Dienstag,
21. April 2015
Jesus, das Brot vom Himmel
Dienstag der dritten Woche in der Osterzeit
Hl. Konrad von Parzham OFM-Cap
Hl. Anselm von
Canterbury OSB, Erzbischof
P. Bertalan Egervári LC
Joh 6,30-35
Die Menge entgegnete Jesus: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir
glauben? Was tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot
vom Himmel gab er ihnen zu essen. Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat
euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das
Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses
Brot! Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer
an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich glaube an deine Gegenwart in meiner Seele. Ich danke dir, dass du mich durch die Taufe aus der Gewalt des Bösen befreit hast, dass du in mir Wohnung genommen hast und ich Anteil bekommen habe an deinem göttlichen Leben. Lass mich immer im Bewusstsein leben, dass ich Tempel Gottes bin und deine Gegenwart genieße. Hilf mir, dir täglich die Aufmerksamkeit zu schenken, die ein so erhabener Gast meiner Seele verdient.
Bitte: Stärke meinen Glauben an dich, das Brot des Lebens!
1. Welches Zeichen tust du? Die Frage nach dem Zeichen, nach „Beweisen” des Glaubens , wem ist sie nicht wichtig?. Schenke mir ein Zeichen, damit ich mir deiner Gegenwart und Liebe bewusst werde. Schenke mir ein Zeichen, damit ich weiß, welche Entscheidung ich treffen soll. Schenke mir ein Zeichen, damit ich auch hier und jetzt, in meiner schwierigen Lage, bei diesem oder jenem Problem, an dich glauben kann. Doch Zeichen sind nicht der normale Weg des Wirkens Jesu. Er möchte, dass wir auch ohne Zeichen glauben. Er möchte, dass wir treu und standhaft bleiben, auch wenn wir uns ganz von ihm verlassen fühlen. Wie wichtig ist es, dass wir uns an die Momente erinnern, in denen wir Gott ganz nahe bei uns hatten. Diese Erinnerungen sollen uns helfen, uns auch in Zeiten der Trockenheit und scheinbaren Gottverlassenheit seiner Nähe gewiss zu sein.
2. Das Manna in der Wüste. Das Manna war 40 Jahre lang das Grundnahrungsmittel der Israeliten in der Wüste. Jeden Morgen war genug für alle da. Jeder konnte satt werden, keiner litt Mangel. Auf Vorrat sammeln konnte niemand (außer für den Sabbat). Wer es doch tat, fand es am nächsten Morgen verdorben vor. Das bedeutete umgekehrt, dass die Israeliten jeden Tag aufs Neue hinaus mussten, um das Manna einzusammeln. Was könnte das bedeuten für unsere Beziehung zu Jesus, dem wahren Brot vom Himmel? Es ist wichtig sich im geistlichen Leben täglich von ihm nähren zu lassen. Er will unser tägliches Brot für die Seele sein, und uns mit dem nähren, was uns fehlt. Wir können diese geistliche „Speise” aber auch nicht „auf Vorrat sammeln” oder für die nächsten Tage „voressen”. Natürlich sammeln wir Jesus, das Brot vom Himmel, regelmäßig besonders in der Kommunion, aber auch bei der Beichte, im Gebet, in der tätigen Nächstenliebe und in der gelebten Treue zu seinem Wort.
3. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern. Wer zu Jesus kommt, wird nie mehr hungern, weil er in ihm den Sinn seines Daseins entdeckt. Wir sind geschaffen für ein Leben mit Gott. Je mehr wir mit Gott vereint sind, desto mehr finden wir eine tiefe innere Erfüllung. „Mein Herz ist unruhig, bis es ruht, o Gott, in dir.” Wer diese innere Erfüllung, diesen wahren Sinn, findet und besitzt, für den erlangt das Leben einen ganz anderen Stellenwert. Selbst Schwierigkeiten und Leiden bekommen eine ganz neue Dimension. Zwar bleiben sie genauso schwer und leidvoll wie vorher, aber gleichzeitig erkennt die Seele die Gelegenheit, ihrem Herrn und Erlöser ähnlicher zu werden und sich so noch mehr mit ihm zu vereinen. So wird für den Menschen wirklich alles im Leben zur Chance, um zu Jesus zu kommen und nie mehr zu hungern.
Gespräch mit Christus: Jesus, du Brot des Lebens, das vom Himmel herabgekommen ist, sei du meine tägliche Nahrung. Stille den Hunger meines Herzens und lass es ruhen in dir. Lass mich ganz von dir erfüllt sein, damit ich dich auch zu meinen Mitmenschen bringen und deren Hunger stillen kann. Gib mir den festen Glauben an deine liebende Gegenwart auch in Zeiten, in denen ich mich von dir verlassen fühle. Ich danke dir, dass du bei mir bist alle Tage bis zum Ende der Zeiten.
Möglicher Vorsatz: Ich will mich heute an ein Erlebnis erinnern, an dem ich das Wirken Gottes in meinem Leben besonders erfahren habe, und so die Gewissheit seiner Nähe und Gegenwart festigen.