Dienstag,
27. September 2016
Die Liebe ist das Feuer vom Himmel
Dienstag der Sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Vinzenz von Paul CM
Dorit Wilke-Lopez
Lk 9,51-56
Als die Zeit herankam, in der Jesus in den Himmel aufgenommen werden sollte, entschloss
er sich, nach Jerusalem zu gehen. Und er schickte Boten vor sich her. Diese kamen in ein samaritisches Dorf
und wollten eine Unterkunft für ihn besorgen. Aber man nahm ihn nicht auf, weil er auf dem Weg nach
Jerusalem war. Als die Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, sollen wir befehlen, dass
Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet? Da wandte er sich um und wies sie zurecht. Und sie gingen
zusammen in ein anderes Dorf.
Einführendes Gebet: Jesus, mein Herr, danke für dein Wort. Danke, dass du in deinem Wort bei mir bist. Ich möchte es lesen wie einen Brief, den du mir heute schreibst. Heiliger Geist, du Atem Gottes, erfülle mich und zeige mir, was der Vater mir durch Jesus heute sagen will. Amen.
Bitte: Herr, lehre mich liebevolle Gelassenheit.
1. Ein Gewitter reinigt die Luft. Ehrlich gesagt habe ich immer eine gewisse Sympathie für die beiden "Donnersöhne" Jakobus und Johannes. Jesus ist der Herr, und das sollen doch alle glauben und alle sollen ihn anerkennen!
2. Ereifert euch nicht! Aber Jesus tadelt diese Haltung. Im Hohelied der Liebe heißt es: "Liebe ereifert sich nicht." Die Liebe geht immer vor – wenn die anderen nicht glauben wollen, ist es wichtiger, liebevoll zu bleiben, als sie voll Eifer mit Argumenten zu überschütten, um sie zu überzeugen.
3. Es geht um die Liebe. Wie schwierig ist das! Wieviel Lieblosigkeit herrscht sogar unter uns Christen zwischen den einzelnen Glaubensvarianten – katholisch und protestantisch, konservativ und progressiv – wie vernachlässige ich da beim Ringen um die Wahrheit oft die Liebe und verdunkle damit die Wahrheit, die wirklich zählt: Gott ist die Liebe! Ich habe auch noch nie jemand mit Argumenten von Jesus überzeugt. Wenn jemand Jesus durch mich näher kam, dann ging das immer über Liebe, Trost, Verständnis, Demut….
Gespräch mit Christus: Heiliger Geist, lehre mich Demut und Gelassenheit. Wende dich mir zu, wenn ich in Glaubensgesprächen die Liebe vergesse und hauche mir in der Hitze Kühlung zu.
Möglicher Vorsatz: Wenn ich heute auf jemanden ärgerlich bin, bitte ich Jesus, sich zu mir umzuwenden und mich zu beruhigen. Wenn ich auf keinen ärgerlich bin, danke ich Jesus.