Sonntag,
12. Mai 2013
Das Gebet Christi für die Einheit
Siebenter Sonntag in der Osterzeit
Muttertag
P. Paul Campbell LC
Joh 17,20-26
Jesus erhob seine Augen zum Himmel, betete und sprach: Heiliger Vater, ich bitte nicht
nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. Alle sollen eins sein: Wie
du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich
gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins
sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die
Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich. Vater, ich will, dass
alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du
mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt. Gerechter Vater, die Welt
hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt, und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Ich
habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich
geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin.
Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an dich und an alles, was du zu unserem Heil offenbart hast. Ich hoffe auf dich, denn du schenkst uns dein grenzenloses Erbarmen. Jede einzelne Tat, die du hier auf Erden getan hast, zeigt uns deine Liebe, die du für uns hast. Deine Himmelfahrt vor den Augen der Apostel nährt meine Hoffnung, eines Tages mit dir dort vereint zu sein. Ich liebe dich und will von ganzem Herzen, dass du der Mittelpunkt meines Lebens bist.
Bitte: Herr, heile die Wunden der Uneinigkeit und der Disharmonie in meinem Leben.
1. Ein Hirte allein. Jesus bittet um die Einheit aller Gläubigen. Er möchte, dass wir eins sind, vereint mit ihm und dem Vater. Heute finden wir zahlreiche Brüche und Trennungen innerhalb der Gesellschaft. Wenn wir uns umschauen, sehen wir viele unterschiedliche Religionsbekenntnisse. Gott will diese Trennungen und Brüche nicht. Er betete darum, dass wir eins werden und dass diese Einheit ein Zeugnis für die Welt sein soll, dass Jesus vom Vater gesandt worden ist. Wenn die Welt Christus und die gute Nachricht von der Erlösung nicht annehmen will, dann liegt der Fehler bei uns. Wie sehr bete ich für die Einheit der Christen und bringe Opfer für sie?
2. Einheit beginnt in der Familie. Wir finden heutzutage auch eine zunehmende Uneinigkeit in der Familie. Die Ehescheidung hat die Familien auseinander gerissen und die Kinder von den Eltern getrennt. Es ist selten, dass ein Kind keine Narben durch eine Ehescheidung davonträgt. Die schädliche Wirkung einer „unverschuldeten” Scheidung auf die Kinder ist wohlbekannt, und nur wenige scheinen bereit zu sein, die These zu bestreiten, dass eine Ehe leichter beendet werden könne als ein Auto zu leasen. Die Einheit, die Christus für alle Familien will, gründet auf seiner Liebe. Er ist derjenige, der uns zusammenhält. Er verlangt von uns, dass wir uns anderen unterordnen und danach suchen, zu dienen. Er verlangt ein ständiges Bemühen, zuzuhören und sich mitzuteilen, zu vergeben und loszulassen. Er ist nicht im Mantra des Selbstwertgefühls und der Selbstverwirklichung zu finden. Wie bereit bin ich, um die Gnade der Vergebung zu bitten? Wann stelle ich meine Familie über meine Arbeit und meine Pläne?
3. Innere Unstimmigkeiten heilen. Die Sünde zerfrisst die Liebe und lässt uns innerlich nur uns selbst betrachten. Wir werden immer egoistischer. Die Welt wirbt unermüdlich für die Freiheit als Lizenz dafür, das zu tun, was auch immer wir möchten. Das macht uns zu Sklaven unserer Leidenschaften. Wie oft entschuldigen wir unsere eigenen Neigungen und Wünsche? Wie frei sind wir, zur Sünde in unserem Leben „Nein” zu sagen? Die Sünde verursacht eine innere Disharmonie, einen inneren Bruch zwischen unserem Gewissen, das den Willen Gottes aufzeigt, und dem, wie wir tatsächlich leben. Wenn wir Gott lieben, werden wir ihm gehorchen. Eine Liebe ohne solchen Gehorsam ist eine Illusion, eine Lüge. Wenn mein Verhältnis zu Christus nicht in Ordnung ist, dann sind alle anderen Beziehungen meines Lebens in den Sand gesetzt.
Gespräch mit Christus: Jesus, es ist schwer, anderen zu vergeben. Manchmal ist es auch schwer, mir selbst zu vergeben. Ich brauche deine Kraft, um Kummer und Leid zu tragen. Ich brauche die Sicherheit deiner Liebe und deiner Gegenwart. Hilf mir, die Disharmonie in meinem Leben zu heilen, die ich nach deinem Willen in Ordnung bringen soll. Heile die Gebrochenheit in meinem Herzen, in meinem Zuhause, in meiner Familie und in meiner Kirche.
Vorsatz: Ich will um Vergebung bitten und den Heilungsprozess beginnen.