Donnerstag,
14. Mai 2015
Christi Himmelfahrt: Eine Verheißung und eine Sendung
Donnerstag der sechsten Woche in der Osterzeit
Christi Himmelfahrt
Hl. Christian, Märtyrer
Lorli Pregel, gottgeweihte Frau des Regnum Christi
Mk 16,15-20
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das
Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird
verdammt werden. Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem
Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder
tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden
gesund werden.
Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ.
Einführendes Gebet: Heute komme ich zu dir, Herr, um gemeinsam mit Dir deine Himmelfahrt zu feiern und besser zu verstehen. Lass mich tiefer in dieses Geheimnis eindringen, damit es meinen Glauben und meine Hoffnung stärke; damit es das Feuer der Liebe neu in mir entfache.
Bitte: Herr stärke in mir den Glauben, die Hoffnung und die Liebe.
1. Einer von uns, der in den Himmel eingedrungen ist. Heute feiern wir mit der gesamten Kirche, ja sogar mit der gesamten Menschheit (auch wenn so viele sich dessen nicht bewusst sind) den endgültigen Sieg Jesu ‐ und mit ihm auch unseren Sieg. Durch seine Menschwerdung ist Jesus einer von uns geworden. Er ist der Sohn Gottes, der ganz Mensch geworden ist. Als einer von uns ist Christus mit seiner Menschheit in den Himmel aufgefahren. Wir freuen uns heute nicht nur für ihn, weil er nach Erfüllung seiner Sendung hier auf Erden wieder siegreich zurückkehren darf. Wir freuen uns auch, in Jesus verwirklicht zu sehen, was uns erwartet, was er uns verheißen hat. Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. (Joh 14,2-3)Unser Leben führt nicht ins Ungewisse; es hat ein wunderbares Ziel, auf das wir zugehen.
2. Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium. Drei Jahre lang hat Jesus seine Apostel darauf vorbereitet, seine Sendung fortzuführen, damit sie hinausgehen und die Frohe Botschaft von der Erlösung in die Welt tragen. Die Frohe Botschaft darüber, dass die Pforten des Himmels wieder für alle Menschen geöffnet sind. Jene Frohe Botschaft, die ununterbrochen den Menschen verkündet werden soll. In jeder Generation sucht Christus Menschen, die sich von seiner Botschaft und seiner Liebe berühren lassen und sich zur Verfügung stellen, diese Apostel der Frohen Botschaft zu werden. Das ist die Herzmitte der Spiritualität des Regnum Christi. „Wie eine brennende Flamme muss jeder das Feuer der Liebe Christi in seinem Umfeld entzünden: Christus braucht unsere Arme, unsere Beine und unsere Lippen! Die Apostel des Reiches müssen ihr ganzes Sein zur Verfügung stellen. Sie müssen für die Interessen Christi und der Kirche arbeiten” (vgl. Handbuch der Mitglieder der Bewegung Regnum Christi, Nr. 100)
3. Die Verheißung. Bevor Christus in den Himmel aufgenommen wurde, gab er seinen Aposteln die Verheißung, dass Zeichen ihre Verkündigung begleiten und sie unter seinem Schutz stehen werden. Jesus fuhr in den Himmel auf, aber auf geheimnisvolle Weise bleibt er da. Er bleibt da und wirkt durch die Apostel; er bleibt da und schützt vor Gefahren; er bleibt da und bestätigt den Einsatz der Apostel. Wenn mir das Gefühl kommt, dass es zu schwer ist, heutzutage Apostel zu sein; wenn ich so manchmal die Versuchung verspüre „mich zurückzuziehen”, darf ich mich immer wieder durch die Verheißung Jesu ermutigen lassen.
Gespräch mit Christus: Herr, dieses Geheimnis übersteigt unser Fassungsvermögen. So ist es mit allen Geheimnissen deines Lebens. Genauso unbegreiflich ist es, dass du an mich denkst, um dein Zeuge, dein Apostel, zu sein. Du möchtest, dass ich meinen Teil zur Sendung beitrage. Nimm meine Hände, Herr, sie sind dein; nimm meine Augen, lass die Menschen durch meinen Blick, deine Liebe erfahren; nimm meine Lippen, Herr, um Deine Worte der Güte zu sprechen.
Möglicher Vorsatz: Ich werde mir heute konkret überlegen, in welcher Weise ich diesen Aufruf Jesu („Verkündet das Evangelium”) in meiner Familie oder im Berufsleben umsetzen kann.