Dienstag,
24. März 2015
„ICH BIN
Dienstag der fünften Woche in der Fastenzeit
Hl. Katharina von Schweden
Hl. Elias OPraem, Abt
P. Steven Reilly LC
Joh 8,21-30
Ein andermal sagte Jesus zu den Pharisäern: Ich gehe fort und ihr werdet mich suchen
und ihr werdet in eurer Sünde sterben. Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen. Da sagten die
Juden: Will er sich etwa umbringen? Warum sagt er sonst: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen?
Er sagte zu ihnen: Ihr stammt von unten, ich stamme von oben; ihr seid aus dieser Welt, ich bin nicht aus
dieser Welt. Ich habe euch gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich
es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben. Da fragten sie ihn: Wer bist du denn? Jesus antwortete: Warum
rede ich überhaupt noch mit euch? Ich hätte noch viel über euch zu sagen und viel zu richten, aber er, der
mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit, und was ich von ihm gehört habe, das sage ich der Welt. Sie
verstanden nicht, dass er damit den Vater meinte. Da sagte Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöht
habt, dann werdet ihr erkennen, dass Ich es bin. Ihr werdet erkennen, dass ich nichts im eigenen Namen tue,
sondern nur das sage, was mich der Vater gelehrt hat. Und er, der mich gesandt hat, ist bei mir; er hat mich
nicht allein gelassen, weil ich immer das tue, was ihm gefällt. Als Jesus das sagte, kamen viele zum Glauben
an ihn.
Einführendes Gebet: Jesus, unser Herr, die heilige Zeit deines Leidens und Sterbens naht. Hilf mir, intensiv zu beten, damit ich die vielen Gnaden empfangen kann, die du für mich vorbereitet hast. Du bist das Leben, die Wahrheit und die Güte. Du bist auch der Friede und die Barmherzigkeit. Wie dankbar bin ich, mich in diesem Moment dir zuwenden zu können. Ohne dich kann ich nichts Gutes tun. Wenn ich nämlich etwas Gutes tue, bist du es, der durch mich wirkt, trotz meiner Schwächen. Danke, Herr. Hier bin ich, bereit, dich mehr zu lieben.
Bitte: Herr, vergrößere meinen Glauben und mein Vertrauen.
1. Ego Eimi: „Ich bin.” Als Moses sich über den brennenden Dornbusch wunderte, hatte er gleichzeitig Angst vor der Aussicht der Mission, die Gott ihm gab. Wie konnte er ein Prophet und Befreier sein, wenn er Gottes Namen nicht kannte? „So sollst du zu den Israeliten sagen: Der „Ich-bin-da” hat mich zu euch gesandt.” (Ex 3,14). Der göttliche Name ‐ in Griechisch ”Ego eimi” - ruft Macht, Gegenwärtigkeit und Liebe hervor. Er gab Moses das Vertrauen, zur schiksalsschweren endgültigen Auseinandersetzung mit dem Pharao nach Ägypten zurückzukehren. So ist es auch bei uns: Wenn Jesus den göttlichen Namen benutzt, ist es skandalös für seine Gegner, aber ein lebensspendendes Wort für uns. Durch den Glauben erfahren wir den gegenteiligen Effekt der Warnung Jesu hinsichtlich des Unglaubens: „Wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben.” Wir glauben, dass Jesus der „Ich bin” ist; wir haben in seinem Namen das Leben gefunden.
2. Gottes Schwachheit ist stärker als die Stärke der Menschen. „Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass Ich es bin.” Im Johannesevangelium bezieht sich die Erhöhung auf die Kreuzigung. Wir könnten übersetzen: Wenn ihr mich kreuzigt, werdet ihr erkennen, dass ich Gott bin. Das Wort hat sich im Glauben, den wir heute haben, sicherlich erfüllt. Während wir uns auf die Karwoche vorbereiten, betrachten wir Jesu Liebe zu uns, die ihn dazu bewegt, das Holz des Kreuzes aus Liebe für uns auf sich zu nehmen. Wer, außer Gott, könnte zu einer solchen unendlichen Liebe fähig sein, die sich in einer fast unendlichen „Schwäche” zeigt?
3. Viele kamen zum Glauben an ihn. Das „Ich bin” Jesu ruft eine Antwort des Glaubens hervor. Die Betrachtung Jesu ist entscheidend für unser geistliches Leben. Wir wollen glauben, aber wir müssen unseren Glauben beständig nähren. Der heilige Thomas von Aquin bemerkte einmal, dass er mehr von der Betrachtung des Kreuzes gelernt habe als aus allen Büchern, die er je gelesen habe. Streben wir danach, diese Karwoche zu einer Woche zu machen, in der unser Glaube einen Schritt voranschreitet.
Gespräch mit Christus: Jesus, unser Herr, du bist mein Gott, und ich verehre dich. Ich schaue auf das Kreuz und werde daran erinnert, dass deine göttliche Liebe am intensivsten aufstrahlt, wenn du am schwächsten erscheint. Danke, dass du aus Liebe zu mir „erhöht” wurdest.
Vorsatz: Heute werde ich aus Dankbarkeit zu Jesus jede Unbequemlichkeit ohne Klage annehmen.