Dienstag,
21. November 2017
Privileg
Gedenktag
Unsere Liebe Frau in Jerusalem
Hl. Amalberg OSB, Äbtissin
Hl. Johannes von Meißen
OFM
Sarah Briemle, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi
Mt 12,46-50
Als Jesus noch mit den Leuten redete, standen seine Mutter und seine Brüder vor dem
Haus und wollten mit ihm sprechen. Da sagte jemand zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und
wollen mit dir sprechen. Dem, der ihm das gesagt hatte, erwiderte er: Wer ist meine Mutter, und wer sind
meine Brüder? Und er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine
Brüder. Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und
Mutter.
Einführendes Gebet: Jesus, ich möchte dich heute wieder neu als meinen Weg, meine Wahrheit und mein Leben erkennen. Schenke mir Glauben, wo ich zweifle. Schenke mir Hoffnung, wo ich aufgeben will. Schenke mir Liebe, wo ich unfähig bin, zu lieben.
Bitte: Herr, ich bitte dich, meine Denkweise zu erneuern. Ich will in der Wahrheit leben. Lass deine Denkweise in mir lebendig werden, damit auch ich so frei und sicher in der Liebe leben kann wie du.
1. Familie. Als Jesu Zuhörer ihn darauf hinweisen, dass seine Familie vor der Tür steht, erwarten sie mit Sicherheit, dass er alles stehen und liegen lässt und nun seiner Familie Priorität einräumt oder sie zumindest mit einer besonderen Würdigung vor allen wertschätzt. Und wäre das denn nicht auch richtig gewesen? Ist Jesus denn nicht fähig, Prioritäten zu setzen? Doch was in dieser vielleicht etwas verwunderlich erscheinenden Bibelstelle geschieht, ist etwas Gigantisches und für dein Leben absolut Entscheidendes: DU bist für Jesus Familie. Jesus beschämt hier nicht seine leibliche Familie, sondern er offenbart sich als Gott, der dir ein besonderes Privileg gegeben hat. Sein Bund mit dir ist ein Familienbund und den kann niemand brechen. Du hast in seinem Herzen Vorrang und bist Gegenstand absoluter Aufmerksamkeit. Du bist von ihm auf besondere Weise gewürdigt.
2. Er hält seine Hand über mir ausgestreckt. So wie Jesus im damaligen Geschehen seine Hand über die Jünger ausstreckte, um klarzustellen: SIE sind für ihn Familie, auf dieselbe Art und Weise hält er heute seine Hand über dir ausgestreckt. Diese ausgestreckte Hand ist ein Zeichen seiner bedingungslosen, väterlichen, brüderlichen und bräutlichen Liebe – die Liebe, die ihn dazu brachte, in einem späteren Moment dieselbe Hand am Kreuz auszustrecken. Heute hält er sie mit seinen Wundmalen wieder über dir ausgestreckt. NICHTS kann diese Hand, die voller Verheißung über mich wacht, jemals wegbewegen.
3. Der Wille des Vaters. Nun scheint es aber, dass Jesus auch Bedingungen stellt, um so in seine Familie aufgenommen zu werden: Nur wer den Willen seines Vaters erfüllt, kann ihm Bruder, Schwester oder Mutter sein. Dieses Wort "Wille" bringt so oft negative Assoziationen mit sich. Was ist denn dieser Wille des Vaters? Sein jeweiliges Bauchgefühl? Sein eigener Vorteil? Mit Sicherheit nicht. Diese Ideen oder Gottesbilder bauen auf unserer menschlichen Erfahrung auf und darauf, wie wir selbst so oft mit unserem gottgegeben Willen verfahren. Gottes Wille ist, dass ich geliebt bin und liebe. Er wird nicht müde, mir auf vielen Wegen – auch durch die Kirche – Hilfestellungen zu leisten, damit ich auf diesem Weg der freien Liebe bleibe. Sein Wille ist nichts Anderes als sein Liebesangebot und ein Auftrag, sein Abbild in der Welt zu sein.
Gespräch mit Christus: Jesus, wie oft habe ich innere Ängste und Unsicherheiten. Wie oft werden gerade diese Ängste im Leben zu meinem Wegweiser. Ich will in Freiheit leben und lieben können. Ich weiß, dass ich dafür Sicherheit brauche. Ich brauche einen bedingungslosen Rückhalt, der mich auch heute mit dem heiligen Paulus sagen lässt: Nichts kann uns scheiden von der Liebe Christi. (vgl. Röm 8, 35)
Möglicher Vorsatz: Ich will heute bewusst versuchen, für meine Mitmenschen ein Abbild Gottes zu sein.