Dienstag,
7. Februar 2017
Zurück zu den Wurzeln – worum es wirklich geht!
Dienstag der fünften Woche im Jahreskreis
Hl. Richard von England
Angela Kunze
Mk 7,1-13
In jener Zeit hielten sich die Pharisäer und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem
gekommen waren, bei Jesus auf. Sie sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das heißt mit
ungewaschenen Händen aßen. Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Hand
voll Wasser die Hände gewaschen haben, wie es die Überlieferung der Alten vorschreibt. Auch wenn sie vom
Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere überlieferte Vorschriften
halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten
fragten ihn also: Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten, sondern essen ihr
Brot mit unreinen Händen? Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesaja hatte Recht mit dem, was er über euch
Heuchler sagte: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir. Es ist sinnlos,
wie sie mich verehren; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen. Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet
euch an die Überlieferung der Menschen. Und weiter sagte Jesus: Sehr geschickt setzt ihr Gottes Gebot außer
Kraft und haltet euch an eure eigene Überlieferung. Mose hat zum Beispiel gesagt: Ehre deinen Vater und
deine Mutter!, und: Wer Vater oder Mutter verflucht, soll mit dem Tod bestraft werden. Ihr aber lehrt: Es
ist erlaubt, dass einer zu seinem Vater oder seiner Mutter sagt: Was ich dir schulde, ist Korbán, das heißt:
eine Opfergabe. Damit hindert ihr ihn daran, noch etwas für Vater oder Mutter zu tun. So setzt ihr durch
eure eigene Überlieferung Gottes Wort außer Kraft. Und ähnlich handelt ihr in vielen Fällen.
Einführendes Gebet: Jesus, auch ich folge Traditionen, die ich durch Überlieferung im Laufe meines Lebens von anderen Menschen übernommen habe. Diese Traditionen möchte ich vor dich legen.
Bitte: Bitte hilf mir, zu erkennen, wo mein Herz gerade ist. Wenn ich nur aus Gewohnheit bete, bitte ich dich, die Liebe in meinem Herzen zu erneuern.
1. Wo ist mein Herz? Man kann viele Dinge tun, die nach außen hin vorbildlich erscheinen – Gebetszeiten nehmen, zur Messe oder in die Anbetung gehen, Rosenkranz beten – und dennoch Gottes Willen verfehlen, wenn alles nur an der Oberfläche bleibt, ein Lippenbekenntnis ist und nicht den Dienst an Gott und dem Nächsten zum Zentrum hat. Letztlich geht es um das Herz: Wo ist mein Herz? Ist es wirklich bei Jesus?
2. Der Anspruch der Nächstenliebe. Einen Menschen wirklich zu lieben, ist nicht eben schnell getan: Es kostet Zeit und Kraft. Mit menschlichen Regeln ist hier versucht worden, diese Mühe zu umgehen und - statt der eigenen Person - etwas Materielles zu geben, das man sogar Gott weiht. Aber echte Liebe schließt ein, sich selbst zu geben, und aus dem Vertrauen zu leben, dass Gott auch fortwährend die Kraft dazu gibt.
3. Ein Blick ins Herz. Der springende Punkt ist, dass ich, solange ich nur äußere Dinge erfülle, die mein Herz nicht direkt betreffen, ohne lebendige Beziehung zu Gott leben kann. Ich muss nicht in mich selbst hineinschauen, sondern mein Blick ist ständig nach außen gerichtet. Ein ehrlicher Blick ins Herz kann aber, trotz aller Verwundungen, die dort vielleicht zu finden sind, sehr heilsam sein: "Gott, ich brauche Dich!" – Kann da ein Herz hart bleiben, wenn es diese Not spürt oder sieht?
Gespräch mit Christus: Jesus, schnell passiert es mir, dass ich so mit äußeren Dingen beschäftigt bin, dass ich nicht mehr in mein Herz schaue. Du weißt am besten, was ich brauche. Dir möchte ich mein Herz öffnen und den Heiligen Geist bitten, dass er es ganz erfüllen möge.
Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich besondere Liebe und Dankbarkeit in mein Tischgebet legen und es nicht einfach aus Gewohnheit sprechen.