Donnerstag,
8. Januar 2015
Gib Christus dein ganzes Leben
Donnerstag der zweiten Woche nach Weihnachten
Hl. Severin
Hl. Erhard
P. Roderick Ermatinger LC
Mk 6, 34-44
Als Jesus ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie
waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange. Gegen Abend kamen seine Jünger zu ihm
und sagten: Der Ort ist abgelegen und es ist schon spät. Schick sie weg, damit sie in die umliegenden
Gehöfte und Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen können. Er erwiderte: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie
sagten zu ihm: Sollen wir weggehen, für zweihundert Denare Brot kaufen und es ihnen geben, damit sie zu
essen haben? Er sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht und seht nach! Sie sahen nach und
berichteten: Fünf Brote und außerdem zwei Fische. Dann befahl er ihnen, den Leuten zu sagen, sie sollten
sich in Gruppen ins grüne Gras setzen. Und sie setzten sich in Gruppen zu hundert und zu fünfzig. Darauf
nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und
gab sie den Jüngern, damit sie sie an die Leute austeilten. Auch die zwei Fische ließ er unter allen
verteilen. Und alle aßen und wurden satt. Als die Jünger die Reste der Brote und auch der Fische
einsammelten, wurden zwölf Körbe voll. Es waren fünftausend Männer, die von den Broten gegessen hatten.
Einführendes Gebet: Mein Himmlischer Vater, du hast mich aus deiner unendlichen Liebe heraus geschaffen. Obwohl ich dich oft nicht so geliebt habe, wie ich es als dein Kind hätte tun sollen, sendest du mir Gaben über Gaben. Du sandtest deinen Sohn, um mich zu erlösen und mich in und durch deinen Sohn eins mit dir zu machen. Du und dein einziger geliebter Sohn sandten euren Geist der Liebe und Wahrheit, den Heiligen Geist, damit er in meinem Herzen, meinem Verstand und meinem Körper wohne. Öffne mein Herz und meine Augen für alles, was du für mich getan hast und noch für mich tun wirst, damit ich mich dir, deiner Kirche und allen deinen Kindern großzügiger hingebe. Vervollkommne mich im Feuer deiner Liebe, und sende auch mich, wie du deinen einzigen Sohn und deinen Heiligsten Geist gesandt hast, um das Feuer deiner Liebe zu entfachen.
Bitte: Jesus, unser Herr, segne mich mit der Gabe der Großzügigkeit.
1. Du gibst uns alles, was wir brauchen. Jesus ist der gute Hirte. Er will alle seine Schafe speisen, die verlorenen und die wieder gefundenen. Er kennt alle unsere Bedürfnisse; er hat Mitleid mit uns, wenn er alle unsere Leiden sieht. Alle, die ihn aufnehmen, nährt unser Herr erst mit seiner Gnade, dann mit seinen Lehren und dann mit seinem Fleisch und Blut. Er gibt uns alles, was wir an Leib und Seele brauchen. Wie oft denken wir, dass wir etwas entbehren? Wo suchen wir danach? Gehen wir zu Christus oder gehen wir woanders hin?
2. Wende dich Christus zu. Wir sehen einen deutlichen Unterschied zwischen der Haltung der Apostel und der Jungfrau Maria in diesem Evangelium. In Kana, als Maria sah, dass der Wein ausging, wandte sie sich an ihren Sohn (vgl. Joh, 2,1-11). Als die Apostel hingegen hier sahen, dass die Menschen nichts zu essen hatten, dachten sie zunächst an die Dörfer in der Umgebung. Sowohl Maria als auch die Apostel hatten Mitleid mit der Not der Menschen; doch Maria hatte die bessere Lösung. Christus will wissen, ob wir wirklich glauben, dass er es ist, der für jede Situation, in der wir uns befinden, eine Lösung hat. Christus wird uns prüfen: Wollen wir uns auf pragmatische Lösungen verlassen oder auf ihn?
3. Sei großzügig mit Christus. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass wir unserem Herrn wenig geben können. Alles was wir besitzen und was für unseren Herrn von irgendeinem Wert ist, kommt letztlich doch von ihm selbst. Diese Wirklichkeit zeigt deutlich, wie klein wir sind und wie groß Gott ist. Denken wir an den kleinen Jungen, der zwei Fische und fünf Laib Brot hatte. Er und seine Familie müssen hungrig gewesen sein. Er hätte Jesus und den Aposteln sagen können, sie sollten sich ihr eigenes Essen besorgen. Aber stattdessen gab er Jesus alles, was er hatte, obwohl es angesichts der Bedürfnisse der Massen eine recht kümmerliche Gabe war. Und schauen wir, was aus der großzügigen Tat wurde ‐ Christus zeigte seine Herrlichkeit und Macht! Die Apostel speisten die Massen, sie sammelten die Reste und wuchsen im Glauben. Wie hat diese großzügige Tat uns bewegt?
Gespräch mit Christus: Herr, wie kann ich kleiner werden, damit du wachsen kannst? Mein Herz brennt vor innigem Verlangen, dir alles zu geben; doch ich weigere mich so oft, dich zu anderen zu bringen. Hilf mir, zu erkennen, wie schön es ist, dich anderen zu bringen.
Vorsatz: Heute werde ich für alle Menschen, denen ich begegne, ein authentischer, großzügiger Christ sein.