Dienstag,
9. Juni 2009
Dazu berufen, für andere Licht und Salz zu sein
Dienstag der zehnten Woche im Jahreskreis
P. Shawn Aaron LC
Mt 5,13-16
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit
kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten.
Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet
auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet
es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren
Vater im Himmel preisen.
Einführendes Gebet: Vater der Liebe, Quelle allen Segens, du hast mich in meinem Leben immer geleitet und leitest mich auch jetzt. Ich danke dir für deine väterliche Fürsorge. Jesus, Sohn Gottes, du bist für mich am Kreuz gestorben, um die Schuld meiner Sünden zu bezahlen und um mir deine bedingungslose Liebe zu zeigen. Ich danke dir, dass du mir den Weg zum Vater gezeigt hast. Heiliger Geist, du süßer Gast meiner Seele, du heilst und stärkst mich und entzündest im Tiefsten meiner Seele das Feuer deiner Liebe. Ich danke dir für deine liebende Gegenwart in mir.
Bitte: Herr, zeige mir, wo ich Zeugnis für die Wahrheit ablegen soll.
1. Ihr seid das Salz der Welt. Jesus will damit sagen, dass alle seine Jünger, alle, die im Lauf der Jahrhunderte „Christen” genannt werden würden, die Verantwortung haben, daran zu arbeiten, der Welt den neuen „Geschmack” des Evangeliums zu geben und die ganze Welt mit der Lehre Jesu zu erleuchten. Salz verbessert das Essen, indem es den natürlichen Geschmack, der im Essen schon vorhanden ist, erst hervorlockt. So sind auch wir von Gott dazu berufen, die Welt um uns mit der „Salzigkeit” unseres christlichen Lebens zu verbessern. Gott hat die Welt gut geschaffen, die Sünde aber hat sie verdorben. Durch die Taufe gibt uns Gott das „Salz” seines göttlichen Lebens ‐ die Gnade - , damit sich diese Gnade der Taufe zu einem Leben der Tugend und der christlichen Nächstenliebe entwickelt, wodurch wir berufen sind, unsere Umwelt zu „würzen”. Habe ich dieses Bewusstsein und diesen Wunsch, der in der Taufe seinen Ursprung hat?
2. Ihr seid das Licht der Welt. Ohne Licht sind wir blind. Das menschliche Auge ist nutzlos, wo kein Licht eindringen kann. Analog hierzu haben alle Menschen die Fähigkeit, Gott zu erkennen, der die Wahrheit, die Güte und die Liebe ist. Aber ohne das besondere Licht, das Jesus Christus ist, bleibt jene Fähigkeit bestenfalls getrübt. Jesus möchte, dass wir sein Licht in der heutigen Gesellschaft seien. Durch unseren Lebensstil müssen andere Leute sehen können: Sie müssen Christus sehen können. Sie müssen die Würde der menschlichen Person und die hohe Berufung zum ewigen Leben mit Gott, zu welchem alle berufen sind, erkennen können. Sie müssen sehen, dass die Liebe und Barmherzigkeit über das Böse, das Leiden und den Tod triumphieren. Die Welt braucht unser Licht, weil die Welt Christus braucht.
3. Euer Licht soll vor den Menschen leuchten. Wie ist es um die Demut bestellt? Was ist damit gemeint, wenn die rechte Hand nicht wissen soll, was die linke Hand tut? Jesus erinnert uns daran, dass unser Leben und unser Tun die Menschen zu Gott führen sollen, und nicht zu uns selbst: „Damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.” Die Welt hatte es notwendig, die selige Mutter Theresa von Kalkutta in Aktion zu sehen. Sie hatte es nötig, die jugendliche Kraft und die Gebrechlichkeit des alt gewordenen Papstes Johannes Paul II. zu sehen. Ihr Licht hat unseren Weg zu Gott erleuchtet. Solange wir hier auf Erden sind, werden wir immer das Beispiel der Heiligen brauchen, und eben zur Heiligkeit sind wir alle berufen!
Gespräch mit Christus: Herr, du hast mir alles gegeben, was ich brauche, um treu zu sein. Gewähre mir auch den Mut und den Eifer, das zu leben, was ich glaube und deine treue Liebe in meinen Gedanken, Worten und Werken zu bezeugen. Reinste Mutter, bewahre mein Herz allein für Jesus.
Vorsatz: Heute will ich jemandem von Jesus erzählen und meine Worte auf die Ehrlichkeit gründen, mit der ich meine christlichen Pflichten erfülle.