Sonntag,
18. Mai 2014
Wenige fühlen sich zuhause
Fünfter Sonntag in der Osterzeit
P. Patrick Langan LC
Joh 14,1-12
Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! Im Haus meines
Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz
für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder
und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe - den Weg dorthin
kennt ihr. Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen?
Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch
mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt
ihn gesehen. Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns. Jesus antwortete ihm: Schon
so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater
gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater
in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt,
vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht,
glaubt wenigstens aufgrund der Werke! Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich
vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater.
Einführendes Gebet: Herr, danke, dass du mir erlaubst, diese Zeit mit dir zu verbringen. Es gibt Dinge im Leben, Herr, zu denen ich mich hingezogen fühle, aber du ziehst mich viel mehr an. Ich hoffe auf dich, und ich liebe dich. Vielleicht verstehe ich nicht richtig, was es bedeutet zu lieben, und vielleicht liebe ich nicht so, wie ich sollte, aber ich liebe dich wirklich.
Bitte: Herr, hilf mir, geduldig zu sein und deinen Plan, auch für meine einzelnen Stunden, Minuten, ja Sekunden zu akzeptieren.
1. Heimweh. Wenige von uns fühlen sich in dieser Welt zuhause. Wir sind sozusagen im Exil, haben oft Heimweh und warten auf Neuigkeiten aus einem weit entfernten Land. Wir haben oft von diesem Land gehört, es aber nie gesehen. Um unser Heimweh und unsere Leere zu kompensieren, arbeiten wir hart, um unser Leben mit vielen materiellen Gütern auszustatten. Wenn wir sie haben, leiden wir unter Langeweile. Wenn wir sie nicht haben, leiden wir unter Unzufriedenheit und unerfüllten Wünschen. „Windhauch, alles ist Windhauch!” (Koh 1,2). Wir sehnen uns im Tiefsten nach etwas, das unsere Leere füllen kann.
2. Gerade in diesem Augenblick. Jesus, unser Herr, ich weiß, dass du in der Eucharistie gegenwärtig bist und dass du im Haus des Vaters bist. Im Hause deines Vaters sind viele Wohnungen. Gerade in diesem Augenblick, in dem ich bete, bereitest du mir einen Platz vor. Herr, darf ich dir sagen, wie ich meine Wohnung gerne hätte? Stellen wir uns vor, ein Innenausstatter zu sein, der die Möglichkeit hat, diese Wohnung so zu gestalten, wie wir es wollen.
3. Eines Tages. Eines Tages, wenn ich es am wenigsten erwarte, wirst du kommen und mich nach Hause bringen. Dort angekommen werde ich fühlen, dass das der Ort ist, nach dem ich mich mein ganzes Leben lang gesehnt habe. Es wird auf eine Art genau so sein, wie ich es erwartet hatte, dann aber auch wieder ganz anders. Es wird kein Heimweh, keine Sehnsucht mehr geben. Ich werde dort viele Freunde wieder treffen können. Jeder Tag wird noch besser als der vorhergehende sein. Ja, es ist wichtig, mir diesen Tag und wie er sein wird auszumalen, weil mich das motiviert, für das ewige Leben zu kämpfen.
Gespräch mit Christus: Unterdessen, Herr, bin ich hier, genau hier, und ich muss Arbeiten erledigen. Manche der heutigen Aufgaben finde ich nicht gerade aufregend; trotzdem tue ich sie für dich. In den Zeiten meines Tages, in denen ich dich nicht fühle, will ich geduldig warten. Ich weiß, dass du kommst.
Vorsatz: Ich werde geduldig sein und den Zeitplan des Herrn akzeptieren, weil diejenigen, die lieben, die harte Tugend des Wartenkönnens lernen.