Donnerstag,
25. Juni 2015
Kenne ich Jesus?
25.06.15
Donnerstag der Woche im Jahreskreis
Hl. Dorothea von Montau
Hl. Wilhelm von Vercelli
Hl.
Eleonore OSB
Mt 7,21-29
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das
Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. Viele werden an jenem Tag
zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten und haben wir nicht mit
deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht? Dann werde ich ihnen
antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes! Wer diese meine Worte
hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Wolkenbruch kam
und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht
ein; denn es war auf Fels gebaut. Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein
unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen
heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.
Einführendes Gebet: Herr, damit ich etwas Dauerhaftes in meinem Leben aufbauen kann, muss ich mit dir im Gebet verbunden sein. Ich weiß, dass ich schwach und zur Sünde geneigt bin, darum vertraue ich umso mehr auf deine Vergebung und deine Barmherzigkeit. Ich glaube, dass du in der Eucharistie gegenwärtig bist. Dieser Glaube verleiht mir die Gewissheit, dass du deiner Kirche bis ans Ende der Zeit beistehst.
Bitte: Herr, hilf mir, in meinem Leben das zu korrigieren, was ich bisher vernachlässigt habe.
1. Jesus kennen. In der Bergpredigt verkündete Jesus sich selbst. Er fing mit den Seligpreisungen an, und dann offenbarte er seine Identität. Das Heil und die Erlösung des Menschen hängen davon ab, ob man ihn kennt. Es reicht nicht, über ihn Bescheid zu wissen, es bedarf einer echten Beziehung zu ihm.. Auch wenn die frühen Christen das Verbot, sich von Gott ein Bild zu machen aus dem Judentum zuerst übernahmen, malten se doch Darstellungen von Jesus auf ihre Wände. Der Mensch Jesus von Nazareth ist Gott, und da er lebt und einer von uns ist, ist die Freundschaft mit ihm möglich. Ja, die Freundschaft mit ihm birgt letztlich sogar die Lösung all unserer Probleme.
2. Glauben ohne Werke ist tot. Die Freundschaft mit ihm muss jedoch echt sein. Wie vermag ich diese Echtheit zu prüfen? Wenn meine Werke meine Freundschaft bezeugen. Das ist ja selbstverständlich, würden wir denken. Doch Viele Menschen begnügen sich damit, im Leben ein „Fan” Jesu zu sein, jemand, der zu ihm steht, wenn alles gut läuft. Freund Jesu sein, heißt aber: besonders wenns schwer wird, für ihn und seine Kirche da zu sein und für sie einzustehen. Ich erkenne die Echtheit meiner Freundschaft z.B. daran, dass ich ihm danke, wenn es mir gut geht; dass ich ihn verteidige, wenn sich Menschen über den Glauben lustig machen oder sich geringschätzig über Jesus äußern; dass ich für einen gemobbten Menschen einstehe, der zu Unrecht leidet. Denn ohne Werke ist mein Glaube nur ein Aushängeschild, an dem man ablesen kann, dass ich zu seinem Fanclub gehöre.
3. Aus einer Ansprache vom 18. April 2005 in Rom von Papst em. Benedikt XVI. Im Glauben dürfen wir keine kleinen Kinder bleiben. Und worin besteht ein solches Kindsein im Glauben? Der heilige Paulus antwortet, es bedeute, dem „Spiel der Wellen” ausgeliefert zu sein, „hin und her getrieben von jedem Widerstreit der Meinungen” (Eph 4,14) Das kleine Boot des Denkens vieler Christen wurde nicht selten von solchen Wellen hin und her geworfen, von einem Extrem zum anderen: vom Marxismus zum Liberalismus und dann bis zum ungezügelten Freiheitsdrang Jeden Tag entstehen neue Sekten, und es geschieht genau das, was der heilige Paulus über „den Betrug der Menschen” sagt, über „die Verschlagenheit, die in die Irre führt” (vgl. Eph 4,14). Einen eindeutigen Glauben zu besitzen, wie es dem Glaubensbekenntnis der Kirche entspricht, wird oft als Fundamentalismus bezeichnet, während der Relativismus, also dieses Hin-und-her-Getrieben-Sein vom Widerstreit der Meinungen, als einzige Einstellung erscheint, die auf der Höhe der heutigen Zeit ist. Es begründet sich eine Diktatur des Relativismus, die nichts als endgültig anerkennt und die als letztes Maß nur das eigene Ich und seinen Willen gelten lässt. Wir aber haben einen anderen Maßstab: den Sohn Gottes, den wahren Menschen. Er ist der Maßstab für den wahren Humanismus. „Reif” ist nicht ein Glaube, der der Mode und der letzten Neuheit folgt. Erwachsen und reif ist ein Glaube, der tief in der Freundschaft mit Christus verwurzelt ist.
Gespräch mit Christus: Herr, du liebst mich so sehr, dass du dich nicht nur einfach neben mich stellst und mich oberflächlich leben lässt. Du weißt, wie schwer es mir fällt, meine Maske fallen zu lassen, weil es niemals leicht für mich ist, mich meinen Schwächen zu stellen. Gib mir die Kraft, dem ins Auge zu sehen, was ich in meinem Leben ändern muss, vor allem, wenn es darum geht, meinen Glauben zu bekennen.
MöglicherVorsatz: Ich nehme mir heute vor, für die Verfolger der Kirche zu beten.