Sonntag,
11. Mai 2014
Christus kennt und liebt seine Schafe
Vierter Sonntag in der Osterzeit
Weltgebetstag um geistliche Berufe
Muttertag
P. Michael Sliney LC
Joh 10,1-10
Jesus sagte: Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür
hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht,
ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe,
die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat,
geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie
nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen. Dieses
Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. Weiter
sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen,
sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich
hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu
stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.
Einführendes Gebet: Jesus, unser Herr, ich danke dir dafür, dass du so großzügig und geduldig bist, heute mit mir zusammen zu sein. Mein einziger Wunsch ist es, dir zu gefallen. Mein Herz sehnt sich danach, mit deiner Gnade erfüllt zu werden, damit ich deinen Willen ganz in meinem Leben erfüllen kann.
Bitte: Jesus, unser Herr, hilf mir dich zu kennen und zu lieben.
1. Christus kennt mich. „Er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus” (Joh 10,3). Jemanden bei seinem Namen zu nennen, bedeutete für das jüdische Volk seine tiefste Identität, seinen inneren Kern, anzurühren. Der Name spiegelt, wer du warst, und wer du bist, deine Bedeutung als Person. Obwohl wir als Menschen die Frucht der Liebe unserer Eltern sind, wurde unsere Seele direkt von Gott geschaffen und geformt. Christus hat unsere Seelen erschaffen! Christus kennt unser Innerstes. Er kennt nicht nur unseren Namen, sondern er kennt unsere Gedanken, Gefühle, Träume und Ängste, und sogar unsere tiefsten Sehnsüchte. Diese Tatsache sollte eine Quelle großen Friedens und Vertrauens in meinem Gebet sein ‐ Christus weiß wirklich, was in meinem Herzen vorgeht. Aber dieses Wissen ist nicht alles. Christus liebt mich auch.
2. Christus liebt mich. Durch seine Menschwerdung hat Christus seine himmlische Herrlichkeit für mich abgelegt! Was wäre das Leben ohne das Evangelium (wo wir den Weg entdecken, dem wir folgen sollen), ohne die heilige Messe, ohne die Eucharistie, ohne die Beichte, ohne die Kirche und die Lehren der Kirche? Aber für all diese Güter gab es einen Preis, einen schrecklichen und teuren Preis. Christus musste für mich sein Blut am Kreuz vergießen. Und jetzt wendet er sich an jeden einzelnen von uns und bittet uns um dasselbe. Er bittet uns Zeugen seiner Liebe in einer Welt voller Dunkelheit und Verzweiflung zu sein.
3. Christus verspricht mir ein Leben in Fülle. Indem ich Christus als meinen Guten Hirten annehme, wird mir garantiert, dass ich eine„Weide finde”. Für ein Schaf bedeutet dies genügend Futter, Sicherheit vor Raubtieren und ein friedliches Zusammenleben mit anderen „Schafen”. Jesus verspricht denen, die ihn annehmen, ein Leben in Fülle. Offensichtlich meint dieses „Leben in Fülle” nicht materiellen Reichtum und Erfolg. Die Nahrung, Sicherheit und den Frieden, den er verspricht, sind spirituell, aber nicht weniger real. Schätze ich, was er schätzt? Hungere ich wirklich nach geistlicher Nahrung? Oder sehne ich mich nach oberflächlichen und unnützen Dingen, die den Hunger meiner Seele niemals stillen könnten? Die Freude, die unser Herr in mein Herz gießen will, kann ich nur empfangen, wenn ich zulasse, dass mein Herz sich von allem löst und entleert, was von ihm fernhält. Jesus warnt uns, dass wir nicht zwei Herren dienen können.
Gespräch mit Christus: Danke, Christus, dass du mich an deine Liebe und an meine Berufung, deine Liebe nachzuahmen, erinnerst. Hilf mir, mich dir nicht in den Weg zu stellen. Hilf mir, keine Angst vor einem Leben in großzügigem Dienst und Selbsthingabe für alle Seelen, die du mir anvertraut hast, zu haben.
Vorsatz: Ich werde eine konkrete Maßnahme ergreifen, um mein eucharistisches Leben sowohl qualitativ als auch quantitativ zu verbessern.