Samstag,
28. Juni 2014
Selig ist die, die geglaubt hat
Samstag der zwölften Woche im Jahreskreis
Unbeflecktes Herz Mariä
Hl. Irenäus von Lyon, Bischof
und Märtyrer
P. Timothy Mulcahey LC
Lk 2,41-51
Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt
geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren,
machten sie sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es
merkten. Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten
sie ihn bei den Verwandten und Bekannten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und
suchten ihn dort. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu
und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten. Als
seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns
das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich
gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? Doch sie verstanden nicht,
was er damit sagen wollte. Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter
bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.
Einführendes Gebet: Liebste Mutter Maria, dein Sohn Jesus hat das Lieben von deiner vorgelebten Liebe gelernt. Lehre mich, genau so zu lieben. Hilf mir, deine Tugenden nachzuahmen. Hilf mir, jede Gelegenheit zu nutzen, um in ihnen zu wachsen und keine Gelegenheit auszulassen, die das Leben mir gibt, um die Liebe zu leben. Ich möchte immer so lieben, wie du liebst.
Bitte: Maria, meine Mutter, hilf mir, dein treues Kind zu sein. Führe mich zu deinem Sohn.
1. Nicht alles ist offensichtlich. Maria hat das Herz einer Mutter, das ihren Sohn lieben will. Für Maria war der Weg nicht immer klar. Es traten viele Prüfungen und Schwierigkeiten auf. Trotzdem ist Maria fest entschlossen, ihrem Sohn zu folgen. Sie will ihm folgen und ihn in seiner Sendung verstehen. Sie sorgt für ihn in allen Dingen ‐ auch in den Dingen des Glaubens. Es warteten viele Überraschungen auf sie, als Christus heranwuchs und sich auf seine Sendung vorbereitete. Sie hat niemals damit gerechnet, dass sie ihren Sohn drei Tage lang verlieren würde, schon in so jungen Jahren. Ihr Sohn wollte im Haus seines Vaters sein und sein Werk bereiten. Er liebte es, dort zu sein und er bereitete den Tag vor, an welchem er losziehen würde und das Werk vollbringen würde, zu welchem er gesandt worden war. Auch Maria bereitete sich auf diesen Tag vor und Christus half ihr, dafür bereit zu sein.
2. Sie bewahrte alles in ihrem Herzen. Es war schwer für Maria, diesen Augenblick zu verstehen. Aber weil sie eine Frau des Gebets und der Betrachtung war, bewahrte sie alle diese Geschehnisse in ihrem Herzen, wo sie darüber reflektieren konnte und sie mit anderen Augenblicken ihrer Sendung vergleichen konnte. Was hatte das alles zu bedeuten? Wofür sollte es ein Hinweis ein? Gottes Plan würde sich erst mit der Zeit offenbaren und Maria würde dafür bereit sein. Nicht so sehr ihr Verstehen war notwendig, sondern vielmehr das Annehmen und die Treue, um ihre Sendung zu erfüllen. Maria hatte ein betrachtendes Herz, das sich selbst mit der Sendung ihres Sohnes vereinigen und identifizieren wollte. Sie wusste, dass sie ihren Teil bei dieser Sendung erfüllen musste und dass sie sich durch Gebet darauf vorbereiten musste.
3. Marias Hand ergreifen. Wir werden niemals den Sinn unseres Lebens begreifen, wenn wir nicht wie Maria beten und betrachten. Man braucht Zeit, Geduld, Einfachheit und Vertrauen dazu. „Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ!” ruft ihre Cousine Elisabeth nach der Verkündigung des Engels Gabriel aus. Wir sind selig, wenn wir glauben können. Vielleicht geht viel Zeit vorbei, bis auch wir die Erfüllung von Gottes Plan für unser Leben erfahren dürfen. Wir müssen Maria nachahmen und in aller Treue auf dem Weg bleiben, der für uns bestimmt ist. Es kann ein Weg sein, auf dem nicht alles gleich klar ist. Wir müssen nicht wissen, was noch vor uns liegt ‐ wir müssen nur wissen, in welche Richtung wir gehen müssen. Maria identifizierte sich von ganzem Herzen mit der Sendung ihres Sohnes. Sie lädt auch uns dazu ein, dasselbe zu tun. Sie nimmt uns bestimmt an der Hand und führt uns auf dem Weg, der manchmal unübersichtlich, schwierig und unbekannt ist.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, als du uns schon alles gegeben hast ‐ dein Leben, deine Liebe, deine Eucharistie ‐ hast du uns am Kreuz hängend deine Mutter geschenkt. Ich danke dir für dieses großartige Geschenk. Ich möchte ihr treues Kind sein. Ich will alle ihre Tugenden nachahmen, besonders ihre Treue zu dir bis hin unter das Kreuz. Gewähre mir die Gnade, dich und deine Mutter zum Fuß des Kreuzes zu begleiten. Ich will dir so eng und vollkommen wie Maria nachfolgen. Ich will dir allein gehören und allein deinen Willen tun.
Vorsatz: Ich will Maria bitten, in mir alle christlichen Tugenden durch mein tägliches Gebet des Rosenkranzes zu formen. Ich werde heute einen besonderen Besuch bei einer ihrer Statuen oder einem Bild von ihr machen.