Mittwoch,
7. Oktober 2009
Das Gebet hat einen hohen Stellenwert in unserer fortwährenden Bekehrung
Mittwoch der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
P. James Swanson LC
Lk 11,1-4
Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm:
Herr, lehre uns beten, wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat. Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr
betet, so sprecht: Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Gib uns täglich das Brot, das wir
brauchen. Und erlass uns unsere Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. Und führe uns
nicht in Versuchung.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, du bist der Herrscher über das All, und doch erhörst du mich und führst mich. Du kennst die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft, und doch achtest du meine Freiheit, mich für oder gegen dich zu entscheiden. Heiligste Dreieinigkeit, du bist in vollkommenem Glück und genügst dir ganz allein, und doch hast du uns aus deiner reichen Güte erschaffen. Du bist unsere Erfüllung. Ich danke dir, dass du dich uns schenkst. Ich schenke dir dafür meine Wenigkeit, weil ich weiß, dass du dich über alles freust, was ich dir geben kann.
Bitte: Herr, lehre mich durch das „Vater unser” tiefer zu beten.
1. Traditionelles Gebet lehrt uns die rechte Haltung Gott gegenüber. Welches Gebet könnte besser sein, als die Worte zu benutzen, die Jesus uns hier gelehrt hat? Doch das „Vater unser” ist ein traditionelles Gebet, ein Gebet mit festgesetzten Worten, das der Gefahr ausgesetzt ist, in bloßer Routine wiederholt zu werden. Aber tatsächlich sind traditionelle Gebete eine Einladung zur Meditation; sie sind so verfasst, dass sie Anfänger ansprechen. Im „Vater unser” wiederholen wir ‐ wie in allen traditionellen Gebeten ‐ Sätze, die das Wesen einer rechten Beziehung mit Gott ausdrücken. Ob wir diese Haltungen schon in unserem Herzen teilen oder nicht, die Schönheit traditioneller Gebete liegt nicht darin, was wir sagen, sondern wie wir es sagen. Wenn wir mit diesen Worten beten und versuchen, sie zu unseren eigenen zu machen, indem wir unser Herz mit den Haltungen, die sie ausdrücken, eins machen, werden wir Schritt für Schritt ein christliches Herz formen, ein Herz, das so liebt, wie es sollte.
2. Tradtionelle Gebete können mein Herz verändern und es zu Gott ziehen. Als ich mich zum ersten Mal dem Herrn zuwandte, musste ich an vielem arbeiten. Die meisten Leute müssen das. Ich liebte nicht, wie ich sollte. Ich hatte viele andere Fehler. Etwas, das mir geholfen hat, war das „Vater unser” wie auch andere traditionelle Gebete. Wenn wir zum ersten Mal zum Herrn kommen, wissen wir nicht, wie Christen denken sollten, welche Einstellungen ein Christ haben sollte. Wenn wir das „Vater unser” von ganzem Herzen beten, hilft es, unser Herz zu verändern und mehr wie Christus zu werden. Man braucht nur einen kurzen Moment, um ein „Vater unser” zu beten, aber von Zeit zu Zeit sollten wir über diese Worte meditieren. Sagen wir jeden Abschnitt und wiederholen ihn, ohne zum nächsten Abschnitt zu gehen, bis wir spüren, dass wir wirklich zum Kern der Bedeutung gelangt sind.
3. Traditonelle Gebete bekämpfen die Haltungen der Welt. Unsere Bekehrung zu Christus verändert unsere Einstellung zur Welt; wir sind nicht mehr von der Welt, wir gehören Christus. Jeden Tag suggeriert uns die Welt, dass ihre Einstellung gut ist, dass wir uns nur an ihr ausrichten brauchen. Aber oft ist das, was die Welt uns als gut vorhält, tatsächlich schädlich für uns. Wie können wir widerstehen? Indem wir uns beständig die christlichen Haltungen in Erinnerung rufen und über sie meditieren. Es ist ein Weg, unserem Herz zu helfen, das Christentum, zu dem wir uns bekennen, zu verstehen und anzunehmen. Der Christ, der traditionelle Gebete verachtet, lehnt ein mächtiges Werkzeug zur Bekehrung ab.
Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, zu oft leiere ich meine Gebete herunter, ohne über die Haltungen nachzudenken, die sie beinhalten. Ich möchte den ganzen Nutzen all der Gebete, die ich jeden Tag aufsage, erhalten. Ich möchte diese Gebete öfter beten, besonders das „Vater unser”, da es das Gebet ist, das du selbst mich gelehrt hast.
Vorsatz: Heute werde ich meine Gebete mit besonderer Aufmerksamkeit und mit der Überzeugung beten, dass du mich lehren wirst und mich auf eine Art verändern wirst, die mich näher zu Gott bringt.