Samstag,
17. Juni 2017
Die Liebe im Mittelpunkt
Samstag der zehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Euphemia OSB,Äbtissin
Hl. Fulko von Reims
Erzbischof
Br. Peter Hemm LC
Mt 5,33-37
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt
worden ist: Du sollst keinen Meineid schwören, und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast. Ich
aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron, noch bei der Erde,
denn sie ist der Schemel für seine Füße, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs. Auch
bei deinem Haupt sollst du nicht schwören; denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen. Euer
Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen.
Einführendes Gebet: Muttergottes, heute ist Samstag, dein Tag. Deswegen möchte ich bei allem, was ich heute erledige, besonders mit dir verbunden sein. Vor allem aber möchte ich gemeinsam mit dir beten. Dein ganzes Leben war ein Gebet, ein Opfer der Liebe zum Vater, da du alles aus Liebe zu ihm getan hast. Hilf mir, aus diesen Momenten nun ein Gebet zu machen, das Gott gefällt. Dir vertraue ich alles an, was ich jetzt auf dem Herzen habe, damit ich frei von allem Gott begegnen kann. Erneuere in mir, o Maria, die göttlichen Tugenden, den Glauben, die Hoffnung und die Liebe, damit ich in diesem Gebet Gottes Liebe erfahre.
Bitte: Jesus, ich möchte dir nachfolgen. Steh mir bei, damit ich dich ein bisschen mehr in den Mittelpunkt meines Lebens stelle.
1. Die Revolution Jesu. Das heutige Evangelium ist Teil der Bergpredigt, in der Jesus seinen die Hauptpunkte seiner Lehre erklärt. Inmitten dieser Rede scheint Jesus einige Gebote des Alten Bundes aufzuheben und zu ersetzen. So spricht er mehrmals "Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist (…) Ich aber sage euch." Tatsächlich erwarteten die Juden vom Messias eine erneuerte Thora. Ist dies nun die neue Thora Jesu? Eine Thora, die alles Bisherige aufhebt? Ist dies etwas völlig Neues, das "Gesetz Christi"? In gewisser Weise ja. Doch Jesus betreibt hier keineswegs eine Revolution im Sinne einer Abschaffung der Gesetze und Gebote Gottes. Er erklärt vielmehr, was Sinn und Mittelpunkt dieser Gebote ist. Jesus kehrt zurück zum Herzstück. Die durch viele Interpretationen und Zusätze gleichsam verschüttete Lehre holt Jesus wieder hervor, reinigt sie und stellt die beiden grundsätzlichen Optionen vor Augen: "Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein." Jesus kommt, um das Wesentliche wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Er kommt, um in uns das Bewusstsein zu erneuern, worum es im Glauben eigentlich geht.
2. Jesus im Zentrum.ss In jeder heiligen Messe bekräftigen wir nach der Lesung und nach dem Evangelium, dass es sich um das Wort Gottes, um eine Botschaft von ihm an uns Menschen handelt. Auch die Juden hielten die Heilige Schrift für das Wort Gottes, dem Volk überliefert durch Mose und die Propheten. Worin besteht also die große Revolution Jesu? Um was hat er die Gebote bereichert? Was hat Jesus dem Alten Testament hinzugefügt? Was hat uns Jesus hinterlassen? Die Antwort lautet schlicht und einfach: sich selbst. Jesus offenbart sich hier in diesem Evangelium als jemand, der die gleiche Macht besitzt wie Gott, von dem die Gebote stammen. Jesus bringt sich selbst den Menschen, er ist die Liebe Gottes zu uns und dies ist seine Botschaft. Allein in diesem fünften Kapitel des Matthäusevangeliums benutzt Jesus elfmal mit Nachdruck das Wort "ich". Er kommt, um uns die Liebe Gottes zu offenbaren, aber auch um uns zu zeigen, wie wir zu Gott gelangen können. Der Weg zur Heiligkeit besteht nun nicht mehr in erster Linie im Befolgen der Gebote des Alten Bundes, sondern in der Nachfolge Jesu Christi. Er ist der Weg zum Vater, er ist der Mittelpunkt unseres Glaubens.
3. Beharrlich in der Nachfolge. Die letzten Worte Jesu im heutigen Evangelium sind eine Ermutigung und gleichzeitig eine Ermahnung auf diesem Weg der Nachfolge. Jesus legt uns mit diesen Worten die Beharrlichkeit ans Herz. Er ist sich sehr bewusst, dass es oft nicht leicht ist und viele Anfechtungen kommen werden, doch verlangt er ein entschiedenes Ja inmitten dieser Schwierigkeiten. Er selbst lebte es uns vor in Verfolgung, Leiden und Tod. Doch auch im Leben Mariens sehen wir dieses beharrliche Ja zu Jesus und zumm Willen Gottes sowie ein entschiedenes Nein zu allem, was sie von diesem Willen Gottes trennen könnte. So ist uns Maria ein vortreffliches Vorbild auf dem Weg der Nachfolge Jesu. Wenn wir wirklich Jesus ins Zentrum unseres Lebens stellen wollen, dann führt uns die Hand unserer Mutter den kürzesten und sichersten Weg in die Fußspuren Jesu.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich danke dir, dass du uns den Weg zum Vater vorausgegangen bist, damit ich immer weiß, wohin der Weg entlang führt. Du verlangst nicht viele Dinge von mir; du möchtest meine Liebe, du möchtest, dass ich alles aus Liebe zu dir tue. Im Alltag fällt mir das inmitten der Aufgaben, der Verantwortungen und Probleme oft nicht leicht. Danke, dass du mir für diese Situationen deine Mutter als Hilfe geschenkt hast. Danke, dass du sie auch mir zur Mutter gegeben hast. Danke, dass sie ein so wunderschönes Vorbild für mich ist. Maria, hilf du mir, Jesus in den Mittelpunkt meines Lebens zu stellen und alles aus Liebe zu ihm zu tun.
Möglicher Vorsatz: Ich verspreche dir, Jesus, heute ein Gesätz des Rosenkranzes zu beten und Maria um die Gnade zu bitten, dich in den Mittelpunkt meines Lebens zu stellen.