Mittwoch,
8. Juli 2009
Die perfekte Wahl
Mittwoch der vierzehnten Woche im Jahreskreis
P. Jeffrey Bowker LC
Mt 10,1-7
Jesus rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und
alle Krankheiten und Leiden zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt
Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus
und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon
Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat. Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht
nicht zu den Heiden, und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des
Hauses Israel. Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe.
Einführendes Gebet: Herr, ich komme zu dir, weil ich weiß, dass du dich nach Seelen sehnst. Die Herrlichkeit deines himmlischen Vaters kann mein Herz formen. Ich bin zuversichtlich, dass ich heute alles Laue aus meiner Seele verbannen kann. Ich möchte den Auftrag, den du mir gegeben hast, noch besser ausführen.
Bitte: Herr, schenk mir die Gnade, dass ich großmütig und voller Vertrauen deinen Plan für mich in die Tat umsetze.
1. Jesus braucht Apostel. Es ist eine Bedingung für das Wachsen des Reiches Christi, dass es Wegbereiter hat. Christus lehnt es ab, allein aufzutreten. Wie dankbar müssen wir dem göttlichen Entschluss sein, der im Wunsch Christi zum Ausdruck kommt, seinen Sieg durch andere sichtbar werden zu lassen, angefangen bei den Zwölfen. Die zwölf Apostel sind für uns das Modell der Berufung durch Christus, sein Reich aufzubauen, indem wir den Glauben wie sie durch Wort und Tat verbreiten. Wenn wir keine Antwort auf seinen Ruf geben, kann sein Reich nicht wachsen. Habe ich öfter über meine Berufung nachgedacht? Kann ich die Verbindung erkennen, die zwischen meiner Berufung und meiner Familie und meinem Arbeitsplatz besteht? Habe ich auf den Ruf des Herrn geantwortet?
2. Er ruft sie. Viele Menschen waren an jenem Tag auf dem Berg. Viele fühlten sich von ihm angezogen und wollten ganz nah bei ihm sein, aber nur zwölf erhielten den besonderen Ruf, Apostel zu sein. Das Gefühl einer Bevorzugung ist bei jeder Berufung und bei jedem Auftrag von Gott vorhanden. Für was wir auch in unserem Leben auserwählt sind, niemand sonst kann unseren Auftrag wirklich erfüllen. Wir sind bei unserem Namen gerufen worden, und Christus kennt uns mit all unseren Fehlern und Schwächen, wenn er uns ruft. Er fragte die Zwölf nicht nach ihren Vorlieben, schaute nicht auf ihre Bildung und überprüfte nicht ihren Lebenslauf. Die Wahl Gottes, offenbart im Gebet, ist souverän und allwissend. Die Zwölf dürfen nicht meinen, dass hier ein Irrtum oder eine Fehleinschätzung vorliegt. Die Stimme Gottes, die weder täuscht noch getäuscht werden kann, ist es, die spricht.
3. In Freiheit antworten. Christus rief die Zwölf aus freiem Entschluss und sie antworteten aus freiem Willen. Er schickte keine Engel vom Himmel, um sie zu zwingen, mit ihm zusammenzuarbeiten, sondern er betete zum Vater. Als Herr der Ernte hat er jeden von uns gerufen. Unsere Berufung zum Apostel ist nicht etwa eine Frage unseres Wunsches. Es geht dabei nicht um unsere Begabungen oder darum, Gefühle für dieses oder jenes zu erzwingen, sondern es geht darum dass wir uns bewusst werden, dass Gott uns ruft und eine Antwort von uns im Glauben erwartet. Weshalb sind wir im Leben da, wo wir jetzt sind, bezogen auf unsere Berufung? Können wir unsere Berufung in unserer besonderen Ehe, in einer besonderen Laienbewegung, erkennen? Wir können das niemals vollständig erkennen, denn nur Gott kennt die Tiefen seiner Weisheit. Das ist das erste Mysterium seines Reiches, das jeden von uns persönlich berührt: Gott rief, er wollte es und wir sagten „Ja”. Das ist die einzige Antwort, die ein Apostel geben muss. Alles andere hindert uns am Erfüllen unserer Sendung und unterbricht den Dialog der Liebe.
Gespräch mit Christus: Herr, ich möchte bekräftigen, dass alles, was ich heute tue, meine Antwort auf deinen Ruf sein soll, dein Jünger und ein Licht in dieser Welt für andere zu sein. Ich nehme mir vor, niemals an der Besonderheit und Vollkommenheit deines Planes für mich zu zweifeln. Möge mein Herz immer treu und großzügig auf deine Stimme antworten.
Vorsatz: Ich will heute die Mühsal des Tages mit größerer Freude aus Liebe zu dem Einen, der mich gerufen hat, annehmen.