatz: Ich möchte mir heute überlegen, wo Gottes Stimme in mein Leben eindringen und neues Leben erwecken möchte.