Samstag,
4. Februar 2017
Herr, sende Arbeiter in deine Ernte!
Samstag der vierten Woche im Jahreskreis
Hl. Veronika
Angelika Knauf
Mk 6,30-34
In jener Zeit versammelten sich die Apostel, die Jesus ausgesandt hatte, wieder bei ihm
und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen
einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus. Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so
zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen. Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um
allein zu sein. Aber man sah sie abfahren, und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuß aus allen Städten
dorthin und kamen noch vor ihnen an. Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit
ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange.
Einführendes Gebet: Jesus, ich suche dein Angesicht! Ich möchte dich schauen und dich wahrhaft erkennen. Ich möchte dir jetzt begegnen und bei dir bleiben.
Bitte: Jesus, offenbare mir dein Antlitz, deinen Blick, mit dem du mich bis in die innerste Tiefe meines Seins suchst.
1. Hirten nach dem Herzen Jesu. Jesus hatte die Zwölf in seinem Namen ausgesandt, damit sie seine Botschaft verkünden und die Menschen zur Umkehr zu Gott aufrufen. In dieser Vollmacht hatten die Jünger auch Dämonen ausgetrieben und Kranke geheilt. Nun sammelt er sie wieder um sich und ruft sie in die Intimität mit ihm "an einen einsamen Ort, wo wir allein sind". Wen Jesus beauftragt, sein Wort zu verkünden, den beruft er auch dazu, an seinem Herzen zu ruhen, ihn immer tiefer kennen und lieben zu lernen. Jeder von uns braucht diese intimen Momente mit dem Herrn, um sein Jünger sein zu können. Am dringendsten aber brauchen sie jene, durch die er sich den Menschen immer neu schenken will: seine Priester. Ich suche doch die Liebe Jesu… Ist mir bewusst, dass "das Priestertum die Liebe des Herzens Jesu ist", wie der heilige Pfarrer von Ars sagt? Suche ich Jesus im Dienst und in der Person des Priesters, mehr noch: in den Sakramenten, die nur ein Priester spenden kann? Bete ich für meinen Seelsorger, dass er in der Intimität mit Jesus Ruhe findet?
2. Sehnsucht nach heiligen Priestern. Die Menschen nehmen große Mühen auf sich, um Jesus und seinen Jüngern zu begegnen: "sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen noch vor ihnen an." Die Sehnsucht nach dem Heil, das sie von Jesus erhoffen, treibt sie an. Auch wenn diese Sehnsucht vielleicht in manchen noch nicht geläutert ist, erkennen sie doch, dass sie das Heil aus eigener Kraft nicht erlangen können. Treibt mich die Sehnsucht nach dem Heil dazu an, solche Mühen auf mich zu nehmen? Zu der Mühe, einen Priester zu suchen und um Hilfe zu bitten, um Jesus zu finden? Habe ich Vertrauen, dass ich Jesus finden werde, wenn ich ihn im sakramentalen und seelsorgerischen Dienst eines Priesters suche? Bitte ich Jesus, mir durch seine Priester zu begegnen und mich zu leiten? Bete ich, auch in Gemeinschaft mit anderen, darum, dass Jesus uns wieder mehr Priesterberufungen schenkt? "Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter in seine Ernte auszusenden." (Lk 10,2)
3. Der Herr wird sich erbarmen. Jesus hatte fest vor, sich mit seinen Jüngern in die Einsamkeit zurückzuziehen. Aber die Not der Menschen erfüllt sein priesterliches Herz mit Erbarmen, "denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben." Jesus kennt mich besser als ich selbst. Er weiß, wie schwer ich es auf meinem Weg zu ihm ohne die Begleitung eines Seelsorgers habe. Er will mich durch ihn lehren. Ja, aber warum sendet er dann nicht Seelsorger in ausreichender Zahl? Warum haben wir keinen Pfarrer mehr? Warum finde ich keinen geistlichen Begleiter? Steht vor all diesen Fragen nicht zuvor die Frage, was ich zu tun bereit bin, um diese Not zu wenden? Bete ich ausdauernd um einen Seelsorger? Bitte ich den Herrn um Arbeiter für seine Ernte? Schätze ich den Dienst des Priesters? Ermutige ich junge Leute, die eine Berufung spüren? Schaffe ich in meiner Pfarrei, in meiner geistlichen Gemeinschaft, in meiner Familie eine Atmosphäre, in die hinein Gott rufen kann, aus der heraus er berufen darf? Liebe folgt dem Gesetz des Dialogs. Wenn das Priestertum die Liebe des Herzens Jesu ist, dann darf ich an Jesu Herz mit der Liebe meines Herzens rütteln, um ihn darum zu bitten, unter uns durch heilige Priester gegenwärtig zu sein. Wenn ich ihn beharrlich und vielleicht auch unter Opfern bitte, wird er Erbarmen haben: "Und er lehrte sie lange."
Gespräch mit Christus: Jesus, der heiligen Veronika, derer wir heute gedenken, weil sie sich ohne Furcht einen Weg durch die feindliche Menge zu dir bahnte, hast du dein Angesicht offenbart. Unsere Zeit schätzt das Priestertum oft nicht mehr. Stärke mich auf die Fürsprache der heiligen Veronika, damit ich dich furchtlos suche und dich darum bitte, uns dein liebendes Antlitz in heiligen Priestern zu offenbaren.
Möglicher Vorsatz: Ich werde heute Jesus bitten, Arbeiter in seine Ernte zu senden und uns Berufungen zum Priestertum zu schenken. Auch werde ich heute für meinen Seelsorger beten.