Samstag,
7. Oktober 2017
Ankündigung des Reiches Gottes
Gedenktag
Unsere liebe Frau vom Rosenkranz
Hl. Justina von Padua, Märtyrerin
Hl. Georg
OFMCap
Ilka Haiberger
Lk 1,26-38
In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret
zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der
Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist
mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu
ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen
Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt
werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in
Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das
geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen,
und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt
werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als
unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria:
Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
Einführendes Gebet: Herr, wie oft schon habe ich von der Verkündigung des Engels Gabriel gehört! Und doch ist es, als ob ich manche Worte vorher noch nie gehört hätte. Der Engel Gabriel verkündet nicht nur die Geburt Jesu, die Menschwerdung Gottes, sondern auch die Ewigkeit deines Reiches.
Bitte: Herr, lass mich an dich und dein Wort glauben!
1. Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade! Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Es ist erstaunlich, dass Maria nicht über die Erscheinung des Engels erschrocken ist, sondern über die Anrede. Der Engel scheint ihre Gedanken lesen zu können und erklärt: Hab keine Angst, denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
2. Das Reich Gottes soll durch Maria Realität auf Erden werden. Seine Herrschaft wird kein Ende haben. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen. Maria, die wie das gesamte jüdische Volk auf den rettenden Messias wartet, versteht sofort, was das bedeutet. Sie soll Mutter des erwarteten Heilands werden! Vorbehaltlos hört sie die Ankündigung des Engels. Man könnte den Eindruck haben, dass sie durchaus für Israel mit einem solchen Besuch und seiner Botschaft gerechnet hätte, nicht aber für sich selbst.
3. Doch da gab es noch ein kleines Problem. Maria ist aufgeklärt und kennt sich aus. Sie weiß, dass sie ohne einen Mann zu "erkennen" - was ihrem Gelöbnis entspricht - und in der Sprache der Bibel so viel wie Geschlechtsverkehr innerhalb der Ehe bedeutet, nicht schwanger werden kann. So fragt sie den Engel, wie das geschehen soll. Der Engel erklärt es ihr und sagt schließlich: "Denn für Gott ist nichts unmöglich." Marias Antwort, mit der das Gespräch endet, ist berühmt geworden. Sie stellt sich voll und ganz dem Willen Gottes zur Verfügung.
Gespräch mit Christus: Herr, Maria ist wahrhaft deine vorbildliche Dienerin. Vorbehaltlos wie ein Kind fügt sie sich dem Willen Gottes. Sie bleibt dabei nicht passiv. Ihr "Fiat", ihr "Ja" zu Gottes Willen ist ein aktives "ich bin einverstanden und werde alles, was meinerseits notwendig ist, dafür tun".
Möglicher Vorsatz: Maria ist uns Christen ein Vorbild. Ich will Maria nachahmen und sie ausdrücklich heute durch eine Geste ehren.