Dienstag,
13. Dezember 2016
Kinder bei der Arbeit
13. Dezember. 2016
Gedenktag
Hl. Luzia, Märtyrerin
Hl. Odilia, Äbtissin
P. Bertalan Egervári LC
Mt 21,28-32
In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohenpriestern und zu den Ältesten des Volkes: Was
meint ihr? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte: Mein Sohn, geh und arbeite heute im
Weinberg! Er antwortete: Ja, Herr!, ging aber nicht. Da wandte er sich an den zweiten Sohn und sagte zu ihm
dasselbe. Dieser antwortete: Ich will nicht. Später aber reute es ihn, und er ging doch. Wer von den beiden
hat den Willen seines Vaters erfüllt? Sie antworteten: Der zweite. Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, das sage
ich euch: Zöllner und Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr. Denn Johannes ist gekommen, um euch
den Weg der Gerechtigkeit zu zeigen, und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber die Zöllner und die Dirnen haben
ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen, und doch habt ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt.
Einführendes Gebet: Guter Vater, voll Vertrauen komme ich zu dir. Mit kindlicher Liebe will ich dir begegnen und deine Gaben empfangen. Ich bitte dabei nicht nur für mich, sondern auch für alle Menschen, die mir nahestehen, für alle Leidenden, Hungernden, Ausgebeuteten, Einsamen, Kranken und Sterbenden.
Bitte: Hilf uns, zumindest so gut wie der zweite Sohn zu sein und tatsächlich in deinem Weinberg zu arbeiten!
1. Söhne und Töchter. In gewisser Weise dürfen wir uns alle in den beiden Söhnen wiederfinden. Der Mann im Gleichnis bittet nicht irgendwen, sondern seine eigenen Kinder, im Weinberg zu arbeiten. Welch ein Geschenk ist es doch, Kind des Allerhöchsten zu sein! Dazu noch sein geliebtes Wunschkind! Denn es liegt in der Hand des Allmächtigen, die Kinder zu erschaffen, die er gern hätte. Und er wollte uns genau so, wie wir sind. Wenn er irgendwie nicht zufrieden mit uns wäre, hätte er uns ja problemlos etwas klüger, größer, schöner, mitfühlender… machen können, wo er doch im Voraus wussten, wie wir sein und handeln würden. Aber er wollte uns eben genauso, wie wir sind. So liebt er uns und so will er seine Macht, seine Liebe und seine Barmherzigkeit an uns erweisen.
2. Zöllner und Hohepriester. Einigen seiner Kinder, nämlich den Hohenpriestern und den Ältesten, wirft Jesus jedoch vor, Johannes dem Täufer nicht geglaubt zu haben. Sie hätten auf seine Worte hören, Reue empfinden und umkehren sollen. Diese Einladung zu Reue und Umkehr richtet sich ebenso an uns alle. Jeder von uns hat "Dreck am Stecken" und braucht diese Änderung und Erneuerung seines Lebens. Reue und Umkehr sind immer wieder nötig, um in das Reich Gottes zu gelangen oder darin neue Dimensionen zu entdecken. Sie bereiten uns auf die Begegnung mit Jesus Christus vor, auf die Begegnung mit seiner Liebe und Barmherzigkeit. Genau das war die Aufgabe von Johannes: dem Herrn den Weg zu bereiten. Das ist auch der Sinn von Reue und Umkehr. Sie machen es uns möglich, in der Tiefe unseres Herzens die Liebe Jesu zu erfahren, und so beginnt das Reich Gottes, in unserem Inneren Gestalt anzunehmen.
3. Arbeit im Weinberg. Im Gleichnis besteht die Aufgabe der Söhne darin, im Weinberg zu arbeiten. Diese Arbeit wird sicher nicht nur einmal in der Woche, etwa sonntags, und nur für eine Stunde getan. Im Weinberg arbeitet man täglich, von morgens bis abends. Es ist die Hauptbeschäftigung des Tages. Reue und Umkehr, ein Leben gemäß dem Evangelium, sollen unser Hauptaugenmerk sein, auch im Alltag, inmitten aller Pflichten, Beschäftigungen und Momenten der Entspannung. Es ist möglich und gar nicht so schwer, den Alltag auf christliche Weise zu leben. Es ist möglich, am Arbeitsplatz als Christ zu handeln. Es ist möglich, zu Hause die Familie mit christlicher Liebe zu behandeln. Es ist auch möglich, dem Herrn täglich eine gewisse Zeit im Gebet zu widmen. Das alles ist sogar ganz natürlich, wenn für uns die Arbeit im Weinberg im Mittelpunkt steht.
Gespräch mit Christus: Herr und Vater, ich stehe vor dir als dein geliebtes Kind. Ich bin mir bewusst, dass du auch mich zur Arbeit im Weinberg rufst, dass mein Leben mehr Reue und Umkehr, mehr Glauben an dein Wort braucht. Sieh auf meinen guten Willen und hilf du mir mit deiner Kraft.
Möglicher Vorsatz: Ich werde heute ein bisschen mehr umkehren, indem ich mich bemühe, einen bestimmten Bereich meines Lebens auf christlichere Weise zu leben.