Montag,
12. Januar 2015
Ein demütiges und zerknirschtes Herz
Montag der ersten Woche im Jahreskreis
Hl. Ernst, Märtyrer
Hl. Tatiana, Märtyrerin
P. Patrick Murphy LC
Mk 1,14-20
Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er
verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und
glaubt an das Evangelium! Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des
Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt
mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.
Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im
Boot und richteten ihre Netze her. Sofort rief er sie und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen
Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.
Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir, dass ich jetzt bei dir sein darf. Ich bin nicht würdig, dein Freund zu sein, und du bietest mir dennoch dein Herz an. Ich vertraue auf deine Güte und hoffe auf dein unendliches Erbarmen. Ich liebe dich und möchte alles aufgeben, was mich von dir fernhält.
Bitte: Herr, hilf mir zu aufrichtiger Reue und zu echter Umkehr.
1. Voraussetzung für das Reich Gottes. „Das Reich Gottes ist nahe, „Das Reich Gottes ist in dir”„Du bist nicht fern vom Reich Gottes” so sagt unser Herr. Er ist gekommen, ein Reich aufzurichten, eines das hier auf Erden beginnen und bis in die Ewigkeit fortdauern soll. Wir errichten das Reich in uns selbst, wenn wir Gutes tun; wir lassen Gottes Gnade in uns wirken, uns durch sie von Eigenliebe und allem Bösen befreien und wachsen im Glauben, in der Liebe und in der Hoffnung. Es gibt allerdings eine Bedingung, damit die Gnade ihr Werk beginnen und ihre Wunder weiter wirken kann: Die Einsicht in unser Unvermögen und der Glaube an Christus. Wir müssen „umkehren und an das Evangelium glauben” (Mk 1,15). Ist mir bewusst, dass ich mich immer wieder Gott zu- und von meinen täglichen Sünden abwenden muss? Bemühe ich mich wirklich aufrichtig, meine Sünden und Fehler zu lassen, so dass ich Christus ähnlicher werden und näher kommen kann?
2. Wahre Umkehr. Die Art Reue, die Jesus will, muss in unserem Inneren beginnen. Als Petrus erkennt, wer Jesus ist, fällt er auf seine Knie und ruft: „Herr, geh weg von mir, ich bin ein Sünder” (Lk 5,8). Jesu Ruf zu Umkehr und Reue, zielt in erster Linie ebenso wenig wie der der Propheten vor ihm auf äußere Werke wie etwa „Sack und Asche”, Fasten und Kasteiung, sondern auf die Umkehr des Herzens, auf innere Umkehr. Ohne sie bleiben solche Bußübungen unfruchtbar und unehrlich; innere Umkehr verlangt allerdings äußere, sichtbare Zeichen, Gesten und Werke der Buße (Katechismus der Katholischen Kirche, 1430). Am besten setzen wir solche „sichtbaren Zeichen” der Umkehr und Reue, wenn wir Christus nachahmen. Die Apostel „ließen ihre Netze liegen und folgten ihm” (Mk 1,18).
3. Äußerungen der Umkehr. In Nummer 1434 des Katechismus lernen wir, dass wir Umkehr und Reue nicht nur einmal oder nur nach schwerer Sünde praktizieren sollen, indem wir zur Beichte gehen und sie dann wieder lassen. „Die innere Buße des Christen kann in sehr verschiedener Weise Ausdruck finden”. Fasten, Beten und Almosengeben werden als Äußerungen genannt, um unsere nicht nachlassende Reue zu zeigen. Andere, spezifischere Ausdrucksweisen sind „die Bemühungen, sich mit seinem Nächsten zu versöhnen, die Tränen der Reue, die Sorge um das Heil des Nächsten, die Fürbitte der Heiligen und die tätige Nächstenliebe” (ebd.), die viele Sünden zudeckt. Versuche ich, dies umzusetzen, und wenn nicht, warum nicht? Was könnte wichtiger sein als eine innige Freundschaft mit meinem Herrn und Gott, mit dem ich doch die ganze Ewigkeit verbringen will?
Gespräch mit Christus: Jesus, meine Tage sind so angefüllt mit Aktivitäten und Lärm, dass es mir ungeheuer schwer fällt, auch nur über die Notwendigkeit der Umkehr des Herzens nachzudenken. Bitte hilf mir, mich von meinen Sünden und schlechten Gewohnheiten abzuwenden, indem ich mich dir zuwende und dich nachahme. Wasche ab meine Schuld und ziehe mich näher zu dir.
Vorsatz: Ich will mich demütig bei jemandem für eine zugefügte Beleidigung entschuldigen, ohne dabei etwas Negatives über diese Person zu denken.