Montag,
24. November 2014
Die reichste Gabe
Montag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Andreas Dung-Lac, Märtyrer
P. Edward Hopkins LC
Lk 21,1-4
Jesus blickte auf und sah, wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten legten. Dabei
sah er auch eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen hineinwarf. Da sagte er: Wahrhaftig, ich sage euch:
Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss
geopfert; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat ihren ganzen Lebensunterhalt
hergegeben.
Einführendes Gebet: Lieber Jesus, ich glaube, dass du mich mit Leben und einem lebendigem Glauben gesegnet hast. Dafür danke ich dir! Ich will dir diese Zeit und mein Gebet schenken. Ich liebe dich und bitte dich, nimm alles was ich bin und alles was ich habe, als Geschenk an.
Bitte: Herr, lehre mich, mit frohem Herzen alles zu teilen, was ich empfangen habe.
1. Einige wohlhabende Leute. Jesus sitzt vor dem Opferkasten. Was sieht Jesus dort? Er sieht mehr als wir sehen, er sieht die Herzen. Reichtum hält uns oft in Begehrlichkeiten gefangen und versklavt uns mit den Sorgen, die die Sicherung des Reichtums mit sich bringt. Jesus sieht, dass viele Menschen nur ein paar Tropfen aus ihrer reichen Sicherheit „herausquetschten”, ein bloßes Symbol, das weder schmerzt noch schwer zu geben ist. Dieser Akt der Erfüllung einer ‐ zumindest als solche von ihnen verstandenen - Pflicht Gott gegenüber, lässt sie in Selbstzufriedenheit aufstrahlen. Manche zeigen stolz auf das, was sie gegeben haben. Dennoch ist es bei ihnen keine Tat wahrer Selbsthingabe. Sie geben mit gewohnheitsmäßiger Gleichgültigkeit. Ihrem Geben fehlt die Liebe. Was sieht Jesus in meiner täglichen oder wöchentlichen Gabe? Gebe ich Jesus großzügig mein ganzes Selbst, wenn ich ihn am Altar sehe? Gebe ich ihm großzügig alles in mir, wenn ich im Gebet auf meinen Knien bin? Gebe ich ihm alles in mir, wenn ich den ganzen Tag in der Arbeit auf den Füßen bin?
2. Eine arme Witwe. Nur Jesus konnte erkennen, dass diese Witwe nun total von Familie oder Freunden abhängig war. Sie gab mehr, weil sie sich selbst gab mit einem Herzen voll von totaler Ergebung. Gibt es denn irgendetwas, das wir Gott geben können, das er nicht vorher uns gegeben hat? Wir können Gott unsere vertrauensvolle Hingabe schenken. Die Witwe gab Gott mit Vertrauen, da sie wusste, dass Gott auch weiterhin für sie sorgen würde. Sie hatte keinen anderen Wunsch, als mit ihm zusammen zu sein und von ihm bereichert zu werden. Ihr Geben war heiter und ihrem Schicksal ergeben, nicht verzweifelt, sondern voller Hoffnung. Ihre Hoffnung war die eines Menschen, der in seinem Innersten weiß, wie sehr Gott ihn liebt. Wie oft vertraue und verlasse ich mich auf ihn, besonders dann, wenn andere Sicherheiten zu schwinden drohen?
3. Mein ganzes Leben hingeben. Für Jesus hat es große Bedeutung, wie wir geben, nicht nur, was wir geben. Was wir haben ‐ unsere Besitztümer und das, was wir in gewisser Weise unser Eigen nennen ‐ sind nicht für uns. Wir haben alles, damit wir geben können. Und wir sollten sie Gott zurückgeben, denn sie gehören ihm. Wir geben sie als einen Ausdruck unserer Liebe für Gott. Ich gebe mein Leben hin, wenn ich sorgfältig arbeite, Nächstenliebe übe, bete oder aus Liebe für Christus aufopfere. All diese Taten kann ich, wenn sie nicht schon ursprünglich als Geschenk an Christus gedacht waren, gedanklich in der Messe auf die Patene legen, damit sie zusammen mit den Hostien geweiht werden und damit zum Geschenk an den Herrn werden. Schenke ich ihm mein ganzes Leben?
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, mache mich aufmerksam für alles, was du für mich bist, und lass mich alles erkennen, was du mir geschenkt hast. Ich möchte nie aufhören, dir zu danken durch meine eigene Selbsthingabe. Du bist meine lebendige und beständige Einladung, großzügiger zu sein, öfter und mit mehr Liebe zu geben. Öffne mein Herz, Herr, für dein Werk!
Vorsatz: Im Gebet will ich eine Liste mit allem, was ich diese Woche für Christus tun kann, aufstellen, und ich will sie ihm diese Woche anbieten. Am Sonntag will ich dann all die Opfer, die ich während der Woche gebracht habe, gedanklich zur Weihe mit auf die Patene legen, als ein Geschenk, das in Glauben und Liebe für Christus gegeben wurde.