Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
15. April 2015

Barmherzigkeit schenkt Frieden

15. April 2014

Mittwoch der zweiten Woche in der Osterzeit
Hl. Nidgar von Ausgsburg, Bischof

P. William Webster LC

Joh 3,16-21
Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

Einführendes Gebet:  O Herr, du sprichst von Liebe, Gericht und Licht. Das Wort vom Gericht macht mir Angst. Du aber willst retten. Ich will mein Vertrauen auf dich stärken, und mich in deiner Gegenwart sammeln, um gemeinsam mit dir über deine Barmherzigkeit nachzudenken.

Bitte: Herr, gib mir die Kraft, die Mühen dieses Lebens und auch die wirklich schweren Stunden, die jeden erwarten, mit Mut und Entschiedenheit zu tragen. Schenk mir die Vergebung für meine Sünden und hilf mir mich an deiner Seite, durch dich und in dir dem Vater hinzugeben.

1.  Die Ordnung der Barmherzigkeit Es ist Jesus ein Anliegen, uns deutlich zu machen, dass wir verantwortlich für unsere Entscheidungen sind (auch wenn wir sie umgehen). Er will uns nicht verurteilen, sondern er ist gekommen, um uns zu retten. Wir selbst sprechen uns durch unsere Sünden das Urteil. Gottes Barmherzigkeit lässt ihn in Treue zu seinem ursprünglichen Bund stehen, trotz der Untreue des menschlichen Bundespartners. Er kommt uns Sündern in Jesus Christus zu Hilfe und vergibt dem Reumütigen seine Sünden. Er lässt das mit unseren Sünden verbundene Unheil in der Welt zu, um dadurch etwas Gutes, ja sogar Besseres, hervorzubringen (vgl. Röm 8,28). Leid soll in erster Linie zu Einsicht und Umkehr führen und nicht so sehr als Mittel strafender Gerechtigkeit dienen. Es zielt auf Barmherzigkeit ab. In der Ordnung der Barmherzigkeit sind wir immer in den gütigen Händen des liebenden Vaters.

2. Aus „Dives in Misericordia”, Nr. 7, vom Hl. Johannes Paul II. „Das auf Golgotha errichtete Kreuz… erwächst aus dem innersten Kern jener Liebe, die dem Menschen, der nach Gottes Bild und Gleichnis geschaffen ist, gemäß dem ewigen Plan Gottes geschenkt worden ist. Gott, wie Christus ihn geoffenbart hat, bleibt nicht nur als Schöpfer und letzter Seinsgrund in enger Verbindung mit der Welt. Er ist auch Vater: mit den Menschen, den er in der sichtbaren Welt ins Dasein gerufen hat, verbinden ihn Bande, welche die des Erschaffens an Tiefe übertreffen. Es sind dies die Bande der Liebe, die nicht nur das Gute hervorbringt, sondern am Leben Gottes selbst, des Vaters, des Sohnes, und des Heiligen Geistes, teilhaben lässt. Wer liebt, den drängt es ja, sich selbst zum Geschenk zu machen… An diese Liebe glauben heißt an das Erbarmen glauben. Dieses ist ja die unerlässliche Dimension der Liebe, die spezifische Art, wie sie sich zeigt und vollzieht angesichts der Wirklichkeit des Übels in der Welt, das den Menschen trifft und bedrängt.”

3. Ans Licht treten mit gutem Gewissen Das Gewissen ist ein Echo der Stimme des Herrn, das mir hilft, seinem Gesetz zu folgen. Es ist eine freundliche Stimme, auch wenn es Grund dazu hat, manche meiner Vorhaben und Entscheidungen zu verurteilen. Der Lohn für die Sünde, wie es in der Schrift heißt, ist der Tod. Das Blut des Lammes reinigt das Gewissen durch das Sakrament der Versöhnung. So kann ich die Verstöße gegen den Bund mit Gott, die ihm und mir weh tun und eine objektive Unordnung in die Welt hineinführen, nach der Begegnung mit seiner Barmherzigkeit hinter mir lassen. So kann ich dem Herrn ein ruhiges und gutes Gewissen aufopfern, denn die wahre Reue bedeutet auch der feste Entschluss, ihn nicht wieder zu beleidigen. Die Fähigkeit, barmherzig zu sein, erlange ich durch die Teilhabe an der göttlichen Barmherzigkeit. Daher muss ich immer wieder ‐ ja täglich ‐ aus den Quellen der göttlichen Barmherzigkeit schöpfen. Nur so kann ich in der Freiheit der Kinder Gottes leben und täglich meinen Mitmenschen unter die Augen treten, denn der Blick meines liebenden himmlischen Vaters ruht auf mir.

Gespräch mit Christus: Allmächtiger Gott, ich danke dir für die Erfahrung deiner barmherzigen Liebe. In deinem Licht schöpfe ich neues Vertrauen, wenn ich den Schmerz über meine Sünden hinter mir lassenkann. Schenke mir deine Gnade, auf dass ich nicht sündige, und wenn ich oder andere Menschen sündigen, schenk uns deine Vergebung.

Vorsatz:  Heute will ich mich mithilfe einer Gewissenserforschung auf die Beichte vorbereiten, um mich ganz ins Licht des himmlischen Vaters zu stellen.

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