Freitag,
28. August 2015
Eingeladen, aber auch würdig?
Freitag der einundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Augustinus, Bischof von Hippo, Kirchenlehrer
Hl.
Elmar von Lüttich, Bischof
Hl. Adelinde, Äbtissin
Felix Honekamp
Mt 25,1-13
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich
wird es sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Fünf von
ihnen waren töricht und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl, die klugen aber
nahmen außer den Lampen noch Öl in Krügen mit. Als nun der Bräutigam lange nicht kam, wurden sie alle müde
und schliefen ein. Mitten in der Nacht aber hörte man plötzlich laute Rufe: Der Bräutigam kommt! Geht ihm
entgegen! Da standen die Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen zurecht. Die törichten aber sagten zu
den klugen: Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere Lampen aus. Die klugen erwiderten ihnen: Dann reicht
es weder für uns noch für euch; geht doch zu den Händlern und kauft, was ihr braucht. Während sie noch
unterwegs waren, um das Öl zu kaufen, kam der Bräutigam; die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in
den Hochzeitssaal und die Tür wurde zugeschlossen. Später kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen:
Herr, Herr, mach uns auf! Er aber antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Seid also
wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.
Einführendes Gebet: Herr, ich weiß, dass du immer bei mir bist, vor allem im Gebet, wenn ich mich an dich wende, wenn ich versuche, dich besser zu verstehen. Ich glaube, dass du mein Leben mit Güte und Barmherzigkeit ansiehst, und manchmal mit Mitleid. Ich hoffe, dass ich jeden Tag lerne, mehr auf deine Stimme zu hören, um dir nachzufolgen. Ich liebe dich, lehre mich, dich zu lieben, wie du mich liebst.
Bitte: Herr, ich bin zu deinem Hochzeitsmahl eingeladen. Hilf mir, mich dieser Einladung würdig zu erweisen.
1. „Ich kenne euch nicht.” Dieser Satz könnte der furchtbarste unseres Lebens werden, wenn wir ihn am Ende von Gott hören müssten. Den Satz werden diejenigen hören, die meinen, sie seien schlauer als Gott, sie bräuchten sich nicht um ihren Auftrag zu kümmern, jemand anderes würde schon die Verantwortung übernehmen. Lebe ich auch zu sorglos in den Tag hinein, ohne Rücksicht auf andere Menschen oder Gott? Verlasse ich mich darauf, dass andere, dass Gott schon die Dinge richten wird, für die ich verantwortlich bin?
2. Ein Vorrat an Öl. Dabei ist es ganz leicht, für den persönlichen Vorrat an Lampenöl zu sorgen. Christus stattet uns mit allen Gnaden aus, die wir brauchen, angefangen von den Sakramenten, der Taufe und der Firmung bis zur Eucharistie und der Beichte, über das Gebet und die Meditationen bis hin zur Leitung durch den Heiligen Geist. Gott erwartet nicht nur, dass wir ihn mit leuchtenden Lampen erwarten, er gibt uns auch das notwendige Öl dazu, das wir aus seinen Händen empfangen können, wenn wir uns nur bemühen, in seiner Nähe zu bleiben. Ist es da so schwer, einfach ja zu sagen und das Öl mitzunehmen, statt auf die anderen zu schauen und sich auf sie zu verlassen („Gebt uns von eurem Öl”)?
3. Der Hochzeitssaal. Wir sind eingeladen, mit Christus, dem Bräutigam, in den Hochzeitssaal zu gehen. Es erwartet uns ein rauschendes und nie enden wollendes Fest. Die Hölle wird wohl in Feuerqualen bestehen, doch schlimmer wird in einem das Bewusstsein nagen, die Einladung Gottes zu diesem Fest ein für alle Mal ausgeschlagen zu haben. Ist das nicht unfair? Nein, Gott nimmt die uns von ihm geschenkte Freiheit sehr ernst, auch die Art, wie wir sie genutzt haben. Alles, was wir tun müssen, ist, aus freiem Willen bei ihm zu bleiben und seinem Rat zu folgen.
Gespräch mit Christus: Mein Jesus, eines Tages werde ich mit dir gemeinsam auf mein Leben zurück schauen. Ich bin zuversichtlich, dass ich dann mit deiner Gnade den Himmel erreichen kann. Trotzdem bitte ich dich, mir zu helfen, nicht sorglos mit dem Geschenk deines Opfers umzugehen.
Möglicher Vorsatz: Ich werde mir aufschreiben, was mein wichtigster Vorsatz ist, um mein Leben mit Christi Hilfe zu verbessern, und mir diesen Vorsatz jeden Tag wieder in geeigneter Weise in Erinnerung rufen.