Tägliche Meditationen
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Montag,
30. März 2009

Kann diese Ehe gerettet werden?

Montag der fünften Woche in der Fastenzeit

P. Steven Reilly LC

Joh 8,1-11
Jesus aber ging zum Ölberg. Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es. Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du? Mit dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!]

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an dich, obwohl ich oft vergesse, meinen Glauben zu leben. Ich vertraue auf dich, obwohl ich so oft wegen kleiner Dinge die Ruhe verliere. Ich liebe dich, obwohl ich so viele Gelegenheiten verpasse, meine Liebe im Laufe des Tages zu zeigen, weil ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt bin. Ich bin so dankbar, dass du mir in meiner Not beistehst und immer das Beste für mich willst.

Bitte:  Herr, hilf mir, in meiner Ehe treu zu sein.

1. Sie haben keinen Wein mehr. Die Worte der heiligen Mutter ‐ „Sie haben keinen Wein mehr” (Joh 2,3) ‐ haben eine Relevanz, die bleibend wie auch treffend ist. So wie es hier an Wein mangelte, so mangelt es auch an Wein in vielen Ehen: Mangel an Aufmerksamkeit, eine fehlende Fähigkeit, Bedürfnisse vorauszusehen, alles für selbstverständlich anzusehen. Wenige Ereignisse manifestieren den „Mangel an Wein” so deutlich wie Ehebruch. Wir können die Umstände, die den Ehebruch der Frau im heutigen Evangelium umgeben, nicht kennen. Vielleicht wurde ihr viel Unrecht angetan. Aber welcher emotionale Schmerz, welche Vernachlässigung oder Versuchung sie auch immer herunterzog, Jesu Worte sind einfach: „Geh und sündige von nun an nicht mehr.” Leichter gesagt als getan in einer Ehe, die nicht mehr zu retten ist? Vergessen wir nicht, dass Jesus nicht nur ein Therapeut ist. Er ist Gott. Erinnern wir uns daran, dass er Wasser in Wein verwandelt hat.

2. Der Segen der Verantwortlichkeit. Die Frau fühlte sich wahrscheinlich schon tot, erfüllt von Angst, als sie unter dem Spott und Hohn der Zuschauer durch die Straßen geführt wurde. Wir haben Mitleid mit ihr, weil wir genau wissen, dass auch wir Sünder sind. Jesu Barmherzigkeit mit ihr inspiriert uns, weil Liebe unser Herz sehr viel tiefer berührt als Angst. Aber wir wissen auch, dass es, so schrecklich selbstgerecht die Pharisäer auch waren, für die Frau gut war, erwischt zu werden. Daduch hatte sie die Möglichkeit, Christi Barmherzigkeit zu erfahren und noch eine Chance zu bekommen. Ehen gedeihen nicht, wenn es dunkle Ecken und verborgene Stellen gibt, die vom Ehegatten ferngehalten werden. Verantwortlichkeit und Transparenz aber bringen die wertvollste der ehelichen Tugenden hervor: Vertrauen. Die tägliche und beständige Bemühung, verantwortlich zu sein, die „gegenseitige Unterordnung” (vgl. Eph 5,12) zu praktizieren und beständig „Vertrauensdepots” auf dem Konto der Liebe anzulegen sind die beste Versicherung gegen den Schiffbruch einer Ehe.

3. Zweite Chancen. „Geh und sündige von jetzt an nicht mehr”: Dies sind sowohl aufwühlende als auch herausfordernde Worte. Was passierte danach? Das ist eine komplizierte Frage, weil die zweite Chance in einer Ehe zwei Menschen betrifft. Weil sie die Berufung empfangen haben, „ein Fleisch” zu werden, müssen beide Ehepartner Gottes Gnade annehmen, Veranwortung übernehmen, vergeben und zusammen arbeiten, um jede Wunde zu heilen, die ihrer Beziehung zugefügt wurde. Diese gegenseitige Arbeit kann man nur bei sich selbst anfangen. Deshalb sagt Jesus: „Sündige fortan nicht mehr.” Tatsächlich ist es oft das Beste für die Verbesserung einer Beziehung als Ganzes, sein eigenes Herz zu ändern, es auf Gott zu zentrieren und dann zu versuchen, der beste Ehepartner zu sein, der man sein kann. Bei Jesus geht es nur um zweite Chancen. Wenn zwei Menschen vor dem Altar stehen, um ihre Liebe zu geloben, ist dieser Bund unauflöslich. Aber dabei geht es nicht nur um das Band zwischen ihnen. Es geht auch um das Band zwischen ihnen und Christus. „Tut, was er euch sagt!”

Gespräch mit Christus:  Herr, du weißt, wieviele Prüfungen und Versuchungen wir durchleben müssen. Gib uns Stärke! Erlaube den zermürbenden Wirkungen der Zeit nicht, unsere Beziehungen zu zerstören. Hilf uns, einander und dir treu zu sein.

Vorsatz:   Ich werde heute ein besonderes geistliches Opfer für meine Ehe (oder für die Treue unter Eheleuten, wenn ich unverheiratet bin) bringen.

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