Montag,
23. November 2015
Himmelsmathematik
Montag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Klemens I, Papst
Hl. Felizitas,
Märtyrerin
P. Joachim Richter LC
Lk 21,1-4
In jener Zeit sah Jesus, wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten legten. Dabei sah
er auch eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen hineinwarf. Da sagte er: Wahrhaftig, ich sage euch: Diese
arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss
geopfert; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat ihren ganzen Lebensunterhalt
hergegeben.
Einführendes Gebet: Guter Vater, du hast mir so vieles geschenkt: das Leben, so viele Möglichkeiten, Hobbys, Schule, Studium, Beruf, das Leben in einem friedlichen und vom Klima her gesegneten Land. Was noch größer ist: Du hast mir durch die Taufe Anteil an deinem göttlichen Leben geschenkt! Ich bin wirklich ein Sohn / eine Tochter Gottes! Was kann ich dir zurückgeben? Hilf mir, großzügig zu sein.
Bitte: Mach mein Herz groß und weit, damit ich großzügig von dem gebe, was ich habe.
1. Die wahre Großzügigkeit. Wie können zwei kleine Münzen, die eine arme Witwe spendet, mehr wert sein als viele große Spenden? Offensichtlich kommt es nicht auf den Geldbetrag an, sondern auf die innere Haltung zum Besitz und wozu die Liebe anregt. Wer viel besitzt, darf mit der gleichen inneren Hingabe und Freiheit handeln, wie sie die arme Witwe besaß. Wenn er es aus den verschiedensten Gründen nicht tut und nur einen Teil gibt, so soll er doch wenigstens im Herzen Gott immer alles anheimstellen. Natürlich hat er aber eine größere Verantwortung. Und er wird, wenn er nicht an dem irdischen Besitzt hängt, sondern beständig an andere austeilt, dafür im Himmel ein Vielfaches erhalten.
2. Worauf Gott achtet. Schon im AT hieß es: „Gott sieht nämlich nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz” (1 Sam 16,7). Es macht keinen Sinn, dass wir uns in dem, was wir spenden oder Gutes für andere tun, mit anderen vergleichen. Auch kann uns der Blick auf das Äußere gewaltig täuschen. Gott weiß, wie jeder Mensch ist. Er lässt sich nicht täuschen. Gott schaut auf mich und erwartet von mir, dass ich großzügig das teile, was ich habe.
3. Vom Überfluss abgeben oder alles hergeben. Zwar kritisiert Jesus die nicht, die „nur etwas von ihrem Überfluss geopfert” haben. Aber er macht durch den Vergleich mit der Opferbereitschaft der armen Witwe deutlich, dass ihm ihr Opfer viel mehr gefällt. Er stellt die Frau als Beispiel für die Menschen des Reiches Gottes hin, die selbstlos eingestellt sind und in der Logik des Gebens leben. Worüber Jesus sich freut, ist jemand, der sich selbst und alles, was er hat, Gott und den Mitmenschen schenkt: Diesen Lebensstil hat Jesus uns selber vorgelebt.
Gespräch mit Christus: Danke, Jesus, für das Beispiel der armen Witwe. Sie dachte wenig an sich, sondern handelte großzügig. Sie wusste, dass sie alles, was sie besaß, von Gott erhalten hatte. Gott und die Bedürftigen bedeuteten ihr alles. Hilf mir durch ihr Beispiel, selbstlos zu sein und großzügig von dem abzugeben, was ich habe.
Möglicher Vorsatz: Ich will aufmerksam und bereit sein, damit ich die Gelegenheiten, bei denen ich selbstlos und großzügig sein kann, nutze, z.B. mein Geld oder meine Aufmerksamkeit und Zeit denen schenken, die mich brauchen (meine Familie, Flüchtlinge ).