Montag,
30. April 2012
Vertrautheit mit Christus
Montag der vierten Woche in der Osterzeit
Hl. Pauline von Mallinckrodt, SCC
P. Steven Reilly LC
Joh 10,1-10
Jesus sagte: Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür
hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht,
ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe,
die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat,
geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie
nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen. Dieses
Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. Weiter
sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen,
sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich
hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu
stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.
Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du hier und jetzt bei mir bist. Diese Zeit mit dir im Gebet ist die wichtigste Zeit meines Tages. Ich weiß, dass du viele Gnaden für mich vorbereitet hast. Hilf mir, sie mit dankbarem Eifer zu gebrauchen.
Bitte: Herr, hilf mir durch die Tür zu gehen! Möge ich nur deine und keine anderen Stimmen hören.
1. Jesus ist die Tür. Wir alle möchten nur allzu gerne glücklich sein. Es gibt keinen Menschen auf der ganzen Welt, der bei vollem Bewusstsein für sich das Unglück und die Frustration wählen würde. Und doch wählen so viele Menschen ‐ vielleicht unbewusst ‐ ein anderes Leben. Sie verpassen gleichsam das Boot, das das Leben erst richtig wertvoll und sinnvoll macht. Jesus ist dieses Boot, er ist die Tür! Wenn wir wirklich unsere tiefsten menschlichen Erwartungen und Sehnsüchte erfüllen wollen, sollten wir Jesus kennen und lieben lernen. So lange wir irgendetwas oder irgendjemanden Jesus vorziehen, so lange sind wir noch nicht vollständig durch die Tür gegangen. Sich ein Herz zu nehmen und wirklich durch die Tür zu gehen, ist die beste Entscheidung, die wir je treffen können.
2. Der Stimme von Fremden folgen. Wenn wir nicht durch die Tür gehen, sind wir sehr leicht verletzbar. Diejenigen, die nicht ganz entschlossen und hingegeben sind, mögen dieses Angebot eines Fremden vielleicht irritierend finden. Aber die Schafe Christi weisen solche Stimmen zurück, weil sie ihrem Hirten vertrauen. Wer dem katholischen Glauben und dem katholischen Lebensstil folgen will, der muss sich, sein Leben und Denken immer wieder auf den Herrn fokussieren. Selbst wenn wir von einem vielstimmigen Chor sich widersprechender Meinungen verwirrt zu werden drohen, kann die Stimme des Herrn sich dennoch über dieses Wirrwarr erheben. Wir müssen nur vertrauen. Unser Gebet ist der privilegierte Ort, um den Krach dieser Welt auszuschalten und wirklich Christus zu hören. Daher ist das Gebet die wichtigste Zeit unseres Tages. Wie lebendig ist mein Gebetsleben?
3. Fülle des Lebens. Die Anstrengung, durch die Tür zu gehen und auf die Stimme des Guten Hirten zu hören, zahlt sich aus. Jesus sagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.” Wie kann man dieses Leben beschreiben, womit es vergleichen? Eigentlich gibt es nichts Vergleichbares auf der Erde. Das volle Leben, das Christus uns gibt, ist die innere Gegenwart des Heiligen Geistes in der Seele eines Menschen. Es ist die Liebe, die in authentischer Weise christliche Häuser und Gemeinschaften umgibt. Es ist der Frieden, der aus der Erfahrung der Vergebung entsteht. Wie soll man dies nur mit irgendetwas anderem vergleichen?
Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir für diese Zeit, die wir jetzt zusammen verbringen können. Oft habe ich es zugelassen, dass andere Stimmen mich von der deinen abgelenkt haben. Ich möchte so gerne auf dem Weg des Glaubens zu dir hin gehen. Schenke mir dazu immer deine Gnade und hilf mir dabei, anderen Menschen ein hilfreiches Beispiel auf ihrem Weg durch diese Tür zu sein.
Vorsatz: Ich will zu einer verwandten Person gehen, die sich von der Kirche entfremdet hat, und dabei etwas von der Liebe Christi, des Guten Hirten, widerspiegeln. Dabei hoffe ich, dass diese Begegnung ihn oder sie zu Christus, der die Tür ist, führen wird.