Samstag,
7. April 2018
Geht hinaus in die ganze Welt!
Samstag der Osteroktav
Hl. Johannes Baptist de la Salle FSC
Burchard von Halberstadt,
Bischof
Hl. Hermann Josef von Steinfeld OPraem
Svenja Nonnenmacher
Mk 16,9-15
Als Jesus am frühen Morgen des ersten Wochentages auferstanden war, erschien er zuerst
Maria aus Magdala, aus der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Sie ging und berichtete es denen, die mit
ihm zusammen gewesen waren und die nun klagten und weinten. Als sie hörten, er lebe und sei von ihr gesehen
worden, glaubten sie es nicht. Darauf erschien er in einer anderen Gestalt zweien von ihnen, als sie
unterwegs waren und aufs Land gehen wollten. Auch sie gingen und berichteten es den anderen, und auch ihnen
glaubte man nicht. Später erschien Jesus auch den Elf, als sie bei Tisch waren; er tadelte ihren Unglauben
und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten. Dann
sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!
Einführendes Gebet: Mein Gott, hilf meinem Unglauben, der mich so oft einholen will und lass mich deine Liebe erfahren, damit ich ein Apostel werde und allen Menschen die frohe Botschaft bringen kann.
Bitte: Ich möchte lernen, dich so zu lieben, dass mein Herz von dieser Liebe nur so überströmt und ich gar nicht anders kann, als deine Liebe weiterzugeben.
1. Maria aus Magdala. Hier, im Evangelium nach Markus, wird die Vorgeschichte noch einmal erwähnt. Für ihn war zum Beispiel wichtig zu erwähnen, dass Jesus 7 Dämonen aus Maria aus Magdala ausgetrieben hatte. Mir scheint, dass er lieber über Fakten berichtet als über emotionale Elemente. Dadurch finden wir Menschen aber auch in den verschiedenen Evangelien die Art Bericht, das Lesen und Verstehen, die wir brauchen. Es gibt Menschen, die brauchen die ausgeschmückten Varianten, um sich die Szene vorstellen zu können und sie zu meditieren. Genauso gibt es aber auch viele Menschen, denen die Tatsachen, kurz und knapp berichtet, genügen. Sie sieht, sie weint, sie berichtet und man glaubt ihr nicht. Eigentlich ist damit auch alles gesagt.
2. Zweien von ihnen. Auch hier wird das ganz Wesentliche der Geschichte der Emmaus-Jünger kurz und knapp wiedergegeben. Auch uns kann es helfen, am Ende der Woche noch einmal eine Zusammenfassung zu hören. Erinnern wir uns an die Geschichte? Das war schon das zweite Mal, dass man ihn nicht erkannte und doch spürte.
3. Später erschien er auch den Elf. Markus sieht die ganze Geschichte ein wenig anders. Jesus tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten. Haben wir nicht vorher bei Lukas etwas Anderes gelesen? Wie war denn nun die Geschichte? Warum erzählt der eine es so und der andere so? Könnten die verschiedenen Blickwinkel sich gegenseitig ergänzen? Vielleicht muss man einfach auch berücksichtigen, wann diese Evangelien geschrieben wurden. Wir selbst wissen, dass wir aus manchen Geschehnissen nach einer längeren Zeit durchaus andere Wahrnehmungen mitnehmen, je nachdem was uns besonders berührt, angesprochen, begeistert oder ermutigt hat. So berichtet dann auch Markus von Tadel, Unglauben und Verstocktheit. So ist dies nicht falsch und die andere Ausführung richtig, sondern das, was bei den Evangelisten am Ende im Gedächtnis blieb und Gott aufgeschrieben haben wollte, wurde so notiert. So ergänzen sich die Stellen wunderbar und zeigen, wie auch wir ein zusammenhängendes Bild von den Situationen erhalten können. Indem wir alles lesen!
Gespräch mit Christus: Vater, manchmal sehe ich Dinge nur aus einer Perspektive. Vielleicht die, die mir am liebsten ist. Aber es gibt meist noch andere Meinungen, die mit der meinen vielleicht nicht ganz übereinstimmen und trotzdem richtig sind. Hilf mir bitte, nicht vorschnell zu urteilen, sondern offen zu sein und aus Liebe auch andere zu Wort kommen zu lassen und zu respektieren.
Möglicher Vorsatz: Heute will ich, wenn ich in eine schwierige Situation komme, nicht meine Meinung durchboxen, sondern auch verständnisvoll die Meinung des anderen hören und darüber nachdenken.