Mittwoch,
1. September 2010
Erlöste Menschen, berufen zum Dienen
Mittwoch der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Lk 4,38-44
Jesus stand auf, verließ die Synagoge und ging in das Haus des Simon. Die
Schwiegermutter des Simon hatte hohes Fieber, und sie baten ihn, ihr zu helfen. Er trat zu ihr hin, beugte
sich über sie und befahl dem Fieber zu weichen. Da wich es von ihr, und sie stand sofort auf und sorgte für
sie.
Als die Sonne unterging, brachten die Leute ihre Kranken, die alle möglichen Leiden hatten, zu Jesus. Er legte jedem Kranken die Hände auf und heilte alle. Von vielen fuhren auch Dämonen aus und schrien: Du bist der Sohn Gottes! Da fuhr er sie schroff an und ließ sie nicht reden; denn sie wussten, dass er der Messias war.
Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt und ging an einen einsamen Ort. Aber die Menschen suchten ihn, und als sie ihn fanden, wollten sie ihn daran hindern wegzugehen. Er sagte zu ihnen: Ich muss auch den anderen Städten das Evangelium vom Reich Gottes verkünden; denn dazu bin ich gesandt worden. Und er predigte in den Synagogen Judäas.
Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir, dass du in mein Haus eingekehrt bist. Ich fühle mich geehrt, dass du mich besuchen willst, auch dann wenn ich dich nicht rufe. Ich bin dir außerordentlich dankbar für deine persönliche Aufmerksamkeit, die du mir schenkst, besonders wenn es mir schlecht geht und ich deine Gnade brauche.
Bitte: Herr, befreie mich von meiner geistlichen Unzulänglichkeit, damit ich dich anderen näherbringen kann.
1. Christus hebt uns empor. Der Evangeliumstext berichtet mit einer gewissen Sachlichkeit über die Heilung: keine besonderen Worte von Jesus, kein Wort des Dankes, keine Reaktion der Menschen. Es ist, als ob Jesus einfach wie immer das Haus betrat und einer sehr kranken Frau aus dem Bett half. Nicht das typische Wunder, das eine große Aufmerksamkeit erregt. Während wir in unserem Leben auf das lang ersehnte Wunder hoffen, übersehen wir vielleicht eines dieser ganz üblichen Wunder, die Gott uns häufig gewährt. Im geistlichen Bereich kann es eine gute Beichte oder der Empfang der heiligen Kommunion, eine geistliche Leitung oder eine gründliche Gewissenserforschung sein. Im physischen Bereich kann es eine gute Vorsorge für meine Gesundheit durch gesundes Essen oder ausreichenden Schlaf sein. Wir brauchen keine besondere Heilung verlangen, sondern eher dadurch ermutigt sein, dass Christus seinen Blick auf uns richtet.
2. Er hilft uns wieder auf die Beine. Beachten wir, wie schnell alles im heutigen Evangelium geht. Christus hilft der Schwiegermutter des Simon sofort auf die Beine. Sie lässt es sich ohne Skepsis oder Worte des Protestes gefallen. Sie glaubt an Christus. Seine Gnade wirkt vollkommen. Die Heilung erfolgt sofort und vollständig. Er ermöglicht es uns, wieder aufzustehen und an unsere Pflichten zu gehen.
3. Er heilt uns, sodass wir wieder dienen können. Wir sind sehr gut, wenn es darum geht, Christus um Heilung zu bitten, aber wir fühlen uns häufig belästigt, wenn er uns die „Rechnung” schickt ‐ nämlich, dass auch wir anderen helfen sollen. Simons Schwiegermutter beginnt sofort, Christus, der sie wieder gesund gemacht hatte, zu dienen. Sie vergisst sofort sich selbst - ihre Probleme, wie sie sich fühlt, um wie viel Zeit sie ihre Krankheit zurückgeworfen hatte ‐ und stattdessen stellt sie sich ganz auf die Bedürfnisse anderer ein. Christus bewahrt die Christen vor dem Tod durch die Sünde und ruft sie auf, zu dienen. Christen sind erlöste Menschen, deren Berufung es ist, zu dienen.
Gespräch mit Christus: Lieber Herr, jeder sucht dich. Du hast mich gesund gemacht und mich aufgefordert zu dienen, wie du es in deinem Leben getan hast. Hilf mir, mit meinem Leben, das du mir wiedergegeben hast, freigiebig umzugehen, so dass auch ich die Interessen deines Reiches über meine Lebensplanung stelle.
Vorsatz: Ich werde Christus ernsthaft bitten, mich von dem Fehler zu heilen, der mich am meisten beherrscht, indem ich einen konkreten Schritt tue, mir eine Tugend anzueignen, die diesem Fehler entgegensteht.