Montag,
16. Oktober 2017
Vertrauen
Montag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Hedwig von Andechs
Hl. Gallus,
Glaubensbote
Hl. Margareta Maria Alacoque OVM
Hl. Lullus, Bischof
Dorit Wilke-Lopez
Lk 11,29-32
In jener Zeit als immer mehr Menschen zu Jesus kamen, sagte er: Diese Generation ist
böse. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona. Denn
wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation
sein. Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie
verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr
ist als Salomo. Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie
verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als
Jona.
Einführendes Gebet: Gott, du hast mich geschaffen und erlöst und mich als dein Kind angenommen. Ich möchte vor dir jetzt ganz still werden und meine Seele öffnen für dich. Ich möchte mich von dir tragen lassen in eine tiefe Begegnung mit dir. Vater, komm mir entgegen, Jesus, nimm mich in deine Arme, und Heiliger Geist, erkläre mir das Wort, das du mir heute sagen willst.
Bitte: Bevor ich jetzt weiterlese, kann ich meine Augen kurz schließen und mit Gott darüber sprechen, was ich heute besonders von ihm brauche.
1. Schon viele Zeichen wurden gegeben. Jesus weist auf Jona und die Königin des Südens hin. Jona war auf der Flucht vor Gott in einem Meeressturm über Bord geworfen und von einem Walfisch verschluckt worden. Drei Tage harrte er betend und vertrauend im Bauch des Fisches aus, der ihn schließlich an Land spie, worauf Jona seinen zunächst abgelehnten göttlichen Auftrag, der Stadt Ninive Umkehr zu predigen, wahrnahm. Die Leute in Ninive kehrten tatsächlich um. Die Königin des Südens kam aus Saba nach Jerusalem, um sich von der Weisheit Salomos zu überzeugen. Sie war beeindruckt und begeistert von der Unterhaltung mit ihm und überhäufte ihn aus Dankbarkeit sogar mit unvergleichlichen Reichtümern. Auch Jesus wird – wie Jona – drei Tage im Dunkel der Erde verbringen und dann auferstehen, doch das Volk Israel wird sich dadurch nicht bekehren, anders als die Bewohner von Ninive. Die Königin des Südens lässt sich von Salomos Weisheit begeistern, während die Gelehrten des Volkes Israel trotz so vieler Wunder und Heilungen von Jesus ein Zeichen nach dem anderen fordern.
2. Vertrauen. In Jesus bietet sich Gott selbst als Wahrheit und Weisheit an und bittet uns um Umkehr. Wie wichtig muss es für unser Heil sein, dass wir umkehren, glauben und Gott vertrauen, wenn Jesus solche Worte spricht! Mit unserem an das irdische Leben angepassten Geist können wir Gott nicht verstehen, so wenig, wie kleine Kinder die Gedanken ihrer Eltern nachvollziehen können. Deshalb kann man von Gottes Weisheit nur profitieren, wenn man ihm vertraut. Man stelle sich vor, dass um die Erde eine Art Haut gespannt ist, die sie von Gott trennt, so wie die Haut des Körpers uns von den anderen trennt. Jeder Christ ist dann in dieser Haut wie eine Pore, durch die Gottes Gnade in die Welt gelangen kann. Mein Vertrauen in Gott öffnet diese Pore, und so kann Gottes Gnade der Welt dann "unter die Haut" gehen.
3. Die Weisheit Jesu. Jesus, der Sohn Gottes, ist die Weisheit selbst, eine höhere Weisheit als die jeglichen Geschöpfs. Zu ihm soll ich umkehren. Also werde ich meine Freuden und meine Schwierigkeiten bewusst und voll Vertrauen zu Jesus bringen, so wie die Königin des Südens ihre Reichtümer zu Salomo gebracht hat.
Gespräch mit Christus: Herr, deine Wege sind dunkel, aber das Dunkel liegt nur auf meinen Augen, nicht auf deinen Wegen (Dietrich Bonhoeffer).
Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich versuchen, in allem, was mir begegnet, Gottes Weisheit zu erkennen. Und in Situationen, die ich nicht verstehe, möchte ich glauben, dass Gott sehr wohl weiß, was er tut, und mich daran erinnern, dass mein Verstand und meine Einsicht seine Ratschlüsse oft nicht begreifen können.