Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
8. Februar 2012

Das innere Königreich

Mittwoch der fünften Woche im Jahreskreis
Hieronymus Ämiliani, Ordensgründer
Josefine Bakhita, Jungfrau

P. Patrick Murphy LC

Mk 7,14-23
Dann rief Jesus die Leute wieder zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage: Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Er verließ die Menge und ging in ein Haus. Da fragten ihn seine Jünger nach dem Sinn dieses rätselhaften Wortes. Er antwortete ihnen: Begreift auch ihr nicht? Seht ihr nicht ein, dass das, was von außen in den Menschen hineinkommt, ihn nicht unrein machen kann? Denn es gelangt ja nicht in sein Herz, sondern in den Magen und wird wieder ausgeschieden. Damit erklärte Jesus alle Speisen für rein. Weiter sagte er: Was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein.

Einführendes Gebet:  Herr, ich glaube, dass du mein Schöpfer und mein Erlöser bist und dass du alles weißt. Obwohl keine meiner Sünden dir verborgen ist, weiß ich, dass du mich dennoch bedingungslos liebst und darauf wartest, dass ich bereue und mich an dich wende, damit du mir vergeben kannst und mich einmal mehr reinwaschen kannst. Danke, dass du mich unendlich liebst. Ich biete dir als Antwort meine schwache Liebe an.

Bitte: Herr, hilf mir, meine gefallene Natur zu überwinden und dich an die erste Stelle in meinem Leben zu setzen.

1.  Nichts was von außen kommt, macht unrein. „Das Reich Gottes”, wie Christus uns im Evangelium sagt, „ist in euch.” Folglich ist auch alles, was gegen das Reich Gottes ankämpft, in uns. Im Katechismus der Katholischen Kirche lesen wir, dass die Erbsünde eine „Ermangelung der ursprünglichen Heiligkeit und Gerechtigkeit” ist (Nr. 405). Es heißt dort weiter, dass die menschliche Natur „in ihren natürlichen Kräften verletzt” ist, und dass sie „der Verstandesschwäche, dem Leiden und der Herrschaft des Todes unterworfen und zur Sünde geneigt” ist; „diese Neigung zum Bösen wird ‚Konkupiszenz’ genannt” (ebd.). Diese Konkupiszenz bringt alle Arten von gestörten Tendenzen in uns ans Tageslicht. Diese gestörten Tendenzen sind ‐ wenn sie angenommen werden ‐ das, was den Menschen entweiht, wie der Herr uns erklärt. Unsere Heiligkeit und Reinigung muss von innen her geschehen (indem wir unsere Gedanken und Sehnsüchte an den Lehren des Evangeliums ausrichten), und sich durch konkrete gute Taten (in Wort und Tat) nach außen zum Ausdruck bringen. Wo richtet diese Konkupiszenz in meinem Leben den meisten Schaden an?

2. Was von innen kommt, macht unrein. Die Sünde und der Tod kamen durch den Ungehorsam des Adam in die Welt. Aber „sind durch die Übertretung des einen die vielen dem Tod anheimgefallen, so ist erst recht die Gnade Gottes und die Gabe, die durch die Gnadentat des einen Menschen Jesus Christus bewirkt worden ist, den vielen reichlich zuteil geworden” (Röm 5,15). Es ist wahr, dass der Tod und die Sünde aufgrund unserer Konkupiszenz in uns herrschen wollen, aber es ist nicht weniger wahr, dass wir alle Mittel zur Verfügung haben, um die Sünde aus unserem Herzen zu entfernen und ein neues Leben in Christus zu leben. Christus hat die Sünde und den Tod bereits besiegt. Mit seiner Gnade können wir sie in unserem Herzen besiegen. Ohne jemals zurückzublicken, müssen wir uns auf diesen Weg begeben, den Weg, auf dem Christus in uns herrschen kann. Bemühe ich mich aufrichtig darum, die Konkupiszenz in meinem Leben mit der Gnade Christi zu besiegen?

3. Wer Ohren hat zu hören, der höre. „Ach würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören! Verhärtet euer Herz nicht” (Ps 95,7f). Jahrhunderte lang haben die Menschen oft ihr Herz der Botschaft des Evangeliums und damit auch ihrem eigenen höchsten Gut verschlossen. Im Gleichnis vom reichen Mann und Lazarus (Lk 16,19-31) fleht der Reiche Abraham an, er möge Lazarus zu seinen Brüdern schicken, um sie vor dem Schicksal, das sie aufgrund ihres materialistischen, egoistischen Lebensstils erwartet, zu warnen. Dem reichen Mann wird gesagt, dass sie das Gesetz und die Propheten haben, worauf er antwortet, dass nur jemand, der von den Toten wiederkehrt, seine Brüder zum Glauben führen könne. Ihm wird gesagt, dass auch dann die Menschen nicht glauben würden. Ich darf meinem Herzen nicht erlauben, sich gegenüber Gottes rettendem Wort zu verhärten! Aber um offen zu bleiben, muss mein Herz vom Vergnügen und dem leichten Lebensstil befreit werden, die mich taub gegenüber den sanften Anweisungen Christi machen.

Gespräch mit Christus: Herr, öffne meine Ohren und nimm den Schleier von meinen Augen, damit ich es zulasse, dass dein Reich in meinem Herzen herrscht. Befreie mich davon, irgendetwas mehr zu lieben als dich. Von Herzen will ich dir erlauben, Ansprüche an mein Leben zu stellen, Ansprüche, die ein Beweis deiner Liebe sind. Hilf mir, Herr, die christliche Nächstenliebe so zu leben, dass ich auch am Tag des Jüngsten Gerichts wachsam bin.

Vorsatz:  Ich will mich bemühen, gute Gedanken und Wünsche zu hegen, und ich will alles meiden, was mich von Jesus trennen könnte.

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