Montag,
29. Juni 2009
Petrus der Fels
Montag der dreizehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Petrus und hl. Paulus, Apostel
P. Edward McIlmail LC
Mt 16,13-19
Als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den
Menschensohn? Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia
oder sonst einen Propheten. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus
antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon
Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage
dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden
sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst,
das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst
sein.
Einführendes Gebet: Jesus, ich glaube an dich. Ich glaube, dass du in diese Welt gekommen bist, um mich durch dein Leiden und Sterben zu erlösen. In diesem Gebet möchte ich dir näher kommen. Möge diese Zeit, die ich mit dir verbringe, ein Ausdruck meiner Liebe zu dir sein.
Bitte: Hilf mir, Herr, in eine innigere persönliche Beziehung zu dir und deiner Mutter Maria zu treten.
1. Identitätskrise. Jesus ist nicht daran interessiert, was „andere” über ihn denken. Er möchte wissen, was ich von ihm denke. Die Prüfung jeder Beziehung ist die Antwort auf die Frage, wie verantwortlich die Menschen füreinander sind. Irgendwann wird sich eine junge Frau fragen, wie ernsthaft es ihr Geliebter mit ihr meint. Nach ein paar Unterrichtswochen möchte der Professor wissen, wie ernst die Studenten ihr Studium nehmen. Am Vorabend einer Schlacht wird ein Soldat sich fragen, ob er auf seine Kameraden bauen kann, wenn es beginnt, Kugeln zu hageln. Ebenso macht sich unser Herr Gedanken über uns. Was bedeutet Christus für mich? Ist er nur eine Darstellung auf einem Heiligenbild? Ein unscharf wahrgenommener Wohltäter der Vergangenheit? Oder hat er wirklich einen Platz in meinem Leben? Er ist schließlich die zweite Person der Dreifaltigkeit, die in die Welt gekommen ist, um uns zu retten. Wie wirkt sich diese Wahrheit auf meinen Glauben aus?
2. Himmlische Offenbarung. Petrus bezeugt, dass Jesus der Christus ist, der Messias. Und Jesus entgegnet ihm, dass dieses Wissen nicht von der Welt kommt. Es kommt von Gott, dem Vater. Jesus als den Christus zu erkennen, heißt zu glauben. Die ganze Geschichte hindurch haben Zweifler versucht, Jesus zu erforschen, indem sie ihren Verstand und die Methoden der Forschung anwendeten. Aber seit wann versuchen wir, eine Person in ihrer Ganzheit mit dem Verstand zu erfassen? Eine andere Person kennen zu lernen, kann oftmals persönlichen Kontakt mit ihr bedeuten und vor allem, ihr oder ihm zuzuhören. Versuche ich, auf Jesus im Gebet und in der Heiligen Schrift zu hören? Oder versuche ich bloß, ihn zu „auszufragen”?
3. Binden und Lösen. Schlüssel waren ein Symbol für Autorität. Unser Herr hatte alle Vollmacht auf der Erde (vergleiche Mt 28,18 und Mk 2,10). Autorität haben heißt auch, delegieren zu können; so gab Jesus Petrus, als dem ersten Papst, die Macht, zu binden und zu lösen; das bedeutet, Richtlinien innerhalb der Kirche zu erlassen. Ein Kind, das einer zulässigen Anordnung der Mutter nicht gehorcht, begeht eine Sünde. Warum? Nicht weil die Mutter Gott ist, sondern weil die Mutter von Gott das Recht dazu hat. Autorität, in diesem Fall die päpstliche Autorität, besteht nicht darin, Strafen zu verhängen, sondern eher im Dienen. Die einzigartige Autorität des Papstes gibt uns eine sichere Führung in moralischen Fragen. Der Papst hat keine Macht, Grundsätze der Moral aufzustellen, sondern eher vorhandene Grundsätze verbindlich auszulegen. Wie gut kenne ich die päpstliche Lehre? Bemühe ich mich zu verstehen, warum er lehrt wie er lehrt? Wenn ein Problem aufkommt, ziehe ich die kirchliche Lehre zu Rate? „Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab” (Lk 10,16).
Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir, meinen Glauben als Ausdruck meiner persönlichen Freundschaft mit dir zu lieben. Bewahre mich davor, dass ich in meinem Glauben nachlasse. Gewähre mir eine erneute Wertschätzung des Geschenkes der päpstlichen Autorität.
Vorsatz: Ich will einige Abschnitte des katholischen Katechismus lesen, zum Beispiel einige über das Papsttum (KKK 880-887, 895, 1559).