Donnerstag,
30. April 2009
Brot für die Ewigkeit
Donnerstag der dritten Woche in der Osterzeit
P. Daniel Ray LC
Joh 6,44-51
Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn
auferwecken am Letzten Tag. Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf
den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen. Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von
Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. Ich bin
das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit
dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. Ich bin das lebendige
Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich
geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt.
Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du gegenwärtig bist, wenn ich jetzt zu dir bete. Ich vertraue auf dich und weiß, dass du mir alle Gnaden geben willst, die ich heute brauche. Ich danke dir für deine Liebe, für deine unendliche Großzügigkeit mir gegenüber. Dafür will ich dir mein Leben und meine Liebe als Antwort schenken.
Bitte: Herr Jesus, hilf mir, die Gabe deiner selbst in der Eucharistie mehr zu schätzen.
1. Geht zur Quelle. Der Vater ist derjenige, der Jesus gesandt hat und der die Seelen zu ihm ziehen wird. „Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt.” Darum verdanken jene Menschen, die an jenem Morgen Christi Worte gehört und so zu ihm geführt wurden, diesen Glauben dem Geschenk des Vaters. Wenn wir heute den Glauben an Christus haben, dann ist auch das ein Geschenk des Vaters, der uns zu seinem Sohn führen will. Wenn wir zweifeln oder im Glauben schwach sind, sollten wir den Vater bitten, uns näher zu seinem Sohn zu führen und uns zu helfen, mit ganzem Herzen und ganzem Verstand zu glauben.
2. Das Wort, das Fleisch geworden ist. Christi Geburt geschah in der Stadt Bethlehem, deren Namen auf Hebräisch „Haus des Brotes” bedeutet. Er wurde in eine Krippe gelegt, in welche normalerweise das Futter für die Tiere gelegt wurde. Bevor er Brot wurde, um unsere Speise zu werden, wurde er zuerst Mensch. Uns ein ganz besonders gesegnetes Brot zu geben, wäre nicht annähernd so bedeutungsvoll gewesen wie die Hingabe seiner selbst an uns. So sehr liebt Gott uns allezeit: er gibt sich immer wieder ganz, ohne Rückhalt.
3. Das Fleisch, das Brot geworden ist. Das Evangelium berichtet uns, wie Christus aus Mitleid mit der Menge das Brot vermehrt hat: „Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie unterwegs zusammen (Mt 15,32). Vom selben Mitleid wird er bewegt, wenn er sich uns als unser Brot in der Eucharistie hingibt. Er will nicht, dass wir aus Mangel an geistlicher Nahrung sterben. Christus ‐ in der größtmöglichen Geste von Demut ‐ wurde ein Mensch wie wir, in allem uns gleich außer der Sünde. Aber in einer noch größeren Geste von Demut stieg er noch tiefer, um unsere geistliche Nahrung zu werden.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, wie kann ich dir nicht vertrauen? Du bist schon ein Mensch wie ich geworden. Dann hast du noch einen tieferen Stand des Dienstes angenommen, um zur Nahrung meiner Seele zu werden. Hilf mir, dich in der Eucharistie mit Dankbarkeit zu empfangen und mir dabei deiner liebenden Gegenwart ganz bewusst zu sein.
Vorsatz: Ich will heute mein Herz vorbereiten, damit ich am Sonntag die heilige Messe gut mitfeiern und Christus voll Liebe in der Kommunion empfangen kann.