Freitag,
4. Mai 2018
Wie viel hast du geliebt?
Freitag der fünften Osterwoche
Hl. Florian, Märtyrer
Hl. Guido OSB, Abt
Hl. Cäcillia Schnur
OSCI, Äbtissin
Ellen Charlotte Petermann
Joh 15,12-17
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Das ist mein Gebot: Liebt einander, so
wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.
Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der
Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles
mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt
und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der
Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Dies trage ich euch auf: Liebt einander!
Einführendes Gebet: Jesus, nur von dir weiß ich mich ganz wahrgenommen, bedingungslos angenommen und geliebt. Die Sehnsucht nach dieser Liebe kannst nur du stillen. Immer wieder komme ich zu dir, um mich neu erfüllen zu lassen von deiner Liebe.
Bitte: Jesus, mach mich zum Werkzeug deiner Liebe, damit ich sie weiterschenken kann.
1. Die alles entscheidende Frage. Am Ende meines Lebens wird eine einzige Frage, die Gott mir stellen wird, von Wichtigkeit sein. Sie lautet: "Wie viel hast du geliebt?" Er wird nicht fragen "Wie viele Rosenkränze und Litaneien hast du gebetet, oder wie viele Wallfahrten hast du gemacht?" Sondern: "Wieviel hast du geliebt, mich, deinen Gott, in deinen Nächsten." Der Nächste – das kann jeder sein, auch der unbequeme Nachbar oder Bruder.
2. Keine größere Liebe. Angesichts des schweren Weges, den Jesus gehen muss, sagt er seinen Jüngern, dass es keine größere Liebe gebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Jesus nennt seine Jünger nicht mehr Knechte, er macht sie zu seinen gleichrangigen Freunden. Er sagt weiterhin, dass er sie erwählt habe und nicht umgekehrt. Er hat sie erwählt, damit sie Frucht bringen, er setzt großes Vertrauen in sie und ihre Nachfolge. Ja, er traut ihnen viel zu und versichert gleichzeitig die Hilfe des Vaters. Seine Worte sind eine Vorleistung und mit ihnen drückt er uns gegenüber eine ungemein große Wertschätzung aus.
3. Wahre Liebe tut immer auch weh. Ich möchte lieben, unbedingt. Meine Kinder, meinen Mann, vielleicht noch ein paar nette Menschen mehr. Aber wie sieht das mit den "schwierigen Fällen" aus? Das ist nicht einfach, denn ich muss dafür alle Halbheiten und faulen Kompromisse über Bord werfen. Jesus sagt es uns eindeutig: "Liebt einander, wie ich euch geliebt habe." Das heißt: Er hat sich aus Liebe zu uns töten lassen. Er hat alles gegeben! Wenn wir uns wirklich entschließen, ihm nachzufolgen, müssen wir unweigerlich unsere Eigenliebe abtöten. Einen Menschen zu lieben, der uns vielleicht verletzt hat, erfahren wir als sehr schwer. Deshalb ist es wichtig, dass uns immer bewusst ist, in jedem Menschen Jesus zu sehen, Das ist ein wertvoller Schritt, den wir erbringen können. Und unser Vater im Himmel wird uns dabei helfen, wenn wir ihn bitten.
Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte dir meine Eigenliebe schenken, jeden Tag neu. Forme mein Herz und weite es. Erfülle es mit deiner Liebe, damit ich sie großzügig weiterschenken kann.
Möglicher Vorsatz: Heute nehme ich mir vor, jemandem die Hand hinzuhalten und ihn um Verzeihung zu bitten.