Tägliche Meditationen
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Montag,
12. Oktober 2015

Das Zeichen

Montag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Bernhard von Kamenz, Bischof
Hl. Maximilian, Märtyrer

Marita Grötsch

Lk 11,29-32
In jener Zeit, als immer mehr Menschen zu Jesus kamen, sagte er: Diese Generation ist böse. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona. Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein. Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo. Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona.

Einführendes Gebet: Herr, es gibt nichts, was ich aus mir selbst habe, alles ist dein Geschenk. Ich will dir heute besonders für das Geschenk meines Glaubens danken. Deine Gnade lässt mich glauben, sie hilft mir, dich zu erkennen und sie öffnet mein Herz für dich.

Bitte: Herr, ich bitte dich um einen immer tieferen und festeren Glauben. Lass nicht zu, dass dein Wirken durch mein mangelndes Vertrauen behindert wird.

1. Misstrauen. Jesus hatte so viele Wunder gewirkt, Tote erweckt und Kranke geheilt. Und trotzdem misstrauten ihm die Menschen. Sie wollten noch mehr Zeichen sehen. Warum wirkte er nicht noch mehr Wunder, damit sie glaubten? „Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten...” (Offb 3,20). Gott zwingt niemanden, an ihn zu glauben. Er nimmt uns nie unsere Freiheit, vielmehr hat er sie uns gegeben und immer wunderbar erhalten. Wenn wir seine Stimme nicht hören wollen, respektiert er das. Ihm geht es nicht um unseren Gehorsam um des Gehorsams willen, den könnte er erzwingen, wenn er uns die Freiheit nähme. Er will unsere Liebe. Papst Benedikt sagt: „Vor der Frage nach Gott ist dem Menschen Neutralität nicht eingeräumt. Er kann nur ja oder nein sagen und dies jeweils mit allen Konsequenzen bis in die kleinsten Dinge des Lebens hinein.”(so im Buch: Auf Christus schauen, Freiburg 2006, S. 18) Gott sehnt sich nach unserem „Ja” aus Liebe in jeder Situation unseres Lebens und in jedem Detail unseres Lebens.

2. Gottes Weisheit. „Gott gab Salomo Weisheit und Einsicht in hohem Maß und Weite des Herzens - wie Sand am Strand des Meeres.” (1. Kön 5,9) Jesus sagte von sich, dass er mehr ist als Salomo. Er IST die Weisheit selbst, niemand hat sie ihm gegeben. Gottes Weisheit sieht anders aus als die Weisheit der Menschen. Christus erniedrigte sich selbst. Er erwählte das Schwache, indem er uns erwählte. Er rettete uns Sünder dadurch, dass er am Kreuz besiegt wurde. Die Sünde hatte gesiegt. Aber der Tod hat nun keine Macht mehr über ihn. Er ist auferstanden und das Kreuz ist zur Macht Gottes, zur Weisheit Gottes, zum Sieg Gottes geworden. „Vater vergib ihnen!” Diese Worte enthalten die ganze Barmherzigkeit und die ganze Macht Gottes. Niemand kann diesen Worten ihre Kraft nehmen. Er ist der Herr über Leben und Tod. Der Sinn und Zweck des Leidens Christi ist in ihnen umschlossen: unsere Versöhnung mit Gott.

3. Das Zeichen des Jona. Die Menschen fordern von Jesus ein Zeichen. Wenn er sich schon als Prophet ausgibt, soll er ihnen den Beweis dafür liefern. Das ist ein sehr modernes Denken. Die Menschen wollen auch heute erst einmal einen Beweis dafür, dass es Gott gibt, um dann vielleicht zu glauben. Jesus verweigert ihnen das Zeichen und verweist auf den Propheten Jona. „Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Innern der Erde sein.” (Mt 12,40) Es geht um den Kern unseres Glaubens, es geht um seinen Tod und seine Auferstehung. Jesus hat uns durch sein Opfer am Kreuz erlöst, er hat den Tod besiegt, ein für alle Mal. Gott Vater hat sein Opfer angenommen für die ganze Menschheit. Die Auferstehung hat uns etwas ganz Neues, noch nie vorher da Gewesenes geschenkt, keine Wiederbelebung für eine Weile wie bei Lazarus, sondern Überwindung des Todes, ewiges Leben. Für die Jünger änderte sich alles. Aus den ängstlichen Aposteln, die um ihr Leben bangten und wegrannten, wurden furchtlose Zeugen für Christus. Auch uns kann der Glaube zu furchtlosen Zeugen machen.

Gespräch mit Christus: Herr, du hast mich ins Leben gerufen, du hast mich erlöst, ich trage deinen Namen. Und doch bin ich ganz frei in meinen Entscheidungen. Deine Güte ist unbegreiflich. Lass mich deinem Namen alle Ehre machen und mich würdig erweisen, bei dir zu wohnen in Ewigkeit.

Möglicher Vorsatz: Ich will heute um mehr Glauben, Weisheit und Vertrauen bitten.

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