Dienstag,
3. Mai 2016
Jesus: mein Weg, meine Wahrheit, mein Leben
Fest
Hll. Apostel Philippus und Jakobus d.J.
P. Paul Habsburg LC
Joh 14,6-14
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das
Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater
erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater;
das genügt uns. Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt,
Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du
nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht
aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin
und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke! Amen, amen, ich sage euch:
Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere
vollbringen, denn ich gehe zum Vater. Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der
Vater im Sohn verherrlicht wird. Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun.
Einführendes Gebet: Mein Herr und Gott, du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Dir öffne ich jetzt meine Sinne, meinen Verstand und mein Herz, dass du mir mit deinem Wort und deinem Leben zum Licht für meinen Tag wirst. Maria, nimm mich an der Hand und führe mich zu Jesus.
Bitte: Gewähre mir, dass ich deinen Weg mehr liebe als meinen Weg, dass mich deine Wahrheit mehr berührt als meine eigene… und dass mein Leben ein wenig mehr wird wie das deine.
1. Jesus, zeigt mir das Leben. In jeder Symphonie gibt es eine Stelle, an der ein Instrument ganz alleine ("a solo") das Thema der Symphonie spielt. Wenn ich dann die Symphonie von neuem höre, beginne ich die Variationen des Themas zu erkennen und begreife langsam aber sicher den Sinn der ganzen Symphonie. Papst Benedikt erklärte einmal, dass Jesus das "a solo" der Schöpfung ist. Wenn ich also das Evangelium lese und das Leben Jesu aufmerksam betrachte, dann erst kann ich den Menschen und die ganze Schöpfung begreifen, dann erst kann ich beginnen, mein eigenes Leben zu verstehen.
2. Jesus, zeigt mir die Wahrheit. Und was ist jetzt die Wahrheit über mein Leben? Dass es Gott gehört und nicht mir. Dass ich die Freiheit erhalten habe, um ihn und seinen Willen zu suchen. Ich habe mir das Leben nicht selber gegeben, sondern ich habe es als Geschenk und als Chance erhalten. Seit meiner Taufe lebt der Vater in mir und sehnt sich danach, in mir und durch mich seine Werke zu vollbringen. Gott will, dass ich dieselben Werke vollbringe, die Jesus vollbracht hat. In diesem Jahr besonders die Werke der Barmherzigkeit. Er hat sein Leben in mich hineingelegt und will es in mir zur Blüte bringen und Frucht tragen lassen, damit die Menschen in mir seiner Zärtlichkeit begegnen können.
3. Jesus, zeigt mir den Weg. Warum hatte Jesus keine Angst, in dieser Welt sein Leben zu verlieren? Weil er wusste, dass sein eigentliches Leben die Verbindung mit seinem Vater war, die ihm keiner nehmen konnte. Er wusste, dass er nur hier war, um eine Aufgabe zu erfüllen: uns zu erlösen und uns den Weg zum Vater zu zeigen. Wie sehr hänge ich an meinem Leben, wie sehr bin ich oft besorgt, nicht genug zu bekommen, nicht genügend geliebt zu werden. Wenn aber dieses Leben nur ein Durchgang ist auf dem Weg zum Vater, nur ein Moment, um lieben und dienen zu lernen, dann brauche ich keine Angst haben, in dieser Welt mein Leben zu verlieren. Und dafür ist Jesus mit seinem eigenen Leben Garant geworden.
Gespräch mit Christus: Mein Herr, du weißt nur zu gut, wie sehr ich von meiner eigenen Meinung überzeugt bin; wie sehr ich manchmal denke, den Weg besser zu kennen als du, die Wahrheit besser zu verstehen, als du… und wie sehr ich mich an meinem armen kleinen Leben festklammere. Jetzt verstehe ich ein wenig besser, dass mich der Blick auf dein Leben nicht nur informiert, sondern mich auch umformt, mich vervollständigt, mich heil und neu macht. Steh mir bei, dass ich mich öfters und aufmerksamer von deinem Wort nähre und von deinem Leben inspirieren lasse.
Möglicher Vorsatz: Ich will heute öfters wiederholen: "Herr Jesus, du bist mein Weg, meine Wahrheit und mein Leben. Zeige mir den Weg zum Vater".