Freitag,
8. August 2014
Das Weizenkorn
Freitag der achtzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Dominikus OP
P. Patrick Murphy LC
Mt 16,24-28
Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich
selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren;
wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Was nützt es einem Menschen, wenn er die
ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen?
Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und jedem Menschen vergelten, wie
es seine Taten verdienen. Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht
erleiden, bis sie den Menschensohn in seiner königlichen Macht kommen sehen.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich glaube, dass du willst, dass ich einen Glauben habe, der deine Worte ohne zu zweifeln annimmt. Ich hoffe auf dein Wort und verlasse mich nicht allein auf meinen eigenen Verstand. Ich liebe dich. Du erstaunst mich immer wieder, indem du mich erfahren lässt, dass deine Wege nicht meine Wege sind.
Bitte: Herr, festige meinen Entschluss, meinen Glauben heute weiterzugeben.
1. Um Christi willen leiden. „Wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.” Der heilige Paulus ist ein großartiges Beispiel eines Menschen, der Christus nachgefolgt ist und sein Leben um Christi willen gering geachtet hat. „Fünfmal ‐ so schreibt er ‐ erhielt ich von Juden die neununddreißig Hiebe; dreimal wurde ich ausgepeitscht, einmal gesteinigt, dreimal erlitt ich Schiffbruch, eine Nacht und einen Tag trieb ich auf hoher See. Ich war oft auf Reisen, gefährdet durch Flüsse, gefährdet durch Räuber, gefährdet durch das eigene Volk, gefährdet durch Heiden, gefährdet in der Stadt, gefährdet in der Wüste, gefährdet auf dem Meer, gefährdet durch falsche Brüder. Ich erduldete Mühsal und Plage, durchwachte viele Nächte, ertrug Hunger und Durst, häufiges Fasten, Kälte und Blöße” (2 Kor 11,24-27). Wer sein Leben gering achtet, ist bereit, viel zu riskieren, weil er das Leben selbst liebt.
2. Reiche Frucht. „Wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.” Der heilige Paulus hat aus Liebe zu Christus viel gelitten, so dass seine Anstrengungen mit vielen Früchten belohnt wurden. Erinnern wir uns an seine drei Missionsreisen und wie er das Evangelium bis an die Grenzen der zivilisierten Welt brachte. Denken wir an die Gemeinden, die er gründete und an seine apostolischen Briefe, die er schrieb, welche den Christen nun schon 2000 Jahre lang geistige Nahrung bieten. Denken wir daran, welche Tugenden er der ganzen Christenheit bis heute eingeprägt hat. Wenn das Weizenkorn aus Liebe zum Herrn in die Erde fällt, bringt es wirklich reiche Frucht.
3. Das Leben des Paulus. Das Leben des heiligen Paulus bietet uns viele Betrachtungspunkte. Wir können und sollen ihn nachahmen, so wie er Christus nachgeahmt hat. Betrachten wir die Tugend, die wir am meisten brauchen: Großzügigkeit, Beharrlichkeit, Geduld, Ausdauer, Eifer oder Demut. Der heilige Paulus besaß sie alle, weil er zuerst sich selbst gestorben war und so sein Leben übereinstimmend mit dem Leben Christi gestalten konnte.
Gespräch mit Christus: Herr, ich weiß, dass du mein größtes Vorbild bist. Eine große Hilfe ist aber auch, auf das Leben von denen zu schauen, die dich so gut nachgeahmt haben. An ihnen, erkenne ich, dass die Tugend erreichbar ist, dass ich in dich umgestaltet werden kann, trotz meiner Begrenztheit und Schwachheit. Was ich brauche, ist Glauben, Liebe und ein großzügiges Herz. Schenk mir das Herz eines Apostels.
Vorsatz: Ich will das Leben eines Heiligen betrachten, gerade im Hinblick auf die Tugend, die ich am meisten brauche.