Dienstag,
12. Dezember 2017
Ich bin die Liebe, die Gott zu mir hat.
Dienstag der zweiten Woche im Advent
Unsere Liebe Frau von Guadalupe
Hl. Vizelin
Hl.
Hartmann CRSA/OSA, Bischof
Michaela Weimann
Mt 18,12-14
In jener Zeit fragte Jesus seine Jünger: Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat
und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück und sucht das
verirrte? Und wenn er es findet - amen, ich sage euch: er freut sich über dieses eine mehr als über die
neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von
diesen Kleinen verloren geht.
Einführendes Gebet: Am Tag Unserer Lieben Frau von Guadalupe bitte ich dich, Maria, dass du mich auf diesem Weg der Umkehr und Hinkehr zu Christus mitnehmen und mich weiter in sein Herz einführen mögest.
Bitte: In diesem Gebet möchte ich für alle Priester beten, besonders für jene, die in diesen Tagen, den Jahrestag ihrer Weihe begehen. Möge es ein Moment tiefgehender Erneuerung in der Liebe zu Christus sein. Maria, Mutter aller Priester, sorge für einen jeden deiner Priestersöhne.
1. Der gute Hirte. Christus ist wahrlich ein guter Hirte, ein besonders großherziger, selbstloser, der uns nie verlässt. Es scheint für ihn normal zu sein, die neunundneunzig Schafe zurückzulassen, um das verirrte zu suchen. Für viele von uns wäre es wohl normal, sich auf die große Mehrheit zu konzentrieren, als auf das eine, das - aus welchem Grund auch immer - einen anderen Kurs eingeschlagen hat. Doch der gute Hirt geht seinem Schaf nach. Er sucht es, er nimmt alle Unannehmlichkeiten auf sich, lässt nicht locker, bis er es findet.
2. Das Irren auf dem Weg. Das Sprichwort: "Irren ist menschlich." ist uns geläufig. Wann irren wir uns? Die Ursachen sind vielfältig: Wenn wir Göttliches nach menschlichen Kriterien beurteilen, wenn es uns an Wissen und Erfahrung fehlt oder auch wenn wir unaufmerksam sind, uns keine Mühe machen und nicht wollen, weil wir andere Vorstellungen haben - also weil wir schwach sind... es ist eben menschlich. Für niemanden ist es schmeichelhaft, wenn sein Irrtum bloßgestellt wird, doch ob wir wollen oder nicht, wir machen manchmal die Erfahrung. Meistens ist es schmerzhaft, weil man mit seiner eigenen Schwachheit und seinen Grenzen konfrontiert wird, denen wir nur ungern begegnen. Doch dieses Irren (sich verirren) ist der Grund, warum der Hirte sich auf die Suche macht. Christus kommt meiner Schwachheit und meiner Kleinheit, meiner Bedürftigkeit entgegen… Er gibt mir ein Beispiel, nicht nur im Gleichnis vom guten Hirten, sondern in wenigen Tagen macht er sich selbst zur Kleinheit und Bedürftigkeit schlechthin. Er irrt sich nicht, sondern erwählt ganz bewusst genau diese Form. Er möchte mich finden und sich von mir finden lassen.
3. Die wahre Freude des Herrn. Eine der schönsten Freuden, die wir dem Herrn bereiten können, liegt wohl darin, ihn schalten und walten zu lassen, wie es ihm beliebt. Mich von ihm lieben zu lassen, mich von ihm vertrauensvoll führen zu lassen, mich (Schwachen und Irrenden) von ihm suchen und finden zu lassen. Oft wollen wir auf seine Liebe mit unserem Tun antworten, doch geht es ihm weniger darum, dass wir etwas mit eigener Kraft für ihn leisten, als dass wir bei ihm sind, einfach nur so. Ich bin die Liebe, die Gott zu mir hat. Machen wir ihm in diesen Tagen eine große Freude, indem wir uns von ihm ganz lieben lassen!
Gespräch mit Christus: Herr, ich möchte dich in diesen Tagen des Advents wahrlich erfreuen. So möchte ich mich für deine feinfühlige Liebe ganz öffnen, dich in mir wirken lassen. Maria, gute Mutter, entferne alle Hindernisse, die mich von deinem Sohn trennen könnten.
Möglicher Vorsatz: In den Momenten, in denen ich mir heute meiner eigenen Schwachheit und Begrenzung bewusst werde, möchte ich mich dieser rühmen und mir sagen: "Komm, Herr Jesus, ich bin die Liebe, die du zu mir hast."